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Anhang

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I: Also meistens so, dass der Mann arbeiten geht, die Frau ist zuhause, arbeitet geringfügig oder gar nicht. Ist es

so aufgeteilt? Denken Sie, dass das grundsätzlich in der Gesellschaft so gesehen wird, dass diese Aufteilung

gut ist oder die normale?

M: Ich glaube gerade bei den Älteren ist das noch aus Gewohnheit so, dass es so gesehen wird. Von den

Jüngeren hängt es wahrscheinlich davon ab, je nachdem, welche berufliche Ausbildung die Mütter haben.

I: Weil?

M: Ich glaube schon, dass Mütter, die jetzt vielleicht eine höhere schulische Ausbildung haben, oder berufliche

Ausbildung, vielleicht studiert haben, und viel Zeit und Geld dafür verwendet haben, um dort

hinzukommen, vielleicht eher tendieren, dass sie doch dann wieder in ihren Beruf zurückkehren. Weil sie

später angefangen haben zu arbeiten, und vielleicht noch nicht das Gefühl haben, dass sie jetzt,

Hausnummer, 13 Jahre vielleicht schon im Beruf waren und viel erlebt haben, sondern vielleicht kürzere

Zeiten gearbeitet haben und sich doch noch beruflich ein bisschen weiter entwickeln möchten. Oder sich

beruflich doch noch mehr bestätigen wollen.

I: Sie meinen, ähnlich wie zu Ihrer Situation?

M: Ja.

I: Glauben Sie auch, dass es so ist, dass die Väterbeteiligung höher ist, wenn einmal das durchschnittliche

Haushaltsbildungsniveaus steigt, glauben Sie, dass dann die Väterbeteiligung steigt?

M: Glaube ich nicht, nein?

I: Warum nicht? Wovon hängt das ab?

M: Wahrscheinlich davon, ob das wirklich dann geregelt ist, dass er in seinen Arbeitsbereich zurück kann und

auch in dieser Tätigkeit bleiben kann.

I: Ok, das könnte ein Grund sein, nicht mehr in dieselbe Position zurückkehren zu können. Aber warum ist das

dann für die Frau kein Thema? Auch bei Frauen ist es doch so?

M: Nein, weil das gegen die Natur ist. Weil wir das gar nicht ändern können, dass wir die Kinder bekommen.

Wir könnten es schon so machen, dass wir einfach sagen, wir kriegen Kinder und gehen nach Ende des

Mutterschutzes wieder arbeiten.

I: Oder nach sechs Monaten zum Beispiel?

M: Ja.

I: Und warum das nicht so machen?

M: Weil man vielleicht als Mutter das Denken hat, dass man doch ein bisschen mehr zusätzlich für die

Erziehung da ist.

I: Ok, Sie meinen jetzt „man“ als Mutter. Denken Sie, Sie haben das auch?

M: Bis zu einem gewissen Grad schon.

I: Wie meinen Sie das bis zu einem gewissen Grad?

M: Dass man schon das Gefühl hat, dass man jetzt eine neue Aufgabe hat, unabhängig von seinem Beruf, den

man gerne macht und auch wieder dorthin zurückkehren will, aber dass man einfach eine neue

Verpflichtung aufgenommen hat, der man natürlich auch nachkommen möchte.