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dem wenden Kritiker ein, dass die
Anleihenkaufprogramme der FED
die Vermögensverteilung in den
USA ungleicher gemacht habe.
Die FED habe durch ihre Kaufpro-
gramme die Preise für Anleihen
steigen lassen. Personen, die An-
leihen halten, wurden durch die
steigenden Preise vermögender.
In der Regel handelt es sich bei
den Anleihenbesitzerinnen und –
besitzern jedoch um Personen, die
bereits vorher einen gewissen Ver-
mögensbestand aufwiesen.
2
Niederlage für Obama: die Mid-
term-Elections 2014
Die Midterm-Elections in den USA
im November 2014 brachten eine
schwere Niederlage für die demo-
kratische Partei. Gewählt wurde in drei Bereichen.
Im Senat wurden 36 der 100 Sitze neu gewählt, wo-
bei die Republikaner acht Sitze zusätzlich erobern
konnten (möglicherweise neun, da in Lousiana im
Dezember 2014 noch Stichwahlen stattfinden). Die
Republikaner gewannen mit ihren nun 53 Sitzen die
Mehrheit im Senat zurück. Im Repräsentantenhaus,
dessen 435 Sitze zur Gänze zur Neuwahl standen,
konnten die Republikaner ihre bereits bestehende
Mehrheit auf 234 Sitze ausbauen (+ 12 Sitze). Pa-
rallel dazu fanden auch Gouverneurswahlen in 34
Bundesstaaten der USA statt. Auch hier konnten die
Republikaner Zugewinne verbuchen und stellen nun
31 der 50 Gouverneursposten in den USA.
China
Chinas Wirtschaft im Wandel
Nach der Machtübernahme von Xi Jinping als Staats-
präsident und Generalsekretär der Kommunistischen
Partei setzt die chinesische Wirtschaft ihren Struktur-
wandel weiter fort.
Während Chinas Exportindustrie in den letzten
Jahrzehnten enorme Handelsüberschüsse erzielte,
soll nun die Abhängigkeit des Landes von Exporten
durch einen verstärkten Binnenkonsum gesenkt wer-
den. Der Strukturwandel und das generelle Abkühlen
der Weltwirtschaft sorgen dafür, dass zweistellige
Wachstumsraten wohl der Vergangenheit angehö-
ren. Im 3. Quartal 2014 blieb die Volksrepublik dem-
entsprechend mit einem Wachstum von 7,3% leicht
hinter den Erwartungen zurück.
3
Wirtschaftliche Liberalisierung schreitet voran
Mit der Errichtung einer weiteren Freihandelszone
in Chinas führender Wirtschaftsmetropole Shanghai
sorgte die Zentralregierung im Herbst 2013 für eine
Fortsetzung des wirtschaftlichen Strukturwandels. Es
soll ein Experiment sein, ein Pilotprojekt das je nach
Erfolg auf andere Landesteile ausgedehnt werden
könnte. Konkret soll es vor allem ausländischen Fir-
men erleichtert werden ihre Geschäfte im Reich der
Mitte voranzutreiben. Das Projekt sieht den Abbau
von Bürokratiehemmnissen zur Unternehmensgrün-
dung vor, zudem sollen Beschränkungen für aus-
ländische Investoren und sogar die Internetzensur
gelockert werden. Chinesische Firmen sollen ver-
stärkt Zugriff auf Geld ausländischer Banken haben,
zudem könnten in Zukunft sogar Kredit- und Sparzin-
sen nicht mehr staatlicher Regulierung unterliegen
und somit frei festgelegt werden.
4
Ein wichtiger Schritt in Richtung Liberalisierung der
chinesischen Währung Renminbi wurde schlussend-
lich Anfang 2014 vollzogen. Bis zum Herbst soll der
direkte Handel zwischen dem Euro und der chine-
Jack Ma Yun, der Gründer und CEO von Alibaba. Die chine-
sische Onlinhandelsplattform legte im September 2014 den
größten Börsengang aller Zeiten hin.
cc World Economic Forum
1
vgl. The Economist (01. November 2014), S. 73
2
vgl. ebda.
3
vgl. Handelsblatt (13. September 2014)
4
vgl. Germany Trade & Invest (17. April 2014)