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THEMA:

FRAUEN & PENSION

Nr. 71, Februar 2015

Ohne Angst in die Pension.

Lange Teilzeitarbeit wirkt sich auch auf die Höhe der späteren Pension

aus. Betroffen davon sind vorwiegend Frauen. Mit der richtigen Info können sie gegensteuern.

Der

Altersarmut vorbeugen

O

b Pfleger, Logopäde, Sozialbetreuer oder Heb-

amme: Alle, die sich für einen Beruf im Gesund-

heits- und Sozialbereich entscheiden, haben gute Aus-

sichten auf einen sicheren Arbeitsplatz. Experten der

Tiroler Bildungseinrichtungen informieren u. a. über

Gesundheits- und Krankenpflege, Sozialbetreuungsbe-

rufe, zu Bachelorstudien wie Biomedizinische Analytik,

Diätologie, Ergotherapie, Logopädie, Radiotechnologie,

Physiotherapie oder Hebamme.

AK Kufstein:

Do, 19.

Februar, Anm. 0800/22 55 22 – DW 3350;

AK Li-

enz:

Di, 24. Februar, DW 3550;

AK Innsbruck:

Do,

26. Februar, DW 1515. Beginn: Jeweils 19 Uhr.

E

in Familienmitglied wird plötzlich pflegebedürftig.

Von einem Moment auf den anderen verändert

sich alles. Wichtige Entscheidungen sind zu treffen.

Hilfe in dieser schwierigen Situation bekommen Betrof-

fene und Angehörige von AK Experten bei den kosten-

losen Infoabenden „Pflegebedarf, was nun?“ in der

AK

Reutte

(

Mo, 23. Februar, 18 Uhr

, Anmeldung unter

0800/22 55 22 – 3650 oder

reutte@ak-tirol.com

)

und der

AK Schwaz

(

Do, 26. Februar, 19 Uhr

, Anmel-

dung unter 0800/22 55 22 – 3752 oder

schwaz@ak

-

tirol.com). Es geht um Förderungen, Unterstützungen,

Hilfsmittel, Pflegegeld und vieles mehr.

Ausbildungen im Gesundheitsbereich

Pflegebedarf, was ist zu tun?

Frauen haben in

Tirol das Nachsehen

Einkommen.

2013 verdienten Frauen im Schnitt um fast 600 Euro weniger als Männer.

Die Ursachen: Viele arbeiten in Teilzeit sowie in niedrig entlohnten Branchen bzw. Berufen.

D

ie Fraueneinkommen sind ein

Feld heißer Debatten. So lag das

monatliche Nettoeinkommen

einer Tiroler Frau 2013 im Schnitt bei

1.026 Euro – und damit um 36 % hinter

jenem der Tiroler Männer in Höhe von

1.612 Euro.

Der fast 600 Euro teure Unterschied

pro Monat beruht vor allem auf zwei Ur-

sachen: Erstens arbeiten Frauen viel häu-

ger in Teilzeit und zweitens oft in Beru-

fen mit niedrigerem Einkommensniveau.

Während zwei Drittel derTiroler Män-

ner ganzjährig vollzeitbeschäftigt sind,

tri t das nur auf 40 % der Frauen zu. Die

Gründe sind vielfältig, Betreuungsp ich-

ten spielen jedoch die wesentliche Rolle.

Handel und Tourismus.

Zu-

dem sind Frauen häu ger im Dienstleis-

Harte Fakten.

Fraueneinkommen

liegen in Tirol um 36 % hinter jenen

der Männer.

Foto: iceteastock/Fotolia.com

Foto: Robert Kneschke/Fotolia.com

INFOABEND INNSBRUCK

Auszeit für die

Weiterbildung

B

ildungskarenz und Bildungs-

teilzeit sind beliebte Mög-

lichkeiten, sich eine Auszeit für

eine Weiterbildung zu nehmen.

Wie es funktioniert und finanziert

wird, erläutern Spezialisten des

AMS im Detail am

Mittwoch,

dem 11. März, um 19 Uhr in

der AK Tirol in Innsbruck

.

Außerdem geht es beim kos-

tenlosen Infoabend „Auszeit für

Weiterbildung“ um das Fachkräf-

testipendium. Es bietet gering-

und mittelqualifizierten Arbeit-

nehmern die Möglichkeit, sich in

einem Mangelberuf bis zu drei

Jahre ausbilden zu lassen. Bit-

te anmelden unter der Hotline

0800/22 55 22 – 1515 oder

bildung@ak-tirol.com

tungsbereich tätig. Je ein Fünftel von ih-

nen arbeitet im Handel bzw. Tourismus

– also in Branchen, die auf das ganze

Jahr gesehen ein selbst für Frauen unter-

durchschnittliches Einkommensniveau

aufweisen. Im Handel liegt es um 7,8 %

unter demweiblichen Durchschnittsver-

dienst in Tirol, im Tourismus sogar um

35,6 % darunter.

Aber auch bei ganzjähriger Vollzeit-

arbeit in gleichen Branchen hinken die

Fraueneinkommen hinterher. In In-

dustrie und Gewerbe verdienen Frauen

rund 23 % weniger. Direkte Lohnbe-

nachteiligung gegenüber Männern in

gleichen Berufen spielt zwar eine ge-

wisse, statistisch jedoch schwer zu er-

fassende Rolle. Laut Studien sind rund

8 % der Lohnunterschiede darauf zu-

rückzuführen.

R

echtzeitig vorsorgen, anstatt

den Kopf in den Sand zu ste-

cken, lautet die Devise, wenn es

um die Pension geht, speziell für Frauen.

Schließlich sind sie von Neuregelungen

durch das Pensionskonto 2014 beson-

ders stark betro en. Und bei vielen

macht sich die Angst vor einem Alter in

Armut breit.

Das spüren auch die AK Experten.

„Seit Einführung des Pensionskontos

mit 1. Jänner 2014 hat die Zahl der

Frauen, die sich von unseren Sozial-

rechtsspezialisten beraten lassen möch-

ten, stark zugenommen“, berichtet AK

Präsident Erwin Zangerl.

Altersarmut droht.

Fakt ist: Mehr als die Hälfte

der Frauen mit Kindern im

schulp ichtigen Alter sind

über viele Jahre teilzeitbe-

schäftigt. Und auch da-

nach kehrt die Hälfte al-

ler beschäftigten Frauen

nicht mehr in eine un-

befristete Vollzeitbeschäfti-

gung zurück.

Doch in die Berechnung der

Pension ießen alle Beschäfti-

gungszeiten ein. Damit fällt das

Einkommen von Frauen meist

nicht nur niedriger aus, als jenes

der Männer (siehe Beitrag unten),

es beein usst auch noch die Berech-

nung aller Leistungen: Seien es Ar-

beitslosen- und Krankengeld oder

eben die künftige Pension. Die

Folgen können tatsächlich exi-

stenzbedrohend sein, vor allem

für Alleinerzieherinnen und nach einer

Scheidung.

„Generell kann man sagen, dass ein

Jahr Teilzeit auf Basis von 50 % die

Pension um etwa 1 % verringert. Eine

einjährige Unterbrechung verringert die

Pension um etwa 2 %“, erläutern die AK

Experten.

Ein Beispiel macht dies noch an-

schaulicher: Angenommen, ein Ein-

kommen beträgt bei Vollzeitbe-

schäftigung brutto 1.500 Euro pro

Monat, so ergibt sich daraus eine

monatliche Pensionsgutschrift

von 26,70 Euro und eine

Pensionsleistung zum Re-

gelpensionsalter nach 45

Versicherungsjahren in

Höhe von 1.201,50

Euro brutto. Geht

man aber von einer

50prozentigen Teil-

zeitbeschäftigung

aus, beträgt die

Pensionsleistung

nur noch 600,75

Euro

(Beträge

ohne Aufwer-

tung durch die

Lohnentwick-

lung).

Beratung.

„In jungen

Jahren wer-

den

sich

Frauen ver-

mutlich

we-

niger mit dem ema

Altersarmut

auseinandersetzen.

Aber spätestens, wenn sich Heirat, Ba-

bypause und/oder Teilzeitbeschäftigung

aufs Einkommen auswirken, sollten sie

sich in der AK erkundigen“, raten die

Experten. „Mit einer Zukunftsplanung,

die auf den konkreten Einzelfall abge-

stimmt ist, kann man gezielt vorbeugen.

Sowohl arbeitsrechtliche, als auch sozi-

alrechtliche Bestimmungen bieten viele

Möglichkeiten.“

Bei der AK-Beratung werden die Ist-

Situation erläutert, die Entwicklung der

Pension auf Basis persönlicher Verhält-

nisse und Möglichkeiten besprochen

undWege aufgezeigt, mit denen man für

eine höhere Leistung vorsorgen kann.

Auf einen Blick:

• Das neue Pensionssystem gilt für alle,

die ab dem 1. Jänner 1955 geboren

sind. Ältere bleiben im alten System

ohne Pensionskonto.

• Die Kontoerstgutschrift am 1. Jän-

ner 2014 ist eine Momentaufnahme

und stellt das „Startkapital“ auf Ihrem

Pensionskonto dar. Danach werden

Jahr für Jahr 1,78 % des Jahresbrutto-

einkommens zusätzlich auf Ihr Konto

gutgeschrieben und mit der jeweiligen

Lohnentwicklung aufgewertet.

• Der kindererziehende Elternteil hat

Anspruch auf Pensionskontogutschrif-

ten. Sie erhöhen sohin die zukünftige

Pensionsleistung. Die Bemessungs-

grundlage für Zeiten der Kindererzie-

hung orientiert sich am durchschnitt-

lichen Einkommen der Frauen. Im

Jahr 2015 beträgt die Bemessungs-

grundlage 1.694,39 Euro pro Mo-

nat. Umgerechnet in eine monatliche

Bemessungsgrundlage inklusive Son-

derzahlung (x12/14) ergibt das einen

Betrag von 1.452,33 Euro. Diese Be-

messungsgrundlage wird zu einem et-

waigen sonstigen Monatseinkommen

hinzugerechnet.

• In Österreich gibt es keine Mindest-

pension. Wenn nur eine sehr niedrige

Pension bezogen wird, kommt zusätz-

lich die Ausgleichszulage dazu. Diese

steht Alleinstehenden mit einer mo-

natlichen Pension unter 872,31 Euro

zu, für Ehepaare im gemeinsamen

Haushalt beträgt der Ausgleichszula-

genrichtsatz 1.307,89 Euro (Werte für

2015). Achtung: Weitere Einkommen

werden angerechnet.

• Nutzen Sie den AK Pensionsrechner

auf ak-tirol.com unter „Service/Rech-

ner & Tools“. Sie können damit Ihre

künftige Pensionshöhe abschätzen und

die Auswirkungen verschiedener Ein-

kommen oder eines vorzeitigen Pensi-

onsantritts ausrechnen.

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AKBROSCHÜRE

Wer sich für detail-

liertere Informationen

zum Thema „Frau und

Pension“ interessiert,

kann die neue AK Bro-

schüre

„Frauen und

das neue Pensions-

konto – Wie Arbeit

und Familie Ihre

Pension beeinflussen“

anfordern.

Telefonisch unter 0800/22 55

22 – 1616 oder herunterladen auf

ak-tirol.com

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Einstufung.

Fakt ist hingegen, dass

Frauen und Männer oft verschiedene

Betätigungsfelder besetzen.

Ein Beispiel gefällig? Während etwa

in der Sachgüterproduktion Männer in

gut entlohnten technischen Berufen zu

nden sind, arbeiten Frauen in der meist

geringer eingestuften Administration.

Trotzdem fallen sie alle in der Statistik

in die Branche „Sachgüterproduktion“.

Dennoch ist vielen nicht bewusst, wie

entscheidend schon die Berufswahl für

Einkommen und Lohnunterschiede ist:

Zu den Top-Lehrberufen der Mädchen

zählen Einzelhandel, Friseuse und Gast-

gewerbe – also Berufsbilder mit meist

niedrigem Verdienst. Deshalb wäre eine

noch o enere und breitere Berufswahl

für alle ein wichtiger Schritt hin zur An-

gleichung.

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Foto: contrastwerkstatt/Fotolia.com