Previous Page  206 / 310 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 206 / 310 Next Page
Page Background

Anhang

206

I: Also, es ist nicht ausschließlich die finanzielle Komponente, sondern auch, um etwas anderes zu machen,

versus nicht disqualifizieren?

M: Zeitablauf (lacht).

I: Ja, Zeitablauf, (lacht), ja, passt. Ist Ihnen die Erwerbstätigkeit an sich wichtig, oder dreht es sich vielmehr um

den Job, den konkreten bei der (I nennt Name des Dienstgebers)?

M. Nochmal bitte.

I: Ist die Erwerbstätigkeit an sich wichtig jetzt in dem Fall? Also, wenn Sie jetzt nicht bei der (M nennt Name des

Dienstgebers) wären, beispielsweise, und sie müssten, sagen wir einmal, einen ganz normalen Bürojob,

ohne den sozialen Hintergrund, den Sie da sehen?

M: Wenn ich das Gefühl habe, dass ich geistig gefordert bin, aber es war nie ein Thema. Ich glaube, dass ich

sonst eher, wenn es nicht gut wäre mit dem Elternteilzeit, dass ich eher sonst wieder freiberuflich, Eltern-

Kind-Gruppe, Babymassage, Babyschwimmen, solche Dinge mehr machen würde. Aber mir ist ja nie ein

Bürojob angeboten worden (kurzes Lachen). Also, kann ich das so nicht sagen.

I: Ja, ok. War nur eine theoretische Frage. Kurz zur Väterbeteiligung. Er geht ja nicht in Karenz, sondern er hat

die Arbeitszeit reduziert. Warum dieses Modell gewählt und weshalb nicht in Karenz gehen?

M: Das haben wir uns ausgerechnet. Er wollte eigentlich dieses Jahr gehen, aber das ist finanziell, hm, wirklich

ein Verlust für uns, absolut. Was bei mir noch dazu kommt, ich kann jetzt keine Familien übernehmen, acht

oder zehn Familien, und dann nach einem Jahr Auf-Wiedersehen sagen. Unsere Betreuungen gehen ja

länger. Also, das hätte ich für mich nicht gemacht und ich glaube auch nicht, dass es bewilligt worden wäre.

Aber warum er nicht in Karenz geht, ist, weil es sich finanziell nicht ausgeht.

I: Weil, wenn er jetzt in der höchsten Kategorie wäre, das spricht immer dafür, dass für ihn zumindest die

einkommensabhängige Variante attraktiv gewesen wäre. Das haben Sie sich überlegt, oder?

M: Das haben wir uns in dem Sinn nicht konkret überlegt, weil mein Sohn im Oktober geboren ist und das

einkommensabhängige hat es ab Jänner 2010 gegeben. Da hat es sowieso noch niemand gewusst, wie das…

man hat zwar, glaube ich, ansuchen können, aber erst im Jänner das Geld bekommen, oder so. Das war

noch ganz schwammig. Aber es war keine Alternative, dass er ein Jahr geht, überhaupt das erste Jahr, rein

vom Stillen her. Also, das hätte ich nie, nie haben wollen und umgekehrt, mit einem Jahr und was ist

danach? Also, wenn jemand ein Jahr lang das einkommensabhängige hat, auch wenn es die 14 Monate sind,

dann ist das Kinderbetreuungsgeld einfach vorbei. So haben wir es doch auf viel längere Zeit verteilt.

I: Das stimmt natürlich, wobei, das hängt immer von der spezifischen Situation ab, aber der Gesamtbetrag ist ja

immer dasselbe, beziehungsweise, ist in der einkommensabhängigen sogar höher.

M: Das schon, aber…

I: Also, müssten Sie sich das quasi ein bisschen aufteilen?

M: Aber für mich war das immer schon wichtig, dass ich sozusagen zweieinhalb Jahre versorgt, nicht versorgt,

aber dass zweieinhalb Jahre Einkommen da ist. Auch wenn es natürlich für jemanden, der alleine ist, oder

wenn der Mann ganz ein schlechtes Einkommen hat, nicht ausreicht, aber trotzdem sind es zweieinhalb

Jahre, wo jeden Monat etwas auf das Konto kommt (lacht).

I: Aber es hört sich ein bisschen danach an, dass Geld im Prinzip eine Masche hat, weil Sie könnten, jetzt

stimmen die Zahlen natürlich nicht, ob Sie jetzt, sagen wir einmal, zwölf Monate, monatlich 1.000 Euro

bekommen, oder 24 Monate, monatlich 500 Euro, ist ja egal?