Tiroler Arbeiterzeitung - page 1

F
ür Handelsangestellte ist die
Adventzeit die stressigste Zeit
im Jahr: Da kommen viele Ar-
beitsstunden zusammen, aber auch
ungeduldige Kunden und Weih-
nachtslieder in der Endlosschleife
können an den Nerven zehren. Zu-
dem müssen die meisten Verkäufe-
rinnen und Verkäufer auch zu Weih-
nachten und an Silvester arbeiten.
Während andere Arbeitnehmer ihren
freien Tag genießen und an den lan-
gen Samstagen auf Geschenkejagd
gehen, kommt beim Verkaufspersonal
nur schwer Weihnachtsstimmung auf.
Und oft passt dann nicht einmal die
Abrechnung.
Belastende Faktoren.
Aus
allen Umfragen unter den Handels-
angestellten geht klar hervor, dass die
hektische Vorweihnachtszeit körper-
lich und psychisch zusetzt. Belasten-
de Faktoren sind vor allem Lärm in
übervollen Geschäften, künstliche oder
schlechte Beleuchtung sowie die Dau-
erbeschallung mit Musik und Werbe-
botschaften. Auch Stress beim Umgang
mit den Kunden wird oft genannt.
Rund 600.000 Beschäftigte (75%
Frauen) arbeiten in Österreichs Han-
delsbetrieben. Fast ein Drittel ist jün-
ger als 29 Jahre, 37 % sind zwischen
30 und 44 Jahre und 31 % sind älter
als 45 Jahre. In dieser Branche gibt es
weniger ältere Beschäftigte als in an-
deren Berufen. Mehr als zwei Drittel
der Befragten (68%) empfinden den
„dauernden Kundenkontakt“ als bela-
stend. 45 % stört die künstliche oder
schlechte Beleuchtung am Arbeits-
platz, 39 % beklagen die häufige Bild-
schirmarbeit. 36 % sehen sich von den
Vorgesetzten zu wenig unterstützt.
Lärm ist für Beschäftigte im Han-
del ein belastender Faktor: 43 %
Belastend.
Die Vorweihnachtszeit bedeutet für die Beschäftigten im Handel Schwerarbeit.
Jetzt werden bis zu zwei Drittel des Jahresumsatzes gemacht. Und das bedeutet Stress pur.
Arbeiterzeitung
Höchsteinsatz im Handel,
aber immer freundlich
E
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Varietéprogramm und exquisitem
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- 1290 oder schreiben Sie an AK Tirol,
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HIGHLIGHT
A
m
4. Jänner 2015, 11 Uhr,
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,
ist es wieder soweit: Das beliebte
Neujahrskonzert findet statt, und
die Leser der Tiroler Arbeiterzeitung
können dabei sein, wenn das Tiroler
Kammerorchester Innstrumenti mit
seinem Programm begeistert. Ma-
chen Sie mit und gewinnen Sie: Mail
an
, Fax an 0512/5340
- 1290 oder schriftlich an AK Tirol,
Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck,
Stichwort „Neujahrskonzert“
.
Name, Adresse bitte nicht verges-
sen. Der Rechtsweg ist ausgeschlos-
sen, keine Barablöse möglich.
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NEUJAHRSKONZERT
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G
ewinnen Sie mit der Tiroler Ar-
beiterzeitung Karten für das
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tag, 15. Dezember, 20 Uhr, in der
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Mailen Sie an
schicken
Sie ein Fax an 0512/5340 - 1290
oder schreiben Sie an AK Tirol, Ma-
ximilianstraße 7, 6020 Innsbruck,
Stichwort „Hinterseer“
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Adresse bitte nicht vergessen. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen, keine
Barablöse möglich.
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GEWINNEN
Weihnachten mit
Hansi Hinterseer
Feiern:
Vorweihnachten mit Hansi
Tiroler
T
irols Beschäftigte sind es längst
gewöhnt: Ob Wohnbau- oder Ar-
beitnehmerförderung – Unterstüt-
zungen, die sie vom Land bekommen,
werden seit Jahren kundgemacht.
Das ist fair. Schließlich geht es ja
um Steuergelder, die zu 80 Prozent
von den mehr als 300.000 Arbeit-
nehmerinnen und Arbeitnehmern
aufgebracht und deshalb auch ver-
antwortungsvoll und für jeden nach-
vollziehbar vergeben werden sollen.
Aber das gilt offensichtlich nicht
für alle. Mitte November ist das Land
zwar endlich einer langjährigen For-
derung der AK gefolgt und hat die Ti-
roler Förderdatenbank auf
.
gv.at online gestellt. Aber von wegen
Transparenz: Insgesamt sind 29 Mil-
lionen Euro für interessierte Bürger
nicht zuordenbar. Allein die Abteilung
Wirtschaft hat es geschafft, von ver-
öffentlichten rund 28 Millionen an
Fördergeldern nicht erklären zu kön-
nen, wohin davon in einem Jahr mehr
als 20 Millionen geflossen sind!
Das Gesetz sieht vor, dass nur
Förderungen bis 2.000 Euro nicht
namentlich veröffentlicht werden,
und wenn die Einhaltung des Daten-
schutzes bzw. der Amtsverschwie-
genheit oder sonstige gesetzliche
Verschwiegenheitspflichten der Ver-
öffentlichung entgegenstehen. Wenn
jemand eine Wirtschaftsförderung
beantragt, dann kann das nicht dem
Datenschutz unterliegen. Wirtschaft
ist kein Geheimprojekt, wo man sich
auf Amtsverschwiegenheit berufen
kann. Denn, Wirtschaft sind wir ja
alle! Deshalb erwartet sich die Bevöl-
kerung die Offenlegung dieser Geld-
flüsse. Wer sich hinter Datenschutz
versteckt, hat hoffentlich nichts zu
verstecken!
kommentiert
Von wegen
Transparenz
AK Präsident
Erwin Zangerl
nennen lärmende Kunden, 20 % die
Beschallung durch Musik und Werbe-
durchsagen. Diese Belastungen sind
in anderen Berufen deutlich geringer
ausgeprägt.
In Tirol arbeiten 57.055 Personen
im Handel, das entspricht 15 % aller
Tiroler Beschäftigten. Der Handel ist
stark weiblich geprägt: Fast 60 % aller
Beschäftigten sind Frauen. Aber weni-
ger als die Hälfte – 49 % bzw. 28.138
– der Handelsangestellten waren in
einer ganzjährigen Vollzeitbeschäfti-
gung. Das Jahres-Nettoeinkommen
der Tiroler Frauen im Handel machte
12.982 Euro aus und liegt damit 9 %
unter dem Österreich-Durchschnitt.
Bei ganzjähriger Vollzeitarbeit kamen
Tiroler Handelsangestellte auf ein
Jahres-Nettoeinkommen von 19.172
Euro. Sie verdienten damit um ein
Zehntel weniger als der österrei-
chische Durchschnitt.
Körperliche Beschwerden.
Mehr als die Hälfte der Beschäftigten
im Handel hat Verspannungen im
Nacken und in den Schultern. 48 %
leiden unter Beschwerden wie Kopf-
schmerzen und Migräne, 30 % haben
schmerzende Beine. In den letzten
sechs Monaten zumindest einmal
wegen gesundheitlicher Probleme zu
Hause geblieben sind 44 % der Han-
delsangestellten.
Mehr als ein Drittel von ihnen
(35%) hält es für eher bzw. sehr wahr-
scheinlich, dass sie nicht bis zum ge-
setzlichen Pensionsalter von derzeit 65
Jahren für Männer bzw. 60 Jahren für
Frauen im aktuellen Job durchhalten
können. AK Präsident Erwin Zangerl:
„Das zeigt großen Nachholbedarf im
Handel in Bezug auf gesundheitsför-
dernde Maßnahmen.“
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Lesen Sie weiter auf den Seite 4 und 5
Auszeit.
Gerade in der stressigen Adventzeit wünscht sich Textilverkäuferin
Andrea vor allem eines: Abschalten und eine kleine Pause.
Foto:AaronAmat/Fotolia.com
Foto:deag
Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K | AK TIROL 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7
Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der kammer für arbeiter und angestellte für tirol
7. Jg. , NOVEMBER 2014 | Nr. 68
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