Tiroler Arbeiterzeitung - page 1

TIROLER
D
ie Ungerechtigkeit in un-
serem Steuersystem verschärft
sich jeden Tag. Die Schief-
lage zwischen dem Arbeits- und dem
Kapitaleinkommen muss endlich be-
seitigt werden. „Wir verlangen eine
Lohnsteuersenkung sofort und keine
Verschiebung auf den St.-Nimmer-
leinstag“, fordert AK Präsident Erwin
Zangerl. „Die Arbeitnehmer haben
es satt, als Melkkuh herzuhalten. Viel
leistungsfeindlicher kann die Regie-
rung mit den Beschäftigten nicht mehr
umgehen!“
Die Steuerzahler sind nicht länger
bereit, das hinzunehmen. Der Staat
zieht die Steuerschraube für die Ar-
beitnehmer-Familien und Pensionisten
immer stärker an, während für milliar-
denschwere Bankenpleiten Geld vor-
handen ist, und für andere Gruppen
Ausnahmen gelten. Und die wirklich
Vermögenden, die ihr Geld gewinn-
bringend „arbeiten lassen“, bleiben un-
geschoren.
Ab 12.000 Euro Jahreseinkommen
werden für jeden verdienten Euro 36,5
% an Lohnsteuer abgepresst. Und alle
Lohnerhöhungen frisst noch die kalte
Progression zum großen Teil auf. Seit
der letzten Steuerreform summierte
sich allein diese kalte Progression auf
2,65 Milliarden Euro, und pro Jahr
steigt sie um 500 Millionen Euro. 500
Millionen, die die Arbeitnehmer jähr-
lich zusätzlich in die Realwirtschaft
investieren könnten. Damit würden
die Konjunktur angekurbelt und Ar-
beitsplätze gescha en. Die AK Vollver-
sammlung fordert daher den Finanzmi-
nister auf, den Eingangssteuersatz von
36,5 auf 25 % zu reduzieren und die
Steuertarifstufen so zu verändern, dass
auch mittleren Einkommensbeziehern
von einer Lohnerhöhung zumindest die
Hälfte übrig bleibt. Außerdem ist der
Einkommensteuertarif regelmäßig an
die Kaufkraftentwicklung anzupassen.
Zangerl: „Als gerechte Form der Ge-
gen nanzierung verlangt die AK die
Einführung einer Vermögenssteuer für
Schwerreiche. Denn nur 5 % der ös-
terreichischen Haushalte verfügen über
ein durchschnittliches Nettovermögen
von mehr als 1 Million Euro. Selbst
inklusive möglicher Ausweiche ekte,
könnten damit bis zu 5 Milliarden
Euro pro Jahr frei werden, um die leis-
tungsfeindliche Lohnsteuer auf Arbeit
endlich zu senken.“
Sofort.
Die Arbeitnehmer brauchen eine spürbare finanzielle Entlastung. Das kurbelt
die Konjunktur an, belebt die Wirtschaft und schafft dringend nötige neue Arbeitsplätze.
ARBEITERZEITUNG
ZEITUNG FÜR ARBEIT UND KONSUMENTENSCHUTZ DER KAMMER FÜR ARBEITER UND ANGESTELLTE FÜR TIROL
6. JG. , MAI 2014 | NR. 63
Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K | AK TIROL 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7
D
ie Tiroler werden immer öfter
zu ungebetenen Gästen im
eigenen Land. Egal, ob auf der See-
felder Loipe, wo für Einheimische die
Benützung teurer ist als für Gäste,
oder wie eben in Ischgl, wo Tiroler
für das Robbie-Williams-Konzert Ti-
ckets nur mit Gästekarte der Region
Paznaun/Samnaun erhielten – in
immer mehr Tourismusregionen
scheinen Einheimische unerwünscht
zu sein.
Es geht nicht um private Loipen
oder um Partys im eigenen Hotel,
sondern um Sportausübung und
Events im öffentlichen Raum, und
um zig Millionen Euro jährlich an Tou-
rismusförderung des Landes.
Wagt man dann, vor dieser un-
gesunden Entwicklung zu warnen,
heult die Meute der selbsternannten
Alpengurus und Tourismusmanager
auf. Eine peinliche Erklärung jagte
die nächste: a) Einheimische sollen
doch nach Wien ins Konzert fahren.
b) Man kann wohl mit seinem Geld
tun, was man will. c) Durch Kritik ste-
hen wichtige (Saison)-Arbeitsplätze
in der Region auf der Kippe. d) Die
Politik steckt den Kopf in den Sand –
kein Kommentar, man will ja die Tou-
rismusgötter und Umsatzmillionäre
in den Tälern nicht erzürnen.
Was aber all diese Herrschaften
so gerne vergessen und so beredt
verschweigen, das ärgert die Tiro-
ler Bürger maßlos: Ausgegrenzt zu
werden, im eigenen Land, in dem der
Tourismus wie kaum sonst wo mit
öffentlichen Mitteln gefördert wird
und wurde. Ganz zu schweigen von
den Problemfeldern Saisonbeschäf-
tigung, Ressourcenverbrauch und
Infrastrukturkosten auf Rechnung
der Allgemeinheit – alles inklusive.
KOMMENTIERT
Eintritt nur mit
Gästekarte
AK Präsident
Erwin Zangerl
„Viel
leistungsfeindlicher
kann die Regierung mit
den Beschäftigten nicht mehr umgehen!“
Erwin Zangerl
Steuern senken jetzt!
D
er Unterstützungsfonds hilft AK
Mitgliedern und deren Angehö-
rigen in schwierigen Situationen. Ter-
mine für die nächsten Bezirks-Sprech-
stunden mit den Experten:
AK Telfs:
Di, 27. Mai, 10 - 12 Uhr (Anmeldung
0800/22 55 22 - 3850);
AK Reutte:
Mo, 2. Juni, 10 - 12 Uhr (Anm. DW
3650);
AK Lienz:
Mi, 11. Juni, 10 - 12
Uhr (Anm. DW3550). Am besten alle
Unterlagen gleich mitbringen.
Die AK hilft
bei Notfällen
VORMERKEN
B
eim Thema Erben, Übergeben
bzw. Schenken gibt es viele
Fragen. Welche Vor- und Nachteile
haben vorgezogene Vermögensüber-
tragungen?WelcheKosten fallen an?
Wie sieht es mit der neuen Grunder-
werbsteuer aus? Wie verfasse ich
ein Testament? Damit Sie keine bö-
sen Überraschungen erleben, klären
Notare auf bei den kostenlosen Infoa-
benden „Erben und Schenken, teurer
oder billiger? – Grunderwerbsteuer
Neu“.
AK Imst:
Di, 3. Juni, 19 Uhr
(Anmeldung unter 0800/22 55 22
- 3150);
AK Schwaz:
Mi, 4. Juni, 19
Uhr (DW 3752);
AK Kitzbühel:
Mi,
11. Juni, 19 Uhr (DW 3252).
IMST, SCHWAZ, KITZBÜHEL
Sicheres Erben
und Vererben
Nachlass
richtig regeln.
W
er weiter denkt, kauft gesün-
der und näher ein. Der regi-
onale Kreislauf steht im Zentrum
des Infoabends von AK und Transit-
forum Tirol „Falsches Spiel am Le-
bensmittelmarkt: Regionalprodukte
statt Kilometerfresser“ in der
AK Li-
enz am Dienstag, 3. Juni, 19 Uhr
.
Ernährungsexpertin Mag. Angeli-
ka Kirchmaier erklärt, woran man
gute Qualität erkennt, und wie sich
Zusätze auswirken. AK Vorstand
Fritz Gurgiser warnt vor Kilometer-
fresser-Produkten samt fehlender
Steuern und Abgaben. Anmeldung
unter 0800/22 55 22 – 3550
oder
INFOABEND DER AK LIENZ
Falsches Spiel am
Lebensmittelmarkt
Bekenntnis
zu Regionalprodukten
Foto: fairith/Fotolia.de
Foto:HenrySchmitt/Fotolia.com
Schwere Last.
Die Steuern erdrücken die Beschäftigten und würgen damit einen Konjunkturaufschwung ab.
1 2,3,4,5,6,7,8,9,10,11,...12
Powered by FlippingBook