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AK Infoservice
5 KUNDENORIENTIERUNG HAT SYSTEM
Bestehende KundInnen an sich zu binden, kommt Unternehmen und
Herstellern sechsmal günstiger als neue zu akquirieren. Daher besteht von
Seiten der Händler großes Interesse an treuen KonsumentInnen.
5.1 „Ihre Treue wird belohnt!?“
Als InhaberIn von Kundenkarten kommt man in den Genuss von spe-
zifischen Angeboten, die es für „Außenstehende“ nicht gibt. Die Teilneh-
menden erhalten z.B. spezielle Angebote nur für Mitglieder, bekommen die
neue Kollektion vorab zu sehen, können Punkte gegen bestimmte Produkte
(exklusiv für Mitglieder) eintauschen etc. Die Trennung zwischen den „treuen
KundInnen“ und den „Anderen“ werden auch durch die Namenmarkiert: Pri-
vatCard, Friends of xxx, BonusCard, FamilyCard. Dadurch erhalten die Mit-
glieder ein Gefühl des Auserwähltseins. Es werden Unterschiede zwischen
jenen, die „Teil der Familie“ sind und jenen, die es nicht sind, geschaffen;
Personen, die ihre persönlichen Daten nicht an die Unternehmen verkaufen
wollen, müssen für die Produkte mehr zahlen.
Welche Arten vonKundenkarten gibt es undwas sind die Vor- undNachteile?
5.1.1 Rabatt-/Sammelmarken
Die ursprünglichste und kundenfreundlichste Variante ist das Sammeln von
Marken. In der Regel bekommt man ab einer gewissen Einkaufssumme
Sammelmarken, die in ein eigenesHeft geklebt werden. Ab einer bestimmten
Anzahl an Marken, können diese gegen einen Rabatt eingetauscht werden
oder besondere Produkte (wie z.B. Töpfe, Gläser) sind günstiger erhältlich.
Vorteil:
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Die Marken können anonym gesammelt werden, es müssen keine persön-
lichen Daten angegeben werden.
Nachteile:
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Die Sammelaktionen sind oft nur in einem bestimmten Zeitraum gültig.
Wenn in dieser Zeit nicht die notwendige Anzahl an Marken erreicht wird,
verfallen diese. KonsumentInnen werden damit verführt, mehr zu kaufen,
als sie eigentlich benötigen, damit sie das Sammelheft füllen und in den
Genuss des Angebots kommen.