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VII

4. Gemeinden sollen die Vergabe von Baurechten forcieren, etwa auch durch

Freilandankauf

Während in Graz nun im Rahmen eines Sonderwohnbauprogramms leistbare Grundstücke

für den geförderten Wohnbau angekauft werden, vergeben die Gemeinden in Tirol noch

immer viel zu selten Baurechte.

Dabei hätte eine Vergabe von Baurechten durch die Gemeinden mehrfach positive

Auswirkungen:

Gemeindevermögen wird dadurch langfristig erhöht

Eingesparte Liquidität der GBV’s kann anders genutzt werden (Win-win-Situation für

die Nutzer, weil damit der Eigenmitteleinsatz erhöht werden kann)

Variante: GBV‘s könnten auch nur die Baubetreuung übernehmen, die Gemeinde bliebe

der Bauherr

5. Möglichst viele leerstehende Wohnungen sollen für die

Wohnungssuchenden bereitgestellt werden

Auch in Tirol ist ein Leerstellungspotenzial zu vermuten: Bei 296.712 privaten Haushalten

(2011) und 375.583 Wohnungen errechnet sich ein Schlüssel von 1,27 Wohnungen/Haus-

halt.

Folgende Maßnahmen könnten dazu beitragen, dass brachliegender Wohnraum wieder ge-

nutzt werden kann:

Anmietung durch die öffentliche Hand, dadurch Vermietersicherheit, Weitergabe in Un-

termiete

In Wien gab es ein Landesgesetz nach welchem eine verpflichtende Leerstandsmel-

dung abzugeben war und gleichzeitig eine Leerstandsabgabe entrichtet werden muss-

te. Dieses Landesgesetz wurde vom Verfassungsgerichthof, weil Bundeszuständigkeit

und nicht Landeskompetenz, 1985 aufgehoben. Heute wird von der jungen Generation

der SPÖ wieder eine Leerstandsabgabe gefordert und vom Wiener Bürgermeister

Dr. Michael Häupl unterstützt.

Der Wunsch nach Einführung von Leerstandsabgaben und Strafzahlungen für

spekulativ vom Wohnungsmarkt ferngehaltene Projekte wurde 2014 auch bei den

Alpbacher Baukulturgespräche laut.

Seit Jahren fordern auch die Tiroler AK und deren Präsident Erwin Zangerl,

leerstehende Häuser endlich wieder zugänglich zu machen.

6. Um privates Wohnen billiger zu machen, muss zuverlässiges Datenmaterial

zur Verfügung stehen

Privates Wohnen ist sehr teuer, leider aber fehlt hier weitestgehend zuverlässiges Datenma-

terial. Derzeit wissen wir, dass Innsbruck mit rund 12 Euro pro m² Tirols teuerstes Pflaster

ist.