Tiroler Arbeiterzeitung - page 12

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Neueröffnung.
Nach Umbauarbeiten öffnet der AK Seehof in Innsbruck nun seine Pforten – als
modernes Seminarzentrum mit bestausgestatteten Schulungsräumen und tollen Zimmern.
Bildungshaus Seehof
ganz neu
E
s war am 4. August 1912, als
man sich zum „gesellschaftlichen
Ereignis ersten Ranges“ auf der
Innsbrucker Hungerburg traf. Hier lud
Tourismuspionier Franz Schwärzler
im ehemaligen Steinbruch erstmals ins
„Gasthaus Hungerburgseehof“ ein.
Jetzt, 101 Jahre später, ö net das AK
Bildungshaus Seehof nach umfang-
reichen Um- und Zubauten einmal
mehr seine Pforten und erstrahlt als
idyllisch gelegenes Seminarzentrum
wieder in neuem Glanz.
Seit Jahren wird der Seehof als of-
fenes Bildungshaus geschätzt. Seine
Räume werden nicht nur von AK und
Gewerkschaften für Schulungen von
Betriebsräten oder Gewerkschaftsfunk-
tionären genutzt, sondern auch von
Bildungseinrichtungen und Ämtern
sowie von privaten Veranstaltern oder
Vereinen. Sogar die Deutsche Sport-
jugend war im Rahmen der 1. Olym-
pischen Jugendwinterspiele 2012 in
Innsbruck am Seehof zu Gast. Da-
neben ist das AK Bildungshaus bei
Künstlern für Workshops oder Ausstel-
lungen beliebt. Und Sommer für Som-
mer beherbergt er Hunderte Kinder im
Rahmen der AK Ferienaktion. Sie alle
wurden vom Seehof-Team auch kuli-
narisch verwöhnt – mit Gaumenfreu-
den zu günstigen Preisen.
„Nach dem letzten Seehof-Umbau
von 1988/89 samt neuem Quertrakt
waren Renovierung, Zubauten und
Neuausstattung Gebot der Stunde“,
erläutert AK Präsident Erwin Zangerl.
„Schließlich wollen wir allen Weiterbil-
dungswilligen ein zeitgemäßes Ambien-
te anbieten.“
Gästezimmer.
In einer ersten
Phase wurden die 32 Zimmer – 20
Doppel- und 12 Einzelzimmer – eben-
so stilvoll, wie modern ausgestattet. Alle
verfügen nun über neu adaptierte Bade-
zimmer, Kabel-TV und einen Arbeits-
bereich mit WLAN.
Frisch und ansprechend präsentieren
sich auch Restaurant und Seminarräu-
me: 88 gemütliche Sitzplätze bietet der
Speisesaal nun inklusive Blick auf die
neue Terrasse mit weiteren 60 Sitzplät-
zen. Sie fasziniert mit ihrer herrlichen
Aussicht auf das Inntal und die beein-
druckenden Berge. Ideales Ambiente
für Gespräche nden Gäste künftig
auch in der neuen Bar.
Schulungsräume.
Damit das
AK Bildungshaus für die verschie-
densten Fortbildungen in jeder Hinsicht
auf dem aktuellsten Stand ist, wurden
die sechs Seminarräume erneuert, einige
auch vergrößert. Dank Umbau können
nun zusätzliche Gruppenräume ange-
boten werden. Macht in Summe acht
unterschiedlich große Schulungsräume
mit insgesamt 88 Sitzplätzen – allesamt
mit modernster technischer Ausstat-
tung. Und die neue 164 Quadratmeter
große Terrasse im ersten Stock lädt zur
Pause unter freiem Himmel ein.
Erschlossen werden die Etagen von
einem neu angebauten Treppenhaus
samt Lift und barriere-
freien Zugängen. Auch
der Küchenbereich prä-
sentiert sich geräumiger.
Erweitert um eine „Kalte
Küche“, ndet das See-
hof-Team nun genügend
Platz für die Zubereitung
schmackhafter Menüs.
Vollwärmeschutz, neue
Fenster und eine Gas-
heizungsanlage sorgen
ressourcenschonend für
wohlige Wärme. Und
die großzügige Außenan-
lage lädt zum Flanieren und
Durchatmen ein.
In diesem Sinne:
Auf die nächsten 101 Jahre
AK Bildungshaus Seehof!
<<
THEMA:
BUNT GEMISCHT
In neuem Glanz.
Offen, lichtdurchflutet und optimal in die Landschaft integriert: So präsentiert sich der neue Seehof.
Die Grafik zeigt:
Die Partei-Wähler stellen sich 2013 höchst bescheiden im Verhältnis zu den Nicht-Wählern dar.
Demokratie lebt
vom Mitmachen
Handlungsbedarf.
Noch nie nutzten bei einer Landtagswahl so wenige Menschen ihr Wahlrecht.
I M P R E S S U M
AK Tiroler Arbeiterzeitung – AK Aktuell
Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol.
Medieninhaber und Herausgeber:
Kammer
für Arbeiter und Angestellte für Tirol, 6020
Innsbruck, Maximilianstraße 7 |
Redaktion:
Dr. Elmar Schiffkorn, Mag. Christine Mandl,
Gertraud Walch |
Fotos:
AK,
|
Druck:
Intergraphik
GmbH, 6020 Innsbruck, Ing. Etzelstraße 30
Offenlegung gemäß Mediengesetz, § 25
(2): Kammer für Arbeiter und Angestellte für
Tirol, 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7;
Präsident: Erwin Zangerl; Aufgabenstellung:
Interessenvertretung der Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer; Die Blattlinie entspricht
jenen Grundsätzen, die im Arbeiterkam-
mergesetz 19
92 BGBl. Nr. 626/1991 idgF
festgehalten sind.
Die von der AK Tirol angebotenen Leistungen kommen
ausschließlich ihren Mitgliedern zugute. Soweit
personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form
angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen und Männer
in gleicher Weise.
A
m 28. April hat Tirol einen
neuen Landtag gewählt –
nach recht widersprüchlichen
Prognosen über den Ausgang. Aber
mit angekündigten Revolutionen hat
es ja so seine Bewandtnis.
Ein Ergebnis sticht besonders ins
Auge: Noch nie gab es bei einer Land-
tagswahl so viele Nichtwähler. Knapp
40% der Wahlberechtigten gingen
nicht zur Urne, in Innsbruck sogar
mehr als die Hälfte.
Die Gra k zeigt, wie „bescheiden“
sich mittlerweile die Partei-Wähler
im Verhältnis zu den Nicht-Wählern
darstellen. Dies sollte aufrütteln. Ja,
alle Parteien sind gefordert, dazu bei-
zutragen, dass der Wählerschwund
nicht noch größer wird.
Demokratie ist nichts Selbstver-
ständliches, sondern musste hart er-
kämpft werden. Vergeuden wir diese
Kostbarkeit nicht leichtfertig!
Nr. 52, Juni 2013
Von der Kur-Vision
zum Seminarhaus
D
ie wichtigsten Daten aus der
wechselvollen Seehof-Geschich-
te finden Sie hier im Überblick:
1912
errichten die Brüder Franz und
Karl Schwärzler im ehemaligen Stein-
bruch den Hungerburgsee samt Aus-
sichtsturm und Gasthaus „Hunger-
burgseehof“. Der Vision vom Kurort
setzt der 1. Weltkrieg ein Ende.
1919
kauft der sozialdemokratische
Landeshauptmann-Stellvertreter
Franz Gruener den Besitz, den er
1923
dem sozialdemokratischen Er-
ziehungs- und Schulungsverein „Freie
Schule – Kinderfreunde – Ortsgrup-
pe Innsbruck“ überlässt. Viele Inns-
brucker Kinder lernten in diesen
Jahren im Badesee das Schwimmen.
Der Turm wurde zum Sinnbild für er-
ste unbeschwerte Ferien, die Kinder
aus ärmsten Arbeiterfamilien dort
verbringen durften.
1934
wird die Sozialdemokratische
Arbeiterpartei verboten, der Seehof
dem Kinderhilfswerk der „Vaterlän-
dischen Front“ zur Verfügung gestellt
und später an die „Erste Tiroler Arbei-
terbäckerei“ verkauft.
1938
, nach der Machtübernahme,
ist der Seehof Jugendherberge der
„Hitler-Jugend“.
1940
wird er von
der Stadt Innsbruck erworben, an die
NSDAP verkauft und bis
1945
von
der NS-Frauenschaft für Schulungen
verwendet.
Nach dem Krieg folgt die Rückstel-
lung an den sozialdemokratischen
Restitutionsfonds, der den Seehof
am 23. Mai
1951
an die Arbeiter-
kammer Tirol verkauft. Sie baut das
Haus ab
1952
zu einem Schulungs-
heim um.
Nach der Eröffnung am 24. No-
vember
1954
wird das AK Bildungs-
haus Seehof mehrfach adaptiert und
renoviert. Allein zwischen
2004
und
2012
fanden mehr als 3.000 Semi-
nare und Veranstaltungen statt.
Attraktion.
Der Turm heute, 1912
gelangten Besucher noch mit einem
Aufzug hinauf.
Bewegte Geschichte.
Der Seehof in
alten Ansichten.
Foto:SammlungHansjörgPatscheider
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