Previous Page  98 / 157 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 98 / 157 Next Page
Page Background

VIII

Deshalb sollte eine landesweite Erhebung in Angriff genommen werden. Mit den Daten

daraus hätte man ein geeignetes Instrument zur Verfügung, um auf überhöhte Mieten re-

agieren zu können.

In Deutschland etwa wurde eine Mietpreisbremse beschlossen und soll demnächst Gesetz

werden.

7. Wohnungen müssen nachhaltig leistbar sein

Derzeit ist die Situation bei geförderten Wohnungen so, dass sie in den Anfangsjahren am

günstigsten sind und sich dann aufgrund des WBF-Rückzahlungssystems in mehreren Zei-

tintervallen sprunghaft verteuern, weil der Annuitätenzuschuss entfällt.

Hier könnte man mit folgenden Maßnahmen gegensteuern:

Die Rückzahlung der Förderdarlehen sollte generell nach dem Verbraucherpreisindex

erfolgen.

Weil die Rückzahlung der Wohnbauförderungsmittel bei Altdarlehen wesentlich höher

ist, sollte diese umgestellt, zumindest aber wesentlich verbessert werden.

Mittelfristig sollten wieder Förderdarlehen eingeführt werden und die Annuitätenzu-

schuss-Regelung ablösen.

8. Die „Fehlbelegung“ im geförderten Wohnbau sollte thematisiert werden

Natürlich ist es wünschenswert, wenn gerade in Wohnanlagen Menschen aller Schichten

leben und eine soziale Durchmischung stattfindet. Beim geförderten Wohnbau muss aller-

dings hinterfragt werden, ob der Grundsatz „Einmal gefördert, immer gefördert“ auch für

Besserverdiener auf Dauer gelten kann.

Denkbar wäre z. B. ein „Wohn-Solidaritätsbeitrag“ von besser Verdienenden („umgekehrtes

Wohnbeihilfensystem“).

9. Für Wohnbauforschung müssen Mittel bereitgestellt werden

Leider findet Wohnbauforschung in Tirol nur sporadisch, eher zufällig statt. Sie wird von

der Wohnbauförderung nicht forciert. Deshalb sollten Forschungsmittel wie ehemals in der

Bundesförderung bereitgestellt werden.

Deshalb müssen die Forderungen lauten:

offensives Bewerben durch die Tiroler Wohnbauförderung

Einbindung auch der großen Grundstückseigentümer, wenn es um das Grundstücks-

thema geht

Beratung durch die Mitglieder des Fachausschusses der Wohnbauförderung?

Die Vorteile daraus liegen auf der Hand: Weil man auf diese Art alle Brancheninsider an ei-

nem Tisch hat, wird auch eine Konzentration des vorhandenen Potenzials an Wissen erzielt.