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M: Ja, er ist da Um-das-Kennen ein bisschen ein altmodischer Mensch. Es hätte ihm vielleicht nicht so getaugt.

Da sind die Männer so unterschiedlich. Vielleicht spreche ich jetzt für die Statistik, für 100 andere (lacht).

Wenn Sie jetzt jemanden anderen fragen, ist es für ihn wieder ganz anders (lacht). Es ist immer so.

I: Ja, das ist immer so. Es ist aber nicht so klar, wie er das sehen würde?

M: Dadurch, dass wir es nie richtig konkret angesprochen haben, kann ich das so nicht sagen. Bin mir da gar

nicht so sicher, ob er sagen würde, dass er den ganzen Tag zu Hause beim Kind bleiben würde (lacht). Das

weiß ich jetzt nicht. Das müssten Sie ihn fragen (lacht).

I: Sie haben ja erzählt, dass es in Ihrem Freundeskreis Männer gibt, die sich darum reißen. Was denken Sie

dazu, was die anderen, wenn sie das hören, dass Ihr Mann, nicht gerne zu Hause bleibt, dazu sagen?

M: Die Männer?

I: Ihre Freundinnen, die Männer – sagen sie irgendwas? Oder ist das gar kein Thema?

M: Bei der einen Freundin ist es so, dass sie ihre Ausbildung fertig machen muss. Sie macht die

Facharztausbildung und deswegen muss sie auch 40 Stunden arbeiten gehen. Ihr Mann reißt sich darum

und will auch so viele Monate wie möglich in Karenz gehen. Er hat sich auch ein paar Monate genommen.

Das trifft sich ganz gut und ihr Mann freut sich sehr darauf. Jetzt weiß ich nicht, wie das wird.

I: Aber es war nie ein Thema, dass der Mann von Ihrer Freundin so ist, und Ihr Mann so?

M: Nein, das war nie ein Thema. Nein, das ist, wie gesagt...

I: Bei dieser Frage geht es mir auch vielmehr darum, ob Sie mit anderen Anschauungen konfrontiert werden

und wie das für Sie ist?

M: Ja, ich werde schon damit konfrontiert. Ist klar, weil auch jeder ein bisschen anders ist. Ich kenne genug

Bekannte, wo die Männer ein oder zwei Monate in Karenz gehen. Ich kenne auch welche, die sind, ja, ich

kenne einen, der die zwei Monate Karenz genommen hat und dann sind beide nach Thailand geflogen

(lacht). Es gibt alle möglichen Sachen. Aber ich habe jetzt kein Problem damit, dass mein Mann nicht in

Karenz geht. Wie gesagt, das wäre bei uns ein finanzielles Problem. Wenn ich zwei Monate voll arbeiten

könnte, aber das wäre nicht gegangen bei mir. So ist es nicht möglich gewesen.

I: Ja, man müsste das gänzlich umdrehen?

M: Ja, damit man keinen Einkommensverlust hat.

I: Sie werden damit nicht konfrontiert, dass Ihr Mann nicht in Karenz geht, und die anderen Männer aber

schon? Im Prinzip kommen Sie nicht in Rechtfertigungsnotstand. Die einen machen es so und die anderen

machen es so?

M: Nein, da hätte ich mich gegenüber niemanden rechtfertigen müssen. Das macht jeder anders.

I: Nochmals, um das Thema kurz anzusprechen. Dadurch, dass Ihr Mann seinen Arbeitgeber nie darauf

angesprochen hat, dass er in Karenz geht, kann er nicht sagen, ob es seitens Arbeitgeber möglich gewesen

wäre?

M: Nein, dadurch das es nicht notwendig war, hat mein Mann seinen Arbeitgeber nie darauf angesprochen.

I: Wie war das eigentlich bei Ihnen?

M: Bei mir, beim Arbeitgeber?