Anhang
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M: Nein, ich habe (M nennt Studienrichtung) studiert. Mein Mann ist Lehrer und deswegen bin ich auf die Idee
gekommen, mich beim (M nennt Institution) zu bewerben. Sie haben mich angerufen und gemeint, dass sie
so wenig Lehrer haben. Dadurch habe ich jetzt auch sechs Stunden unterrichtet.
I: Haben Sie in einer Schule unterrichtet, oder?
M: Ja, in einer Mittelschule. Und gerade die Mittelschule findet keine Lehrer.
I: Ach so, die neuen Mittelschulen brauchen so viele Lehrer?
M: Ja, sie brauchen Gymnasiallehrer für die Hauptfächer, und diese finden Sie nicht. Ja, so denke ich, ist es ganz
fein für mich, solange ich das nur ein paar Stunden mache.
I: Ja, nicht gleich Vollzeit.
M: Nein, nein.
I: Wird das dann auch eine Veränderung im Einkommen sein? Dadurch, dass Teilzeitarbeit immer weniger ist?
M: Ja, das wird es sicher. Aber ich weiß jetzt natürlich nicht, was ich für ein Geld nehme. Wird wahrscheinlich
auch das Zwei-Jahres-Geld sein. Weil ich nicht weiß, wie viel das im einkommensabhängigen ist. Ich habe
einmal gehört, dass das ein bisschen aufgerechnet wird mit dem, was man beim ersten Kind verdient hat,
aber ich weiß es nicht, das Volle werde ich sicherlich nicht mehr bekommen.
I: Ja, das ist die Unklarheit, weil Sie zwischendurch gearbeitet haben, sechs Stunden Die Unklarheit ist, wie viel
Sie jetzt bekommen?
M: Ja, genau. Ich war eh schon bei der Versicherung und sie haben gesagt, dass ich so viel bekomme, was ich
jetzt verdient habe. Ich meine, es war nicht grandios viel, für diese sechs Stunden. Es kann sein, dass es
irgendwie erhöht wird, durch meinen allerletzten Gehalt, aber wie genau ist leider ein bisschen kompliziert.
I: Jaja, in Ihrem Fall ist das bisschen kompliziert.
M: Ich meine, mir wäre es egal, denn ausrechnen könnte ich es schon, aber es ist kompliziert herauszufinden,
wie das berechnet wird.
I: Die Versicherung hat das auch nicht so genau gewusst, oder?
M: Sie haben gemeint, ich soll mich dann nochmal melden.
I: Ok, Sie sind wahrscheinlich so ein Spezialfall (Kind stört, Mama geht zum Kind). Wenn ich fragen darf, warum
gehen Sie überhaupt arbeiten? Ist Ihnen die Arbeit wichtig?
M: Meinen Sie generell oder jetzt?
I: Sie könnten ja sagen, Sie bleiben jetzt länger zu Hause und gehen nicht Teilzeit unterrichten?
M: Also, es ist so. Prinzipiell gehe ich schon gerne arbeiten, aber ich muss auch sagen, dass ich zurzeit sehr
gerne zu Hause bin. Wieder arbeiten gehe ich hauptsächlich deswegen, weil mich es schon bisschen stresst,
weil es heißt, man soll so bald wie möglich wieder arbeiten gehen. Durch das, dass ich die Arbeit wechsle,
und so, sagen die Leute, man tut sich ja schwerer eine neue Arbeit zu finden. Keine Ahnung, von dem her
habe ich schon bisschen das Gefühl....
I: Ja, verstehe, so dass man bald wieder einsteigt, und so? Und wenn das so nicht wäre, würden Sie gerne noch
länger zu Hause bleiben?