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WISO Seite 19

Tiroler Bruttoregionalprodukt 2013

Im Vergleich zum Vorjahr nahm das Bruttoregional-

produkt (BRP) von Tirol 2013 um 2,5% zu. Mit einem

Volumen von fast 29 Milliarden Euro machte das

Tiroler BRP immerhin 8,9% des gesamten österrei-

chischen Bruttoinlandsproduktes aus und übertraf

auch leicht den Bevölkerungsanteil Tirols an Öster-

reich (8,5%). Fast dreimal so groß war das BRP in

Wien: mit fast 83 Milliarden Euro erwirtschafteten die

Wienerinnen und Wiener, die ein Fünftel der öster-

reichischen Bevölkerung ausmachen, mehr als ein

Viertel der inländischen Wirtschaftsleistung.

26

Auf die

Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner umgerech-

net betrug das Tiroler Bruttoregionalprodukt € 40.000

und lag damit leicht über dem österreichischen

Durchschnitt von € 39.800. Im Vergleich der Bundes-

länder ordnete sich Tirol damit an der dritten Stelle

ein, nach Wien (€ 47.200) und Salzburg (€ 45.000).

27

Der Rechnungshofbericht zur Hypo Tirol

Der Rechnungshof veröffentlichte im Dezember

2014 einen kritischen Prüfbericht zur Hypo Tirol Bank

AG.

28

Schwerpunktmäßig geprüft wurden die Aktivi-

täten der Landesbank in den Jahren 2001 bis 2011.

In diesen Zeitraum fällt auch die Phase der Expansi-

on der Bankaktivitäten nach Italien, welche zu einer

ganzen Reihe von Kreditausfällen führte.

Der Rechnungshof merkt in seinem Bericht die ho-

hen freiwilligen Zahlungen an ausscheidende Vor-

standsmitglieder an. So wären in den Jahren 2003

bis 2012 rund 2,3 Millionen Euro an Zahlungen zur

Beendigung von Vorstandstätigkeiten geleistet wor-

den. 60% davon wären freiwillige Zahlungen gewe-

sen. Im Hinblick auf Zahlungen im Jahr 2003 in der

Höhe von mehr als 600.000 Euro an drei scheiden-

de Vorstandsmitglieder, wäre es der Hypo Tirol nicht

möglich gewesen, Nachweise über die vereinbarten,

als Gegenleistung zu erbringenden Beratungsleis-

tungen, zu erbringen.

29

Auch die Kosten für externe Beratungen für die Lan-

desbank wurden vom Rechnungshof kritisch aufge-

führt. So wären in den Jahren 2003 bis 2008 Kosten

von 3,91 Millionen Euro für drei externe Berater ent-

standen. Allerdings hätte die Bank keine Unterlagen

bezüglich des Auswahlverfahrens der Berater vorle-

gen können bzw. auch keine weiteren Angaben darü-

ber machen können.

30

Immer wieder weist der Prüfbericht darauf hin, dass

die Hypo Tirol intern und extern auf Schwächen in

ihrem Kreditprozess hingewiesen wurde und diese

nicht zeitnah oder nur ungenügend behoben hätte.

31

Zusammen mit Schnittstellenproblematiken mit der

Italien-Tochter Hypo Tirol Italien (z.B. wegen unter-

schiedlicher EDV-Systeme und ungenügender Italie-

nischkenntnisse

32

) hätte dies den Expansionskurs in

Italien zu einem riskanten Unterfangen gemacht.

Insolvenzen und Jobabbau

Die gedrückte Wirtschafslage wirkt sich heuer auch

auf die Unternehmensinsolvenzen aus. Im Vergleich

zum Gesamtjahr 2013 sind diese in Tirol in den ersten

© Parlamentsdirektion/ Peter Korrak

Tirol

26

vgl. Statistik Austria (2014, I)

27

vgl. Statistik Austria (2014, II)

28

Bericht verfügbar unter:

http://www.rechnungshof.gv.at/berichte/ansicht/detail/hypo-tirol-bank-ag.html

29

vgl. Rechnungshof (2014), S. 18f.

30

vgl. ebda., S. 22

31

vgl. ebda., S. 28 ff.

32

vgl. ebda., S. 31