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WISO Seite 29

ten deutlich geringer aus. Bis ins 8. Jahr vergrößert

sich der genderspezifische Einkommensunterschied

in Tirol bis auf rund 46 Prozentpunkte Unterschied,

während sich dieser österreichweit nur auf rund 29

Prozentpunkte beläuft. Die Einkommensunterschie-

de zwischen Männern und Frauen vergrößern sich

demnach – sowohl in Tirol als auch im gesamten

Bundesgebiet. Als Ursache hierfür könnte die Anreiz-

wirkung des einkommensabhängigen Modells auf

besser verdienende Männer herangezogen werden.

Zahl der durch das AMS erreichten Frauen ist in

den letzten Jahren gestiegen

Bemerkenswert ist, dass die Zahl der durch das

AMS erreichten Frauen in den letzten Jahren gestie-

gen ist - insbesondere unter den zuvor überwiegend

Beschäftigten ohne Wiedereinstieg. Bei den Frauen

ohne erfolgreichem Wiedereinstieg hat sich unab-

hängig von der Vorkarriere sowohl in Tirol als auch

im gesamten Bundesgebiet die Erreichbarkeit durch

das AMS vor allem im zweiten Beobachtungsjahr er-

höht: So wuchs die Zahl der zuvor überwiegend be-

schäftigten AMS-Kundinnen im ersten Jahr mit 2.368

Personen in der Kohorte 2006 um rund ein Sechstel

auf 2.744 Personen in der Kohorte 2014. Prozentual

gesehen bedeutet dies eine Steigerung des Anteils

an AMS-Kundinnen unter den zuvor überwiegend

beschäftigten Tirolerinnen in Kinderauszeit ohne

Wiedereinstieg von rund 2% in der Kohorte 2006 auf

rund 13% in der Kohorte 2013.

Im Gegensatz zum gesamten Bundesgebiet bleiben

die Anteile an zuvor überwiegend nicht-beschäftigten

AMS-Kundinnen ohne Wiedereinstieg in Tirol mit

rund 9% in der Kohorte 2013 im zweiten Beobach-

tungsjahr allerdings deutlich hinter dem Bundes-

schnitt zurück (Anteil rund 15%). In Tirol scheint sich

die Situation für zuvor überwiegend beschäftigte

Frauen ohne Wiedereinstieg demnach schwieriger

zu gestalten.

Geringere Aktivierungsrate bei Frauen

Eines der zentralen Ergebnisse der Analysen zur

Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen Angeboten ist,

dass - unabhängig von der Vorkarriere und der Fra-

ge, ob bereits ein Wiedereinstieg erfolgte oder nicht

- große genderspezifischen Differenzen existieren,

welche zu Lasten der Frauen gehen. So setzt bei

Frauen im Unterschied zu den Männern die Inan-

spruchnahme arbeitsmarktpolitischer Angebote nicht

nur deutlich später ein, sondern ist auch durch ver-

gleichsweise geringere Aktivierungsraten gekenn-

zeichnet und zwar sowohl österreichweit als auch

in Tirol. Dies kann sich einerseits aus dem höheren

Alter der Kinder bei den Vätern begründen und an-

dererseits ein Hinweis darauf sein, dass sich Männer

im Vergleich weniger mit der Vereinbarkeitsthematik

beschäftigen (müssen). Auch die im Durchschnitt

deutlich längere KBG-Bezugsdauer bei Frauen wird

dabei eine Rolle spielen. Zu letzterem Ergebnis passt

auch der Umstand, dass sich die genderspezifischen

Differenzen in den späteren Beobachtungsjahren

kontinuierlich verringern. Darüber hinaus könnten

Männer auch proaktiver im Weiterbildungsbereich

sein und AMP-Angebote gezielter für Berufswechsel

nutzen.

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Zusammenfassung der Tirol-Ergebnisse einer Studie der L&R Sozialforschung im Auftrag der Arbeiterkammer Wien: Wiedereinstiegs-

monitoring - Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der Kohorten 2006 bis 2014 in Tirol (2017)