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lag er mit 23,3% etwas darüber. Die geringsten Antei-

le arbeitsloser Jugendlicher und junger Erwachsener

wiesen Deutschland (7,7%) und Österreich (9,4%

im 2. Quartal 2014) auf, sie waren auch die einzigen

beiden EU-Länder mit Jugendarbeitslosenraten von

weniger als zehn Prozent. Insgesamt waren in der

EU fünf Millionen Jugendliche und junge Erwachse-

ne ohne Arbeit, davon 3,3 Millionen in der Eurozo-

ne (Personen, welche einer Ausbildung nachgehen,

werden grundsätzlich nicht in der Arbeitslosenstatis-

tik aufgeführt, außer sie sind aktiv auf Arbeitssuche

und könnten eine Arbeit innerhalb der nächsten zwei

Wochen beginnen).

Leicht abnehmend zeigte sich die Arbeitslosigkeit

der Menschen im Alter über 50 Jahren, allerdings

galt dies nur für die Europäische Union als Gesam-

tes.

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Innerhalb der Eurozone nahm die Zahl der Ar-

beitsuchenden 50+ gegenüber dem Vorjahr um 1,3%

zu (+48.400 Personen). In den großen Euroländern

Spanien (+4,4%), Frankreich (+2,5%) und Italien

(+4,0%) stieg die Zahl der Arbeitslosen aus dieser

Altersgruppe weiter an, in Deutschland sank sie da-

gegen um fast 30.000 Personen (-4,4%). Beunruhi-

gend: Österreich wies mit einer Zunahme von 16,5%

(+5.300 Personen) eine der höchsten Steigerungs-

raten älterer Arbeitsloser in der gesamten Europäi-

schen Union auf. Darüber lagen nur die Kleinstaaten

Luxemburg, Malta und Zypern.

In der Europäischen Union waren im zweiten Quartal

2014 4,9 Millionen Menschen im Alter von über 50

Jahren ohne Arbeit, was einer Arbeitslosenquote von

7,1% entsprach. Spanien zeigte mit ei-

ner Arbeitslosenrate von 20,2% für diese

Altersgruppe den höchsten Wert auf, nur

knapp darunter findet sich Griechenland

mit 18,7%. Österreich zeigte mit 3,2%

die niedrigste Arbeitslosenrate der ge-

samten Europäischen Union, wies aber

auch eine der höchsten Zuwachsraten

bei dieser Gruppe von Arbeitslosen auf.

Der europäische Arbeitsmarkt II:

Beschäftigung

Trotz der flauen Konjunkturlage in der

Europäischen Union steigt die Beschäf-

tigung moderat an. Im zweiten Quartal

2014 stieg die Zahl der Beschäftigten

im Jahresvergleich um 935.900 Perso-

nen an, was einer Zunahme von 0,4%

entsprach.

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Auf die Eurozone, welche

18 der 28 Mitgliedsstaaten der EU umfasst, entfiel

aber nur rund ein Drittel dieses Anstiegs (+306.800).

In absoluten Zahlen fand die größte Beschäftigungs-

zunahme im Vereinigten Königreich statt. Im Jahres-

vergleich kamen 742.500 Personen in Beschäftigung

hinzu – ein Plus von 2,6%. Die anderen großen EU-

Staaten, mit der Ausnahme Spaniens, das um 1,2%

zulegen konnte (+204.500 Personen), befanden sich

nahe an der Stagnationsgrenze. In Deutschland und

Frankreich nahm die Beschäftigung um lediglich

0,1%, in Italien nahm sie um 0,2% (-48.000 Perso-

nen) zu. Verluste an Beschäftigung gab es auch in

den Niederlanden mit einem Rückgang von 1,3%

(-106.100 Personen). Österreich gelingt ein im euro-

päischen Vergleich überdurchschnittliches Beschäfti-

gungswachstum von 1,0% (+39.900 Personen).

Die Zahl der Beschäftigten im Alter von 15 bis 24

Jahren nahm im zweiten Quartal 2014 in der EU

um 1,0% ab (-175.500 Personen). Im besonderen

Maße galt das für die Staaten der Eurozone, die

insgesamt einen Verlust von 309.200 beschäftigten

Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu tragen

hatten (-2,8%). Alle großen Staaten der Eurozone

wiesen einen Rückgang an Beschäftigten in dieser

Alterskohorte auf: in Deutschland ging die Zahl der

Beschäftigten Unter-25jährigen um 3,4% zurück

(-138.600), in Spanien um 1,2%, in Frankreich um

0,5% und in Italien um 7,2% (-73.100). Auch in Ös-

terreich reduzierte sich die Zahl der Beschäftigten

dieser Altersgruppe um 1,6%. Eine große Ausnah-

me innerhalb der Eurozone bildet ausgerechnet

Griechenland: hier stieg die Beschäftigtenzahl der

Im dritten Quartal 2014 waren in der Europäischen Union fast 25 Millionen Men-

schen die arbeiten wollten ohne Arbeit - 18,4 Millionen davon in der Eurozone.

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idF: Zahlen für das 2. Quartal 2014, Eurostat

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Die Eurostat-Zahlen zur Beschäftigung für das dritte Quartal lagen zum Zeitpunkt des Verfassens noch nicht vor.