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Seite 8 WISO

sischen Währung möglich sein. In Zukunft können

Zahlungen zwischen europäischen und chinesischen

Unternehmen direkt über den Finanzplatz Frankfurt

abgewickelt werden. Bisher erfolgte die Abwicklung

solcher Geschäfte meist über Hongkong. Durch die

Zeitverschiebung von sieben Stunden war es mittel-

europäischen Firmen bislang nur am Vormittag mög-

lich, Bankgeschäfte zu tätigen. Außerdem wurden

Verträge zwischen europäischen und chinesischen

Firmen über US Dollar abgewickelt, d.h. es musste

beispielsweise ein deutscher Geschäftspartner Euro

in Dollar wechseln, um seine Schuld bei einem chine-

sischen Geschäftspartner zu begleichen und dieser

musste die Dollar dann wieder in Renminbi umwech-

seln.

Der Wegfall dieses Dollar-Zwischenschrittes und die

Möglichkeit europäischer Firmen in derselben Zeitzo-

ne über Frankfurt Geschäfte mit chinesischen Firmen

abzuschließen, sollten nicht nur europäischen Fir-

men neue Perspektiven ermöglichen sondern auch

chinesischen Firmen den Zugang zum europäischen

Markt erleichtern.

5

Alibaba feiert märchenhaften Einstieg an der

Wall Street

In der westlichen Welt bis vor kurzem wohl noch

gänzlich unbekannt versetze im September 2014 der

Börsengang des chinesischen Onlinehandel-Riesen

„Alibaba“ die Finanzwelt weltweit

in Staunen. Mit Einnahmen von

rund 25 Milliarden US-Dollar feier-

te das Unternehmen an der New

York Stock Exchange den größten

Börsengang aller Zeiten und sorg-

te bereits an seinem ersten Han-

delstag für ein wahres Kursfeuer-

werk. Doch was steckt eigentlich

hinter Alibaba? Im Vergleich zu an-

deren Mitstreitern im Onlinehandel

deckt Alibaba quasi die gesamte

Wertschöpfungskette ab.

Das Unternehmen richtet sich

auf seinen Plattformen im Inter-

net nicht nur an einzelne Kunden,

auch Geschäftspartner können ge-

genseitig Warentauschgeschäfte

abwickeln.

Die Zahlungsabwicklung erfolgt dann über das ei-

gens entwickelte Bezahlsystem Alipay und sogar für

die Zustellung der Ware sorgt ein eigenes Logistikun-

ternehmen.

6

Der 48-jährige Firmengründer und frü-

here Englischlehrer Jack Ma, der bis 1995 noch nie

einen Computer zu Gesicht bekommen hatte, benö-

tigte nicht mehr als 15 Jahre um sein Onlineimperium

aufzubauen und genießt in der Volksrepublik längst

Kultstatus.

5

vgl. Die Welt (23.Juni 2014)

6

vgl. Handelsblatt (02.September 2014)

Wird bald auch über den Finanzplatz Frankfurt gehandelt:

die chinesische Währung Renminbi.

cc faungg‘s photo