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Seite 28 WISO

eine Kinderauszeit in männerdominierten Branchen

schwieriger gestaltet.

Deutlich reduziertes Erwerbsausmaß nach der

Kinderauszeit bei beiden Geschlechtern

Vergleiche der Beschäftigungslage im Nachbeob-

achtungszeitraum mit jener vor der Kinderauszeit

zeigen sowohl bei Frauen als auch bei Männern

Einbußen im Ausmaß der Erwerbsintegration. Auch

im achten Jahr nach Eintritt in die Kinderauszeit be-

steht den Analysen zufolge bei beiden Geschlech-

tern noch ein durchschnittlich negativer Trend. An-

gesichts der Tatsache, dass für diese Berechnungen

auf lediglich jene Personen fokussiert wurde, welche

keine erneute Kinderauszeit zu verzeichnen hatten,

erscheint dieses Ergebnis doch bemerkenswert.

Frauen können erst ab dem vierten auf den Beginn

der Kinderauszeit folgenden Beobachtungsjahr wie-

der annähernd an die Vorsituation anschließen. Dies

gilt sowohl für Tirol als auch bundesweit betrachtet.

Männer können zwar deutlich früher als Frauen an

das vor der Kinderauszeit bestehende Erwerbsaus-

maß anschließen. Dennoch ist nicht nur bei Frauen,

sondern auch bei Männern nicht davon auszugehen,

dass nach der Kinderauszeit längerfristig dasselbe

Ausmaß an Erwerbsintegration erreicht wird wie zu-

vor.

Frauen erreichen auch langfristig nicht dasselbe

Erwerbsausmaß wie Männer

Bei Frauen besteht auch langfristig eine deutliche

größere Differenz im Erwerbsaumaß als bei Män-

nern. Am Beispiel der Daten der Kohorte 2009 kön-

nen bis zu sechs Beobachtungsjahre verglichen

werden. Anhand zuvor überwiegend beschäftigter

Personen zeigt sich, dass in dieser Kohorte von den

Tirolern bereits im zweiten Beobachtungsjahr rund

drei Viertel (74%) der Gruppe „hohes Erwerbsniveau“

zuzuordnen sind, in den folgenden Jahren bleibt der

Anteil relativ konstant. Im 6. Jahr sind lediglich rund

10% der Tiroler ohne Beschäftigung, bei Tirolerinnen

sind es hingegen rund 20%. Vergleiche der Kohorten

2006 bis 2014 deuten darauf hin, dass sich in den

letzten Jahren die Beschäftigungsentwicklung wei-

terhin zu Gunsten der Männer entwickelt hat.

Frauen müssen nach der Kinderauszeit im Ver-

gleich zur Situation zuvor mit sichtbar niedrige-

ren Monatslöhnen zurechtkommen als Männer

Deutlich sichtbar wird der große Genderunterschied

auch in den Einkommensverläufen. Demnach müs-

sen Frauen nach der Kinderauszeit im Vergleich zur

Situation zuvor mit sichtbar niedrigeren Monatslöh-

nen zurechtkommen als Männer. Im Vergleich zum

gesamten Bundesgebiet finden sich in Tirol verstärkte

Einkommensunterschiede zwischen den Geschlech-

tern und dies bereits vor der Kinderauszeit: Während

sich die Differenz unter den zuvor überwiegend be-

schäftigten TirolerInnen in der Kohorte 2007 unter

den höher Verdienenden ab einem Einkommen von

2.000 Euro auf rund 17 Prozentpunkte beläuft, fällt

diese bundesweit mit lediglich rund 12 Prozentpunk-