Tiroler Arbeiterzeitung - page 7

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THEMA:
ESSEN & GESUND
Nr. 68, November 2014
G
erade jetzt in der Vorweih-
nachtszeit werden Ingwer und
die Gewürze Zimt, Nelken und
Kardamom auch verstärkt in unserer
traditionellen Küche verwendet. Und
Karotten, Sellerie, Lauch & Co. sind als
typische regional verfügbare Winterge-
müse Zutaten vieler Gerichte. Offenbar
mit gutem Grund: Denn in der Tradi-
tionellen Chinesischen Medizin (TCM)
gelten sie als ideale Lebensmittel für die
kalte Jahreszeit, die auch die Funkti-
onen vieler Organe stärken.
Einfach gesund.
Kälte und Tro-
ckenheit machen Lunge und Dickdarm
besonders zu schaffen. Sie sind dank-
bar für Lebensmittel mit scharfem Ge-
schmack, wie etwa Ingwer, weil sie eine
stärkende Wirkung haben.
Die Nieren helfen Milz und Magen
beim Verarbeiten der Nahrung und gel-
ten laut TCM als Brennstofflieferanten
für das sogenannte „Verdauungsfeuer“.
Umso wichtiger ist es jetzt, die Nieren
von außen warm zu halten und von in-
nen mit warmen Speisen zu verwöhnen.
Heiß und gut.
Was wäre dafür wohl
besser geeignet, als eine köstliche Suppe!
Die Vielfalt ist ja schier grenzenlos. Ach-
ten Sie bei der Zubereitung aber darauf,
„wärmende“ Gewürze zu verwenden.
Zu diesen zählen Pfefferkörner, Ingwer,
Wacholderbeeren und Wurzelgemüse,
wie Karotten, Sellerie und Petersilien-
wurzel. TCM-Anhänger schwören da-
rauf, die Suppen vor dem Servieren zwei
bis drei Stunden köcheln zu lassen.
Und wenn es draußen besonders kalt
und ungemütlich ist, können Sie Ihrem
Körper mit folgenden Lebensmitteln
gemäß TCM Gutes tun:
Birnen
, vor allem als Kompott, sind gut
für Lunge und Dickdarm. Sie wirken
schleimlösend und helfen bei Husten.
• Die gerade zu Weihnachten beliebten
Gewürze
Zimt, Nelken und Karda-
mom sind Wohltäter für Milz, Magen
und Nieren. Und sie schmecken ganz
hervorragend in Kompott, Fruchtmus
und Frühstücksbrei.
• Wussten Sie, dass auch
Haferflocken
wärmend wirken, vor allem, wenn sie
angeröstet wurden? Kombinieren Sie
gekochte Haferflocken mit Birnen
und Zimt für Ihr Winterfrühstück,
und genießen Sie es am besten noch
warm!
Ingwer
ist nicht nur fixer Bestandteil
der asiatischen Küche, sondern auch
bei uns beliebt. Als Tee hilft er bei
beginnenden grippalen Infekten oder
gegen Frösteln.
Lauch
schmeckt in Suppen und Ein-
töpfen – und wärmt nebenbei die
Nieren, vertreibt Kälte und stärkt das
Immunsystem.
• Ob gelb, ob rot, ob schwarz:
Linsen
schmecken in verschiedensten Farben
als Suppe, Salat oder Eintopf. Dabei
stärken sie auch noch Nieren und
Blut.
<<
Lebensmittel, die gut tun.
Eigentlich überraschend: Viele Zutaten, die charakteristisch
für unsere Winterküche sind, gelten in der Chinesischen Medizin als heilsame Helfer.
Ingwertee
&
Linsensuppe
Allergene
im
Essen
Kennzeichnung.
Mit 13. Dezember müssen
Gastronomen über Allergene informieren.
A
b 13. Dezember müssen auch
„Lebensmittelunternehmer“
vom Metzger bis zum Hote-
lier über die 14 wichtigsten Allergene
informieren. Entweder schriftlich mit
einem Schild beim Lebensmittel, in
Speisekarten etc. – auch in Abkür-
zungen, Symbolen und Buchstaben-
Codes (siehe unten). Oder aber
mündlich, dann braucht es einen gut
sichtbaren Hinweis.
An die Allergeninformationsver-
ordnung müssen sich alle halten, die
Speisen und Lebensmittel verkaufen,
Schnellimbisse ebenso, wie Restau-
rants oder Vereine.
Und: Bei so aufschlussreichen Be-
zeichnungen wie Krabbencocktail
entfällt die Hinweispflicht.
Auf Verstöße stehen Strafen bis zu
50.000 Euro.
<<
E
s kann nicht sein, dass die Ver-
antwortung wieder auf die
Konsumenten abgewälzt wird!“,
ärgert sich AK Präsident Erwin Zan-
gerl angesichts des letzten Putenfleisch-
Tests. Wie die Tiroler Arbeiterzeitung
im Oktober berichtete, hatten die AK
Konsumentenschützer Putenfleisch aus
sieben Tiroler Supermärkten auf krank-
machende Keime testen lassen. In drei
Proben waren Campylobacter nach-
weisbar, in einer vierten Salmonellen
und Campylobacter.
Befremdlich ist nicht nur das Ergeb-
nis, sondern auch der Umstand, dass die
vier kontaminierten Proben aus lebens-
mittelrechtlicher Sicht dennoch für den
Verzehr geeignet waren. Einerseits, weil
Putenfleisch nur durchgegart verzehrt
und Keime dabei abgetötet würden,
und weil die Verpackungen andererseits
vorgeschriebene Kühl-, Hygiene- und
Erhitzungshinweise aufwiesen.
Ein betroffener Händler war in seiner
Stellungnahme zwar „entsetzt“ und kün-
digte Qualitätssicherungsmaßnahmen an.
Zugleich verwies er jedoch auf die Ver-
antwortung der Konsumenten und ein
Merkblatt des Gesundheitsministeriums.
Die AKTirol fordert auf betrieblicher
Ebene eine Einhaltung der Prinzipien
der Guten Hygienepraxis, Risikomi-
nimierung und Kontrollen. Vor allem
aber müssen Hinweise zur Hygiene und
auf die Notwendigkeit, die Produkte
vollständig zu erhitzen, auf der Vor-
derseite der Verpackung gut sichtbar,
leicht erkennbar und in entsprechender
Schriftgröße platziert sein.
<<
Sicher kaufen
und
kochen
Nach dem Putentest.
AK Tirol fordert bessere Standards bei der
Hygiene, aber auch bei den vorgeschriebenen Infos auf der Verpackung.
Pute gut durchgaren.
Ein AK Test
zeigt, wie wichtig Information ist.
J
etzt sorgt der würzige Duft
von gerösteten Kastanien wie-
der für Advent-Stimmung. Doch
auch beim heurigen Maroni-Test
der AK Konsumentenschützer
fielen vier von neun Proben auf-
grund des hohen Schlechtanteils
durch: Bei diesen Proben waren
mehr als 20 % wurmig, faulig
oder schimmelig und damit nicht
verkehrsfähig. Die Proben wurden
Anfang Oktober im Fach- sowie
im Lebensmitteleinzelhandel
gekauft. Einige betroffene Händler,
die sofort von den Ergebnissen
informiert wurden, reagierten um-
gehend. In einem Fall hieß es, die
schlechte Qualität sei zeitgleich
mit dem AK Test aufgefallen und
die Lieferung sofort für den Ver-
kauf gesperrt worden. Mehr auf
Wieder steckte
der Wurm drin
Ein Genuss!
Tee mit Ingwer schmeckt köstlich und stärkt die Abwehrkräfte.
Foto: JacekChabraszewski/Fotolia.com
Foto:RobertKnescke/Fotolia.com
Foto:Tunedin/Fotolia.com
Werbelüge
des Jahres
Schwindel
mit Essen
A
uch 2014 wurde vom Ver-
ein foodwatch der Goldene
Windbeutel für die Werbelü-
ge des Jahres vergeben, und
158.000 Konsumenten betei-
ligten sich an der Wahl. Klarer
Sieger des Negativpreises waren
Nestlés Alete-Trinkmahlzeiten
für Kinder ab zehn Monaten.
Ärzte warnen, dass diese Kari-
es und Überfütterung fördern.
Mit im Rennen waren Produkte
von Coca-Cola, Mondelez, Coop
und Unilever. Mehr auf www.
goldener-windbeutel.de
V
on Zusatzstoffen und Zucker-
bomben über Lebensmit-
telimitate und Mogelpackungen
bis hin zu täuschenden Etiketten:
Nahrungsmittel und Verbrau-
cherschutz sind die Themen beim
kostenlosen Infoabend
„Essens-
Schwindel – nicht mit mir!“
am
4. Dezember um 18.30 Uhr
in
der
AK Tirol in Innsbruck, Maxi-
milianstraße 7
. Die Apothekerin
und Nährstoffspezialistin Mag. Ka-
rin Hofinger befasst sich in ihrem
Vortrag auch mit Fragen, was
Konsumenten Sicherheit geben
könnte. Anmeldung erforderlich
unter 0800/22 55 22 – 1836
oder
„PREIS“ FÜR NESTLE
MARONI-TeST
INNSBRUCK
Foto:eatcut/Fotolia.com
Foto:ariwasabi/Fotolia.com
Codes von A bis R
A
steht für glutenhaltiges Ge-
treide,
B
für Krebstiere,
C
für Ei,
D
für Fisch,
E
für Erdnuss,
F
für
Soja,
G
für Milch bzw. Laktose,
H
für Schalenfrüchte,
L
für Sellerie,
M
für Senf,
N
für Sesam,
O
für
Sulfite,
P
für Lupine und
R
für
Weichtiere.
Die Speisekarte
ist ein Weg, um über
enthaltene Allergene aufzuklären.
!
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