Tiroler Arbeiterzeitung - page 3

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THEMA:
GEREchte Steuern
Nr. 65, Juli | August 2014
TAZ: Wie kann man unterschreiben?
Zangerl:
Jeder kann mitmachen. Mit
Ihrer Unterschrift setzen Sie sich für
eine Korrektur des Steuersystems ein,
und man kann seinen Unmut über die
ungerechte Steuerbelastung ausdrücken.
Entweder online auf
unterzeichnen oder auf einer der dafür
vorgesehenen Listen – und am besten
gleich noch die Familienmitglieder un-
terschreiben lassen. (Anm.: Eine Liste
befindet sich auf dieser Seite unten).
TAZ: Wie lange soll diese Aktion
durchgeführt werden?
Zangerl:
Wir wollen die Aktion bis zum
Herbst weiterführen, damit möglichst
viele Menschen unterschreiben können.
Inzwischen kommen aus allen Parteien
Stimmen, die eine Steuerreform schon
für 2015 fordern. Umso wichtiger ist,
dass die Arbeitnehmer jetzt mit ihrer
Unterschrift ein klares Signal setzen.
Wer unterschreibt, tut das für sich. Da-
mit ihm mehr netto vom Brutto bleibt.
Eine Regierung, der die Belastung der
Menschen scheinbar gleichgültig ist, hat
bei den Bürgern ausgespielt. Das sollen
Spindelegger und Faymann durch diese
Aktion merken: Deshalb jetzt für eine
Lohnsteuersenkung unterschreiben! Für
sich selbst. Und am besten die Unter-
schriftenliste im Freundes- und Kolle-
genkreis weitergeben.
TAZ: Steht auch der ÖGB hinter der
Maßnahme?
Zangerl:
Absolut. Der ÖGB hat eine
bundesweite Kampagne beschlossen.
Die erste Maßnahme ist, dass auch der
ÖGB eine Unterschriftenaktion startet.
ÖGB-Präsident Erich Foglar hat mich
angerufen, dass er unsere Aktion in Ti-
rol und Vorarlberg voll unterstützt. Der
ÖGB mobilisiert seine Funktionäre
und Mitarbeiter, damit möglichst viele
unterschreiben. In den übrigen Bun-
desländern startet er eine eigene Unter-
schriftenkampagne mit demselben Ziel.
So entsteht daraus eine österreichweite
Aktion. In der Arbeitnehmerpolitik ist
die steuerliche Entlastung der Beschäf-
tigten für AK und ÖGB das wichtigste
Thema.
TAZ: Was sind Ihre zentralen Ansatz-
punkte für eine Lohnsteuer-Reform?
Zangerl:
Erstens: Durch die kalte Pro-
gression holt sich der Finanzminister je-
des Jahr zusätzlich rund eine halbe Mil-
liarde Euro von den Beschäftigten, ohne
einen Finger rühren zu müssen. Den
Nachteil dieses leistungsfeindlichen
Systems hat inzwischen jeder begriffen,
und er gehört durch eine Indexklausel
abgeschafft. Zweitens und drittens: Der
Eingangssteuersatz von derzeit mehr als
36 % ist massiv zu senken und die Kur-
ve der Steuersätze zu verflachen.
TAZ: Wer soll von einer Lohnsteuer-
senkung besonders profitieren?
Zangerl:
Unser Ziel kann nur sein, dass
alle arbeitenden Menschen entlastet
werden. Der Faktor Arbeit ist in Öster-
reich auch im internationalen Vergleich
einfach zu teuer. Natürlich braucht
es ein besonderes Augenmerk auf die
Kleinverdiener, die Mehrwertsteuer
und andere Verbrauchssteuern verhält-
nismäßig stärker treffen als andere. Das
ungerechte österreichische Steuersystem
ist aber längst auch für den Mittelstand
zum immer größeren Problem gewor-
den. Selbst Familien, in denen beide
Elternteile relativ gut verdienen, bleibt
jedes Jahr immer weniger Geld übrig
für Wohnen, Leben und Kinder. Von
Ansparen gar nicht zu reden. In einem
Satz: Die arbeitende Bevölkerung darf
nicht länger die Melkkuh für das Fi-
nanzdesaster der Republik sein.
<<
Im Gespräch.
Zeigen wir der Regierung die rote Karte! Mit Ihrer Unterschrift setzen Sie sich für
eine Korrektur des Steuersystems ein. „Jeder kann mitmachen“, sagt AK Präsident Erwin Zangerl.
Zangerl: Arbeitnehmer sind
nicht die Melkkuh der Nation
Erwin Zangerl:
„Zeigen wir gemeinsam dem Finanzminister die rote Karte.“
MITMACHEN
Unterschreiben
für den Protest
S
ie möchten auch Ihren Är-
ger über das Steuersystem
kundtun? Dann sind Sie hier
goldrichtig! Mit der Unterschrif-
ten-Aktion „Lohnsteuer senken
– JETZT!“ wollen AK Tirol und AK
Vorarlberg die Verantwortlichen
wachrütteln. „Wir treten ein für
eine Lohnsteuersenkung, für die
Abschaffung der kalten Progres-
sion sowie gegen weitere Steu-
erbelastungen bei Urlaubs- und
Weihnachtsgeld“, erläutert AK
Präsident Erwin Zangerl. Und
tausende haben sich bereits an-
geschlossen!
Unterschreiben auch Sie on-
line auf
. Sie
erhalten noch eine eMail, die Sie
bestätigen müssen. Damit haben
Sie Ihre Stimme abgegeben.
Oder Sie fordern Unterschrif-
tenlisten an unter 0800/22 55
22 - 1300, drucken sie aus auf
oder verwen-
den die hier abgedruckte. Ausge-
füllte Formulare einscannen und
mailen an
oder im Kuvert an AK Tirol, Maxi-
milianstraße 7, 6020 Innsbruck,
senden. Stichwort: „Lohnsteuer
senken – JETZT!“.
Tausende
Unterschriften
I
n einem Brief an die Tiroler Na-
tionalräte hat die AK Tirol um
Unterstützung zur Einleitung einer
Volksbefragung ersucht – damit
den Beschäftigten wieder mehr
netto vom Brutto bleibt. National-
räte sind vom Volk gewählte freie
Mandatare und sollten die Inte-
ressen der Bürger vertreten. Das
dürfte nur zu Wahlzeiten gelten.
Lediglich die VP-Nationalräte Eli-
sabeth Pfurtscheller, Josef Letten-
bichler, Hermann Gahr, Hannes
Rauch und Karlheinz Töchter-
le haben geantwortet – und in
einem gemeinsamen neunzeiligen
Schreiben darauf hingewiesen,
dass dies ohnehin im Arbeitsüber-
einkommen der Regierung vorge-
sehen sei.
Die übrigen Tiroler Nationalräte
Gisela Wurm und Max Unterrai-
ner (SP), Peter Wurm, Gerald
Hauser und Carmen Gartelgruber
(FP) sowie Aygül Berivan Aslan und
Georg Willi (Grüne) fanden es bis-
her nicht der Mühe Wert, auf den
Brief überhaupt zu antworten...
D
ie von der AK Tirol und der
AK Vorarlberg initiierte Un-
terschriften-Aktion „Lohnsteuer
senken – JETZT“ wurde bereits
von tausenden Menschen dies-
und jenseits des Arlbergs unter-
stützt. AK und ÖGB werden den
Druck zur Senkung der Lohnsteu-
er und für einen fairen Beitrag
der Millionäre noch erhöhen. Die
Unterschriften-Aktion wird bis in
den Herbst weitergeführt, um sie
dann als starke Petition der Re-
gierung und dem Nationalrat zu
übergeben.
Tirols Nationalräte
wenig couragiert
EIGENARTIG
ZEIT ZU HANDELN
Wir haben es satt!
Zeigen wir der Regierung die rote Karte
Ausgefüllte Liste einscannen und an
mailen oder in einem Kuvert an AK Tirol, 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7, senden.
Stichwort: „Lohnsteuer senken! JETZT!“ Als Freimachungsvermerk: Porto beim Empfänger einheben.
NAME
ADRESSE
UNTERSCHRIFT
Unterstützen Sie die Unterschriften-Aktion „Lohnsteuer senken! JETZT!“
der AK Tirol und AK Vorarlberg. Weitere Unterschriftenlisten einfach bei
uns anfordern oder unter
ausdrucken.
Mit Ihrer Unterschrift stimmen Sie:
q
FÜR die Absenkung des Einstiegs-Lohnsteuersatzes auf 20 Prozent
q
FÜR den sanfteren Anstieg der Grenzsteuersätze
q
FÜR den Spitzensteuersatz erst ab 84.000 Euro Jahreseinkommen
q
FÜR die Abschaffung der kalten Progression (jährliche Anpassung der Steuersätze)
q
FÜR die Beibehaltung des steuerbegünstigten Urlaubs- und Weihnachtsgeldes
Mehr Informationen unter
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