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Anhang

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I: Außer, sie würden eh so lange arbeiten, dass es Pensionsanspruch sowieso schon gibt. Sie sind

krankenversichert bei Ihrem Lebensgefährten, aber Sie sind nicht pensionsversichert? Wenn Sie nämlich das

andere Kinderbetreuungsgeld nehmen würden, wären Sie auch pensionsversichert.

I: Ja, genau. Eine Freundin von mir hat dieses Problem, dass sie die einkommensabhängige Variante bei ihrem

ersten Kind hat. Würde aber gerne ein zweites Kind bekommen, bekommt dann aber gar kein Wochengeld,

weil sie schon eine Zeitlang das Kindergeld bezogen hat. Sie geht dazwischen vielleicht auch nicht arbeiten.

War dann zwei Jahre in Karenz. Das sind dann solche Sachen (lacht).

I: Wenn sie in Karenz bleibt, bekommt sie dann auch kein Wochengeld?

M: Nein.

I: Wenn Sie aber wieder das 20-monatige Kinderbetreuungsgeld nehmen würde, dann würde sie es wieder

bekommen?

M: Ja, dann würde sie es wieder bekommen. Da gibt es einen Satz irgendwie. Ja, wenn man beim ersten Kind

schwanger ist, dann denkt man nicht an so etwas. War ja bei mir auch so. Wir wollten zwei Kinder haben,

aber irgendwie, dass sie gleich hintereinander… Aber, dass man dann um ein Jahr Kindergeld fällt…

I: Man muss ja ziemlich viel vorher wissen, oder (lacht)?

M: Ja, das ist so (lacht).

I: Also, Sie stoßen nicht an Ihre Zuverdienstgrenze? Angenommen, es gäbe keine Zuverdienstgrenze und Sie

könnten tun, was Sie wollten, würden Sie auch nicht deswegen früher anfangen arbeiten?

M: Nein.

I: Oder auch nach zehn Monaten, würden Sie auch nicht arbeiten anfangen?

M: Nein.

I: Noch ein letzter Punkt. Es geht es hier um Rollenbilder. Angenommen Sie könnten es völlig unbeeinflusst

entscheiden, was ist die Rolle der Mutter in der Familie, was ist die Rolle vom Vater? Ist auch eher in Bezug

auf Erwerbsarbeit, auf Kinderbetreuung zu verstehen.

M: Idealerweise wäre es so, wenn die Eltern sich das teilen könnten. Wenn die Mutter vormittags und der

Vater nachmittags arbeiten gehen könnte. Wenn beide wirklich abwechselnd auf die Kinder schauen

würden. Das wäre mein Ideal. Zwei Teilzeitverpflichtungen (lacht). In einer idealen Welt… Man sieht es,

mein Mann ist so gern bei den Kindern und ihm tut es auch sehr leid, dass er nicht mehr Zeit mit den

Kindern verbringen kann. Das wäre super.

I: Das wäre wahrscheinlich, würden Sie sagen, ein bisschen anstrengend, wenn man sich nicht einfach auf eine

Sache konzentriert?

M: Das weiß ich nicht (lacht).

I: Aber interessant wäre das?

M: Ja, ich glaube schon. Auf alle Fälle wäre es interessanter, und ich glaube nicht, anstrengender, weil, wenn

man die Kinder den ganzen Tag hat, ist es auch anstrengend (lacht). Aber einfach nur, um raus zu kommen

und ein paar Stunden andere Gehirnregionen zu beanspruchen und an komplexere Dinge zu denken. Nicht

nur, was kaufe ich heute ein, was essen die Kinder (lacht). Auf das freue mich schon. Das wäre sozusagen

wie ein Urlaub (lacht). Natürlich auch, dass man wieder von der Arbeit abschalten kann.