Anhang
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Interview Martha und Michael
I: Variante 12+2 Monate? Der Vater bezieht nicht und er reduziert auch nicht die Arbeitszeit?
M: Ja genau. So ist es. Das ist richtig.
I: Sie haben vor der Geburt des jüngsten Kindes 40 Stunden gearbeitet? Sie nehmen dadurch die Karenz in
einem Block in Anspruch? Wie lange, wann planen Sie denn, nach der Geburt wieder arbeiten zu gehen? Sie
haben nämlich angegeben, dass Sie nach der Geburt des jüngsten Kindes zwölf Monate Pause machen und
danach wieder 20 Stunden arbeiten gehen wollen?
M: Ja, so ist es geplant. Im Februar, also in einem Monat, laufen die zwölf Monate aus. Jetzt überlege ich, ob
ich nicht soweit arbeiten gehe, zumindest geringfügig, dass ich weiterhin versichert bin. Danach ist man ja
nicht mehr versichert.
I: Ja, genau. Sie sind ja 24 Monate in Karenz?
M: Ja, nachdem man nicht mehr das Kinderbetreuungsgeld bekommt, ist man nicht mehr versichert. Das ist ja
so. Das wäre ich aber gerne weiterhin, und deswegen würde ich gerne so viel arbeiten, dass ich weiter
versichert bleibe.
I: Versichert, meinen Sie jetzt pensionsversichert?
M: Ja, aber krankenversichert vor allem.
I: Sie würden beim selben Arbeitgeber wieder arbeiten? Sie arbeiten ja in der Buchhaltung? Der Vater hat auch
vor der Geburt 40 Stunden gearbeitet?
M: Ja, genau. Das ist richtig.
I: Um jetzt auf die Fragen zu kommen. Ganz grundsätzlich geht es in der Studie darum, herauszulösen, ob die
kurzen Varianten, 12+2 Monate, die eingeführt wurden, ob sie dazu geführt haben, dass der Wiedereinstieg
der Frauen schneller erfolgt? Ob der Vater sich auch verstärkt in die Kinderbetreuung begibt,
beziehungsweise Kinderbetreuungsgeld bezieht. Jetzt gleich die allererste Frage vorweg. Welche Variante
hätten Sie gewählt, wenn es die einkommensabhängige Variante, die 12+2, nicht gegeben hätte?
M: Ja, das ist beim Fragebogen im Internet auch gestanden. Ja, was habe ich denn damals geschrieben? Ich
glaube, ich habe geantwortet, dass ich es mir nicht überlegt habe. Ich habe die einkommensabhängige
eigentlich nur deshalb gewählt, weil es insgesamt, wenn man es auf den ganzen Zeitraum rechnet, das
meiste Geld dabei herauskommt. Jetzt nicht hauptsächlich wegen den zwölf Monaten. Ich habe es so getan,
dass ich die Hälfte von dem, was ich bekommen habe, auf das zweite Jahr gespart habe. Weil es keine
Variante gibt, die die zwei Jahre abdeckt. Ich habe deshalb die einkommensabhängige Variante genommen,
weil da insgesamt am meisten Geld herausspringt. Denn, wenn man als Frau viel verdient, dann sollte man
am ehesten diese Variante nehmen, weil es am meisten Geld bringt. Es hat jetzt weniger mit meinem Mann
zu tun, denn er wollte gar nicht in Karenz gehen. Es gibt sicherlich Männer, die die zwei Monate nehmen
wollen, weil sie gerne in Karenz gehen. Bei meinem Mann kam das gar nicht in Frage. Er wollte nicht – jetzt
in meinem Fall.
I: Sie meinen, dass es keine Rolle gespielt hat, wie lange sondern, dass Sie in Summe mehr Geld bekommen.
Ansonsten hätten sie eine andere Variante gewählt, wo Sie mehr Geld bekommen hätten? Der
Wiedereinstieg hat in Ihrem Fall keine Rolle gespielt?
M: Nein, der Wiedereinstieg hat gar keine Rolle gespielt.
I: Es wäre wieder dieselbe Tätigkeit und in derselben Position?