Tiroler Arbeiterzeitung - page 1

Arbeiterzeitung
Tiroler
Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K | AK TIROL 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7
Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der kammer für arbeiter und angestellte für tirol
6. Jg. , juLi | August 2014 | Nr. 65
M
it kostenlosen Fortbildungen
für Mitarbeiter im Gesund-
heitsbereich wartet die AK Tirol im
Herbst im AK Bildungshaus Seehof
in Innsbruck auf: Am
9. September
geht es um „Berufsrechtliche Tätig-
keitsbereiche nach dem GuKG“ (14 -
17 Uhr), am
29. September
um „Kri-
senintervention und Deeskalation“ (9
- 17 Uhr). Anm.: 0800/22 55 22 –
1638. Hier können Sie auch den Info-
falter mit allen Angeboten anfordern.
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GESUNDHEITSBERUFE
Ö
sterreich muss den Faktor Arbeit
entlasten. Wenn den Menschen
wieder mehr netto vom Brutto bleibt,
können sie auch wieder mehr ausgeben.
Das kurbelt die Nachfrage an, sorgt für
Aufschwung bei tausenden heimischen
Klein- und Mittelbetrieben und bringt
dringend benötigte neue Arbeitsplätze.
Dieser Weg wird von nationalen und in-
ternationalen Experten empfohlen.
Doch diese Rechnung haben wir ohne
den Finanzminister gemacht. Er will zwar
Wirtschaft und Industrie entfesseln,
doch das Geld weiterhin von den aktiven
und pensionierten Arbeitnehmer-Fami-
lien abkassieren. Dass die Beschäftigten
bereits zwei Drittel des gesamten Steu-
eraufkommens tragen müssen, igno-
riert er. Damit nicht genug: Sein Finanz-
rahmenplan sieht bis zum Jahr 2018
eine weitere Erhöhung des Lohnsteuer-
aufkommens um 30 % vor! Kein Wun-
der, dass sich immer weniger Familien
aus ihrer Arbeit Wohlstand oder Eigen-
tum schaffen können, während die Ge-
winne aus Vermögen und Grundbesitz in
den letzten Jahren explodiert sind. Das
oberste reichste Prozent in Österreich
besitzt sagenhafte 400 Milliarden Euro!
Diese Gruppe will der Finanzminister wei-
terhin steuerlich schützen. Es muss end-
lich zu einer fairen Verteilung der Steu-
erleistungen kommen. Und zwar nicht
innerhalb der Lohnabhängigen, sondern
zwischen den Beschäftigten und den
Vermögenden. Nur zum Vergleich: Der
Eingangssatz bei der Lohnsteuer be-
trägt 36,5 %. Eine Millionärssteuer wür-
de höchstens bei 1,5 % liegen.
Wenn selbst der Unternehmer Hasel-
steiner feststellt, dass „von der Arbeit
noch nie einer reich geworden ist“, sagt
das eigentlich alles.
kommentiert
Entfesselt die
Arbeitnehmer!
AK Präsident
Erwin Zangerl
RESTPLÄTZE SICHERN
BILDUNGSKARENZ
Kunstmarkt kommt im Herbst
AK Broschüre für Wissbegierige
L
aien- und Berufskünstler aufge-
passt: Im Herbst macht der be-
liebte AK Kunstmarkt wieder in allen
Bezirken Station, bei dem Kunstschaf-
fende ihre Werke auf je rund 5 m²
Ausstellungsfläche kostenlos präsen-
tieren und zum Kauf anbieten können.
Noch gibt es freie Restplätze. Bewer-
ben Sie sich per Postkarte an die Bil-
dungspolitische Abteilung der AK Tirol,
Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck, oder per eMail an
Termine:
18./19.Oktober:
AK Reutte.
8./9. November:
AK Imst und AK
Schwaz.
15./16. November:
AK Kitzbühel, AK Lienz und AK Telfs.
22./23. No-
vember:
Congress Innsbruck; AK Kufstein, und AK Landeck. Die Eröffnung findet
jeweils am Vorabend um 19 Uhr statt, in Imst um 20 Uhr.
F
ür viele Beschäftigte ist die Bil-
dungskarenz eine tolle Mög-
lichkeit, um sich beruflich aus- und
weiterzubilden, ohne für Kurse, Un-
terricht und Lernen ein bestehen-
des Arbeitsverhältnis auflösen zu
müssen. Alles Wichtige dazu haben
Beschäftigte mit der AK Broschü-
re
„Bildungskarenz – Auszeit zur
Weiterbildung“
zur Hand: Sie enthält
sehr übersichtlich alle Informationen für Bildungshungrige – von den nötigen
Voraussetzungen für eine Inanspruchnahme über die mögliche Dauer bis
hin zu Weiterbildungsgeld, Versicherungsschutz und arbeitsrechtlichen As-
pekten. Interessierte können die Broschüre kostenlos unter 0800/22 55
22 – 1530 anfordern oder auf
herunterladen.
Jetzt unterschreiben,
auch online!
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Machen Sie mit!
Unterschreiben Sie für eine Lohnsteuersenkung.
D
ie Unterschriftenaktion von AK
Tirol und Vorarlberg stößt auf
höchste Zustimmung. Tausen-
de Menschen haben bereits unterschrie-
ben. Der ÖGB unterstützt die Aktion
im Rahmen einer österreichweiten
Kampagne. Im Gespräch mit der Tiro-
ler Arbeiterzeitung (TAZ) beharrt Tiro-
ls AK Präsident Erwin Zangerl auf einer
gerechteren Verteilung der Steuerlast.
TAZ: Die AK Präsidenten von Tirol
und Vorarlberg sorgen österreichweit
für Aufsehen, weil sie eine Volksbe-
fragung verlangen und parallel dazu
eine Unterschriftenaktion zur sofor-
tigen Senkung der Lohnsteuer gestar-
tet haben. Zufrieden mit dem bishe-
rigen Verlauf?
Erwin Zangerl:
Zufrieden können wir
dann sein, wenn den Arbeitnehmern
endlich wieder mehr steuerliche Ge-
rechtigkeit zuteil wird. Die Unterschrif-
tenaktion selbst ist erfolgreich angelau-
fen: Tausende Arbeitnehmer fordern
Konsequenzen aus der steigenden Steu-
erbelastung. Die Menschen sind richtig
angefressen auf die Wiener Regierung,
weil ihnen von ihrem Lohn immer
weniger netto vom Brutto bleibt, und
gleichzeitig für die Arbeitnehmer-
Haushalte das Leben immer teurer
wird. Doch ärgern allein ist zu wenig.
Wir müssen den Druck erhöhen und
dem Finanzminister endlich klarma-
chen, dass unsere Geduld am Ende ist.
Wir sind die größte Gruppe im Land,
und die braucht jetzt eine steuerliche
Entlastung.
TAZ: Der Finanzminister meint, der
Spielraum dafür sei nicht gegeben.
Was sagen Sie dazu?
Zangerl:
Dieses Argument ist aus meh-
reren Gründen nicht stichhaltig. Denn
es ist genug Geld da. Die wirklich Rei-
chen werden immer reicher. Während
Vermögenswerte explodieren, wird
Arbeit immer mehr bestraft. Wir müs-
sen über eine Millionärssteuer offen
diskutieren. Denn derzeit zahlen die
Arbeitnehmer die Zeche für Versäum-
nisse einzelner EU-Staaten und für das
Milliardendebakel bei der Hypo Alpe
Adria und anderer Banken. Kurzum:
Die Beschäftigten sind seit Jahren – und
seit der Krise noch viel stärker – die
Melkkuh der Nation. Noch zahlen wir
zwei Drittel aller Steuern und sind die
echten Leistungsträger. Man kann nicht
immer die Menschen belasten, während
über andere privilegierte Gruppen nach
wie vor das Füllhorn von Bund und
Ländern ausgeschüttet wird, oder diese
steuerlich bevorzugt werden.
TAZ: Zeigen Sie deshalb dem Finanz-
minister die rote Karte?
Zangerl:
Wir haben es satt, uns über
die Untätigkeit und die Ausreden der
Reformverweigerer zu ärgern. Die Leute
werden schon zu lange vertröstet. Dabei
erklären bald jede Woche heimische und
internationale Experten unserer Regie-
rung, wie ungerecht die Steuerlast ver-
teilt ist, und dass sich das ändern muss.
Wir sind an einem Punkt angelangt, an
dem nur noch der Druck von unten die
Regierung zur Einsicht bringt. Deshalb
zeigen wir der Regierung und vor allem
dem Finanzminister die rote Karte.
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„Wir haben es satt, uns
über
die Untätigkeit
und
die Ausreden
der
Reformverweigerer
zu ärgern.“
Erwin Zangerl, Präsident AK Tirol
Unterschreiben bei der Aktion
Lohnsteuer senken – JETZT!
Mitmachen.
Die AK von Tirol, Vorarlberg und der ÖGB rufen zumWiderstand gegen die
ungerechte Lastenverteilung auf: „Lohnsteuer senken – Jetzt!“ lautet die klare Forderung.
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