Tiroler Arbeiterzeitung - page 5

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Nr. 65, Juli | August 2014
THEMA:
REISE & URLAUB
REUTTE
AK half bei Ärger
mit Versicherung
W
ie schnell ein befristeter
Vertrag zum „Selbstläu-
fer“ werden kann, erlebte eine
Außerfernerin, die 2012 wegen
eines Kroatien-Flugs online bei
einer Münchner Firma für ein
Jahr eine Reisekostenrücktritts-
versicherung abschloss. Als der
Betrag von 99 Euro 2013 erneut
abgebucht wurde, reklamierte sie
schriftlich – und erhielt zur Ant-
wort, dass sich die Versicherung
automatisch um ein Jahr verlän-
gere, wenn man sie nicht kündigt.
Die Experten der AK Reutte er-
reichten die rückwirkende Kündi-
gung und Rückerstattung der 99
Euro. Die Firma wurde aufgeklärt,
dass eine automatische Verlän-
gerung in den AGB ungewöhnlich
sei, und der Konsument damit
nicht rechnen muss.
Gratis zur Urlaubslektüre
Alles für die Reise
NEUERUNGEN
D
er Erholungswert der angeb-
lich schönsten Wochen des
Jahres ist sicherlich schnell
verpufft, wenn in die Wohnung einge-
brochen wird, oder ein Wasserschaden
eintritt. Um derartige unangenehme
Überraschungen zu vermeiden, sollte
man vor der Abreise einige Vorkeh-
rungen treffen.
Kontrollieren.
Schließen Sie
Fenster und Türen sorgfältig ab. Ma-
chen Sie das ganz bewusst. Dadurch
vermeidet man hinterher oft quälende
Zweifel, ob man auch tatsächlich alles
abgeschlossen und dies auch kontrol-
liert hat. Dabei auch nicht die Neben-
räume und Gebäude, wie Keller und
Garage vergessen.
Wertsachen.
Lassen Sie Wert-
gegenstände nicht in der unbeaufsich-
tigtenWohnung zurück. Weitaus besser
ist es, Schmuck, Bargeld, Sparbücher
und sonstige wichtige Dokumente bei
verlässlichen Bekannten zu deponieren,
oder noch besser: Man kann auch kurz-
fristig einen Banksafe anmieten.
Vorsichtig sein.
Man sollte
Fremden gegenüber niemals Angaben
über den Urlaub oder die Dauer der
Abwesenheit machen. Vorsichtig sein
heißt es auch bei der Bekanntgabe sei-
nes Urlaubs auf dem Anrufbeantworter,
der Mailbox, bei der Abwesenheitsnotiz
im eMail oder bei Facebook-Postings.
Überquellende Postkästen sind eben-
falls verräterisch. Bestellen Sie laufende
Zeitungen und Zeitschriften ab, und
ersuchen Sie Angehörige oder Nach-
barn, die zahlreichen Werbesendungen
aus dem Postkasten zu entfernen, damit
nicht auffällt, dass ihr Heim längere
Zeit unbewohnt ist. Auch vor den Fuß-
matten sollte man Werbesendungen
laufend entfernen. Umgekehrt kann
man sich ja mit diesem Service auch
beim Nachbarn revanchieren, wenn
dieser einmal länger außer Haus ist.
Dokumentieren.
Legen Sie
eine Liste Ihrer Wertgegenstände an,
und dokumentieren Sie das Aussehen
wertvoller Gegenstände, etwa von Tep-
pichen und Schmuck durch das An-
fertigen von Fotos und durch genaue
Beschreibung.
Vorab kontrollieren.
Schlie-
ßen Sie den Wohnungshauptwasser-
hahn ab. Nicht vergessen zu prüfen,
ob der Herd, die Waschmaschine,
das Bügeleisen und andere Elektro-
geräte ausgeschaltet bzw. ausgesteckt
sind. Die Nachbarn werden auch sehr
dankbar sein, wenn man nicht vergisst,
Wecker oder ähnliche periodische Er-
innerungssignale auf elektrischen oder
elektronischen Geräten aller Art zu de-
aktivieren.
Versicherungs-Check.
Vor einer längeren Abreise sollte man
grundsätzlich auch die Bedingungen
seiner Haushaltsversicherung prüfen.
Wichtig dabei ist, zu checken, wel-
che Sicherheitsmaßnahmen die Versi-
cherung für den Fall der Abwesenheit
von der Wohnung fordert. Wenn etwas
nicht klar ist, am besten vorab bei der
Versicherung nachfragen. Um im Falle
eines Falles auch die Versicherungs-
leistung zu erhalten, sollten die gefor-
derten Sicherheitsmaßnahmen unbe-
dingt eingehalten werden.
Informieren.
Benachrichtigen Sie
Ihre Nachbarn über die Dauer der ur-
laubsbedingten Abwesenheit. Aufmerk-
same Nachbarn stellen einen guten und
wichtigen Schutz dar. Hinterlassen Sie
bei Angehörigen oder bei Nachbarn
Ihre Urlaubsadresse und allenfalls eine
Telefonnummer, damit man im Falle
des Falles erreicht werden kann. Ide-
al ist es auch, bei den Nachbarn des
Vertrauens einen Haustür- oder Woh-
nungsschlüssel zu deponieren.
<<
Urlaubszeit.
Wenn einer eine Reise tut, dann sollte zu Hause alles passen. Ob Schutz vor
Wasserschaden oder vor Einbrechern: Richtiges Vorbeugen kann später viel Ärger sparen.
Trautes Heim
ganz allein!
O
b Entspannung, Sport, Kultur
oder alles zusammen auf dem
Reiseplan steht, entscheidet
jede bzw. jeder für sich. Die Geschmä-
cker sind verschieden. Gemeinsam ist
allen Urlaubstypen der Wunsch nach
Regeneration und neuer Energie.
7 oder 21 Tage?
Aber welche
Urlaubsdauer bietet die beste Entspan-
nung und macht wieder fit für den All-
tag? Die Faustregel „Unter drei Wochen
bringt der Urlaub nichts“ gilt nur be-
dingt. Auch kürzere Trips können ent-
spannend für Körper, Geist und Seele
sein. „Der optimale Erholungseffekt
stellt sich nach sieben bis zehn Tagen
ein. Auch zwei bis drei kürzere Urlaube
pro Jahr wirken sich oft auf unsere Ge-
sundheit vorteilhafter aus, als eine ein-
zige lange Urlaubsreise, sagen Arbeits-
mediziner.
Noch wichtiger als die Länge des Ur-
laubs ist die bewusste Entscheidung,
den Alltag hinter sich zu lassen. Wer
sich im Urlaub den Kopf über die Ar-
beit zerbricht, kann nicht entspannen.
Meiden Sie Zeitdruck, kombinieren Sie
Erholung und Bewegung, dann wird
der Urlaub ein Erfolg.
Kein Zeitdruck.
Stimmen Sie sich
auch im Job auf den Urlaub ein, teilen
Sie sich die Arbeit und ihre Übergabe
gut ein.
Abwesend sein.
Aktivieren Sie Ihre
Abwesenheitsnotiz für eMails. So wis-
sen alle, wer Sie vertritt.
Ausschalten.
Auch das Firmenhandy
hat Urlaub, es sollte am besten zu Hau-
se bleiben.
Abschalten.
Lesen Sie keine Firmen-
eMails im Urlaub (Ausnahme: Notfäl-
le). Auch Freizeitstress schadet, meiden
Sie ihn.
Mit Maß.
Bewegung tut Ihnen gut,
aber ohne Erfolgsdruck, der Spaßfaktor
entscheidet.
<<
Richtig
abschalten im Urlaub!
Erholen.
Faulenzen, Sightseeing oder Abenteuer pur – wie und vor
allem wie lang legen wir den Urlaub an, damit er uns auch wirklich guttut?
Hochsaison für Einbrecher.
Gerade in der Urlaubszeit heißt es, richtig vorzubeugen.
I
n der Hängematte liegend im Urlaub den neuesten
Krimi genießen? In der AK Bücherei in Innsbruck
können Sie kostenlos aus einem riesigen Angebot wäh-
len. Wer eBooks bevorzugt, wird auch fündig: In der
digitalen AK Bibliothek warten rund 18.000 eBooks
darauf, gratis entlehnt zu werden. Mit ein paar Klicks
sind Sie dabei! Details auf
Achtung:
Im Ausland beim Download auf gratis WLAN achten.
H
andlich, praktisch, gut: Egal, ob es um Fragen
zur Urlaubskasse, Handy-Gebühren im Ausland,
Flugverspätung, Zollbestimmungen, Mietauto oder
Erkrankung im Urlaub geht. Starten Sie mit den Tipps
der AK Experten gut gerüstet in den Urlaub. Der Falter
„Tipps für einen unbeschwerten Urlaub“ kann unter
0800/22 55 22 – 1832 angefordert werden. Es gibt
ihn auch unter
zum Herunterladen.
Handy billiger
im EU-Ausland
D
as Te-
lefonie-
ren mit dem
Handy inner-
halb der EU
wurde mit 1.
Juli billiger.
Grundsätzlich
muss bei der
Einreise in ein anderes Land au-
tomatisch eine Information (per
SMS) über Roaming-Gesprächs-
und SMS-Tarife erfolgen. Bei der
ersten Nutzung von Datenroa-
mingdiensten muss zusätzlich in-
formiert werden. Das gilt auch bei
Reisen außerhalb der EU.
Beim Telefonieren in EU-Mit-
gliedstaaten gelten seit 1. Juli fol-
gende Brutto-Tarif-Grenzen: Aktive
Gespräche: 22,8 Cent pro Minute,
passive Gespräche: 6 Cent pro
Minute, SMS: 7,2 Cent, Empfang
SMS: gratis, Datendienste: 24
Cent pro MB.
Bei der Nutzung von Daten-
diensten muss der Kunde den
bisherigen Verbrauch kontrollie-
ren können. Wird dabei ein Rech-
nungsbetrag von 60 Euro oder
eine andere vereinbarte Schwelle
erreicht, erhält man eine War-
nung (per SMS, eMail oder Pop-
up-Meldung) und kann die Dien-
ste nur dann weiter nutzen, wenn
man dies ausdrücklich bestätigt.
Ausgenommen sind MMS. Die
Bestimmungen gelten auch bei
Reisen außerhalb der EU, wenn
der Nicht-EU-Provider eine „Echt-
zeitüberwachung“
ermöglicht.
Falls das nicht der Fall ist, muss
man bereits bei der Einreise eine
Information per SMS erhalten,
dass Verbrauchskontrolle und
Kostenbegrenzung nicht zur Ver-
fügung stehen.
Tipp:
Die Bestimmungen gelten
automatisch, Kunden können aber
auch auf die Informationspflichten
verzichten und andere Roaming-
tarife vereinbaren! Achten Sie
darauf beim Abschluss optionaler
Roaming-Pakete. Werden tat-
sächlich höhere Kosten verrech-
net als beschrieben oder verein-
bart, muss die Telefonrechnung
binnen 3 Monaten beeinsprucht
werden.
Entspannung.
Die Seele baumeln lassen, ist das Wichtigste im Urlaub.
Foto:Gianni/Fotolia.com
Foto:KZenon/Fotolia.com
Foto:MonkeyBusiness/Fotolia.com
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