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dann trotzdem gehst, dann hast du deinem Kind ein schlechtes Gewissen, wegen deinem Kind ein

schlechtes Gewissen und, also es ist ganz schwierig, es ist ganz schwierig. Und dann müssen die Zeiten mit

den Kinderbetreuungseinrichtungen übereinstimmen, das ist auch selten, dann die Ferien, also es ist

immer, du musst immer managen und planen und musst schauen, dass das und immer hast du aber das im

Kopf, also so war es bei mir, hoffentlich geht es meinem Kind gut, man schaut ja eh gar nicht auf sich selber,

sondern hoffentlich passt das für mein Kind und das ist halt schwierig.

I: Ok, also sowohl die Rahmenbedingungen bei den Betreuungseinrichtungen selber, sprich kleinere Gruppen,

mehr Personal?

M: Genau.

I: ...als auch bei den Arbeitgebern, da höhere Flexibilität, oder einfach auch entsprechende Rücksichtnahme…

M: Ja, genau.

I: …damit diese Vereinbarkeit leichter oder damit Beruf und Familie eher unter einen Hut zu bringen sind?

M: Ja, das glaube ich schon.

I: Ok. Wie glauben Sie, dass Sie oder werden Sie manchmal gefragt, warum Sie nicht arbeiten?

M: Ja, oft.

I: Ok, auch Leute, die wissen, dass Sie drei…

M: …dass wir fünf Kinder haben?

I: (lacht) Ja, fünf.

M: Das wird oft gefragt, ja.

I: Wie reagieren Sie darauf?

M: Also ich werde das oft gefragt.

I: Wie reagieren Sie darauf?

M: (unterbricht) Ja, also, wie ich jünger war…

I: ...weil das klingt ja eher vorwurfsvoll?

M: …bin ich oft gefragt worden: Bist du nur daheim?

I: Ok, ja?

M: Das ist ganz oft gewesen. Und wie ich noch jünger war, da habe ich mich angegriffen gefühlt und habe

immer gemeint, jetzt muss ich mich da rechtfertigen und sagen halt. Jetzt, wo je älter ich werde, je älter ich

werde, merke ich einfach, dass ich jetzt, dass mir das jetzt daheim total wichtig ist, dass mir jetzt die Kinder.

Nein ich muss jetzt einfach davor sagen, also ich war ja berufstätig mit Kind bei drei Kindern, also ich weiß,

wie das war, wie das war und das war auch nicht schlecht, weil alle meine Kinder sind etwas geworden, also

es hat keiner einen Schaden davon getragen (lacht). Und dann habe ich mich entschieden, bei fünf nun und

es bestand keine finanzielle Notwendigkeit und ich habe nicht viel andere Wahl gehabt, aber. Ja, und ich

habe mich immer mehr für mich entschieden, dass ich daheim bleibe und dass das jetzt für mich meine

Arbeit ist. Ich sehe das jetzt schon so.

I: Und Sie sehen sich da jetzt weniger angegriffen als früher?