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ÜCKBLICK
Nr. 100, Oktober 2017
AK: Wir helfen, wo andere reden!
Niemals vergessen.
Seit fast einhundert Jahren setzt sich die Arbeiterkammer Tirol für die Belange
der Arbeitnehmer ein. Die Erfolgsgeschichte war jedoch von Anfeindungen und Verboten überschattet:
Und was 1934 und 1938 bereits traurige Gewissheit war, darf sich nicht wiederholen.
A
ls die Arbeiterkammern
im Jahr 1920 gegründet
wurden, konnte niemand
ahnen, wie sehr diese
Schutzhäuser das Leben von Milli-
onen Beschäftigten zum Positiven
ändern würden. Tirol nahm damals
schon eine Vorreiterrolle ein: 1921
begann die AK Tirol ihre Tätigkeit,
damals noch in der Innsbrucker
Hofburg.
Bereits in der ersten Funktions-
periode wurde die Betreuung der
Mitglieder ausgebaut und Amts-
stellen in Kufstein, Kitzbühel und
Landeck errichtet. Es wurde eine
eigene Lehrlingsschutzstelle in-
stalliert und bereits 1929 folgte der
erste Lehrgang einer Betriebsräte-
schule. Nach dem Ankauf des ehe-
maligen Nationalbankgebäudes in
der Innsbrucker Maximilianstraße
und dem Umbau zum AK Schutz-
haus, das 1932 eröffnet wurde,
wurde der Einsatz der Arbeiter-
kammer für die Arbeitnehmer jäh
gestoppt.
Dunkle Zeiten
Die Jahre 1933/34 bringen das
Ende für die Kammern. Im autori-
tären Ständestaat werden sie voll-
ständig ausgeschaltet. 1938, nach
der Besetzung Österreichs durch
Nazi-Deutschland, werden Arbei-
terkammern und Gewerkschafts-
bund völlig aufgelöst.
Die Zeiten werden finster. Erst
nach Ende der nationalsozialis-
tischen Schreckensherrschaft im
Jahr 1945 wird die Wiedererrich-
tung ermöglicht.
14 Jahre, was nun?
W
as tun nach der achten Schulstufe? In einen Lehrberuf
einsteigen oder eine weiterführende Schule besuchen
und wenn ja, welche? Die Entscheidung ist gerade in diesem
Alter schwierig. Die AK Tirol unterstützt Betroffene mit dem
kostenlosen Infoabend
„14 Jahre, was nun?“
und bietet an
folgenden Terminen einen tollen Überblick mit Tipps zur
Berufswahl:
AK Imst
, Rathausstraße 1, Do. 12. Okt., 19
Uhr;
AK Lienz
, dzt. Volkshaus, Beda-Weber-Gasse
20, Di. 17. Okt., 19 Uhr;
AK Schwaz
, Münchner
Straße 20, Do. 19. Okt., 19 Uhr, und
AK Telfs
,
Moritzenstraße 1, Di. 7. Nov., 19.30 Uhr.
Sichern
Sie sich einen Platz unter 0800/22 55 22 und der
jeweiligen DWoder per eMail.
AK Imst:
DW 3150 oder
imst@ak-tirol.comAK Lienz:
DW 3550 oder
lienz@ak-tirol.comAK Schwaz:
DW 3737 oder
schwaz@ak-tirol.comAK Telfs:
DW 3850 oder
telfs@ak-tirol.comL
ernen ist für viele Menschen ein schwieriges Unterfangen.
Aber du bist klüger, als du glaubst. Du musst nur wissen, wie
du richtig lernst. Beim kostenlosen AK Infoabend
„Lernen leicht
gemacht“
erfahren Schüler, Eltern, Studenten und Arbeitnehmer,
wie es klappen kann. Dazu gibt es die besten Tipps nach den
neuesten Erkenntnissen der Gehirnforschung. So fällt Lernen
lernen leichter, für Schule, Beruf und
Alltag. Die nächsten Termine:
Do. 9.
Nov. um 19 Uhr in der
AK Lienz
, Beda-
Weber-Gasse 22, Di. 14. Nov. um 18.30
Uhr in der
AK Reutte
, Mühler Straße 22,
und am Do. 16. Nov. um 19 Uhr in der
AK
Tirol in Innsbruck
, Maximilianstraße 7
.
Anmeldung unter 0800/22 55 22 und der jewei-
ligen DW oder per eMail.
AK Lienz:
DW 3550 oder lienz@
ak-tirol.comAK Reutte:
DW 3650 oder
reutte@ak-tirol.comAK Tirol in Innsbruck:
DW 1515 oder
bildung@ak-tirol.comIMST, SCHWAZ, LIENZ & TELFS
INFO-ABEND
Lernen leicht gemacht
Foto: Andrey Kiselev
/Fotolia.comFoto: Drobot Dean
/Fotolia.comMit voller Kraft
Josef Wilberger, erster Präsident
der AK Tirol in der 2. Republik,
gab 1945 die Devise für die kom-
menden Jahrzehnte aus: „Das not-
wendige, das brennende Problem
ist der Wiederaufbau der Wirt-
schaft und dabei steht für uns die
Erhaltung der menschlichen Ar-
beitskraft an erster Stelle.“
Allzuoft werden die Leistungen
vergessen, die seither erzielt wur-
den, und gerade heute werden die
Arbeiterkammern wieder in Frage
gestellt. „Der Schutz der Beschäf-
tigten, das Arbeitsrecht, das Sozi-
alrecht, der Arbeitnehmerschutz
und der Konsumentenschutz wur-
den auf Basis unzähliger Vorschlä-
ge und Initiativen der AK ausge-
baut. Und die österreichische
Form der Wirtschafts- und Sozi-
alpartnerschaft hat wesentlichen
Anteil daran, dass Österreich zu
den zehn wirtschaftlich reichsten
und friedlichsten Ländern der Erde
gehört. Dies alles jetzt aus par-
teitaktischen Gründen aufs Spiel
zu setzen und die Arbeitnehmer
einem freien Markt auszuliefern,
wäre fahrlässig“, so AK Präsident
Erwin Zangerl.
Zukunftsfragen
Denn die Probleme, die es in den
nächsten Jahren zu bewältigen gilt,
sind vielfältig. Die Steuerflucht,
die Konzentration des Kapitals, die
Frage der gerechten Besteuerung
von Arbeit und Vermögen, aber
auch der massive Strukturwandel
in der Wirtschaft werden die groß-
en Herausforderungen sein, eben-
so wie die Lohnsituation und die
steigende Zahl an Beschäftigten,
die trotz Arbeit kein Auskommen
mehr finden. Zangerl: „Auf eines
werden wir mit Sicherheit achten:
Es darf zu keiner Spaltung unserer
Gesellschaft kommen. Denn unser
aller Wohlstand beruht auf Tole-
ranz, auf Solidarität, dem fairen
sozialen Ausgleich und der ge-
genseitigen Wertschätzung. Diese
demokratischen Werte gilt es zu
sichern. Dafür steht die AK, auch
in den kommenden 100 Jahren.“
LIENZ, REUTTE & INNSBRUCK
Wiederaufbau
des Kammergebäudes in der Innsbrucker Maximilianstraße.
D
ie Arbeiterkammer Tirol wurde in
den letzten Jahren konsequent zum
Schutzhaus der Tiroler ausgebaut. Dafür
stehen Hilfesuchenden die Zentrale in
Innsbruck sowie Anlaufstellen in allen Be-
zirken zur Verfügung. Neben ihrem Einsatz
für die mehr als 352.000 Tiroler Beschäf-
tigten ist die AK auch wichtiger Arbeitge-
ber und Partner der Tiroler Wirtschaft. So
wurde etwa vergangenes Jahr über eine
Million Euro in den Ausbau der Infrastruk-
tur investiert, Geld, das ausschließlich an
heimische Firmen ging.
M
it einer Schwangerschaft beginnt ein
neuer Lebensabschnitt. Antworten
auf viele Fragen erhalten angehende
Mütter und Väter beim kostenlosen AK
Infoabend
„informiert.eltern.werden“
am
Mo. 23. Oktober ab 18 Uhr in der AK
Tirol in Innsbruck, Maximilianstr. 7
. Über
„Schwangerschaftsbegleitung“
informiert
Hebamme Laura Jenewein. Danach
erklärt Psychologin Mag. Robin Menges
„Ein Kind verändert vieles“
. Dr. Martina
Agreiter (AK Tirol) erläutert „Das Recht
der Eltern amArbeitsplatz“ und referiert
anschließend zu „Kinderbetreuungsgeld
NEU und Finanzielles rund um Schwanger-
schaft und Geburt“. Anmeldung: 0800/22
55 22 – 1645 oder
eltern@ak-tirol.comVERLÄSSLICHER PARTNER
Aus der Geschichte
lernen: Die AK
wurde schon einmal
politisch verfolgt
und ab 1938
sogar aufgelöst.
Schon damals immer dort, wo es nötig ist:
Hilfebedürftige bei der Brotverteilung
durch die Arbeiterkammer in Volders,Winter 1931/32.
Dunkle Zeiten.
In den Jahren 1933/34 (li.) wurden die Kammern ausgeschaltet, im Jahr 1938 wurden sie völlig aufgelöst.
1930er Jahre:
Am Seehof wurden
unterernährte Kinder verpflegt.
Kind & Familie
Foto: National Archives
Foto: AK
Foto: Superiokonskop/wikipedia.org
Foto: AK