Anhang
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M: Nein.
I: Aber er ist Chemiker, oder?
M: Ja, er ist Chemiker. Es hat dort einen Fall gegeben, dass ein Vater in Karenz gegangen ist, weiß zwar nicht
wie lange, aber er hat natürlich schon wieder zurück kommen können. Ihn haben sie dann in einen anderen
Job versetzt. Er ist dann freiwillig gegangen.
I: Haben sie ihn dann irgendwohin versetzt, wo es ihm nicht gefallen hat, oder haben Sie das mit Absicht so
gemacht?
I: Das weiß ich jetzt überhaupt nicht. Vom Hörensagen, mein Lebensgefährte hat mir das erzählt. Ich kenne
jetzt niemanden persönlich, aber ich habe das so gehört. Es ist auch so, dass es in dem Beruf von meinem
Mann sehr schwierig wäre, weil er an einer Entwicklung dran ist, und da noch Teilzeit zu gehen… Er arbeitet
jetzt schon 50 bis 60 Stunden (lacht).
I: Ja, klar, es ist schwierig.
M: Da Teilzeit zu gehen, wäre sehr schwierig.
I: Ist es denn ein Job, den keine Frauen machen, oder ist das so ein spezieller Job?
M: Nein, ist es gar nicht. Da gibt es auch Frauen in dieser Gruppe. Es ist nur diese Entwicklungsschiene, wo er
dran ist. Das ist ein sehr aktuelles Problem, oder ein sehr aktuelles Projekt.
I: Es war also nie ein Thema, dass er in Karenz geht? Es gibt ja die 12+2 Monate und dennoch kein...
M: Nein.
I: Angenommen es hätte jetzt die neue einkommensabhängige Variante, die Sie gewählt haben, nicht gegeben,
wäre das auch kein Thema gewesen, dass er in Karenz geht?
M: Nein, es war ganz unabhängig von den Varianten.
I: Es war früher so, dass man mindestens drei Monate in Karenz gehen hat müssen und jetzt nur noch zwei
Monate. Auch mit den neuen Varianten war es kein Thema, dass er in Karenz geht?
M: Nein, überhaupt nicht.
I: Hat sich die Geburt von dem ersten oder auch dem jüngsten Kind irgendwie auf die Erwerbstätigkeit und das
Arbeitsverhalten von Ihrem Mann ausgewirkt?
M: Ja, er kommt jetzt früher nach Hause (lacht).
I: Er kommt jetzt früher nach Hause. Er arbeitet jetzt nicht 65, sondern 60 Stunden (lacht)?
M: Ja, dass er am Abend um sieben Uhr zu Hause ist und nicht erst um acht Uhr.
I: Ok, ja. Früher hat er einfach so lange gearbeitet?
M: Ja, wenn eine Arbeit zu tun war, hat er einfach so lange gearbeitet.
I: Also, in der Hinsicht hat er schon etwas verändert. Wie sieht generell die Väterbeteiligung aus? Er kommt
früher nach Hause und beschäftigt er sich noch mit den Kindern oder schlafen die Kinder bereits?
M: Also meistens, wenn die Kinder zu Bett gehen, kommt er nach Hause. Die zwei Kinder sind relativ schwierig
(lacht). Er geht zuerst mit dem einen Kind ins Bett, dann geht das andere Kind auch schlafen.