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THEMA:
LESEN & LERNEN
Nr. 53, Juli | August 2013
AK Bücherei.
Mit mehr als 14.200 eBooks ist die Sammlung der AK Tirol eine der größten
digitalen Bibliotheken Österreichs. 3.400 Leser nutzen bereits das kostenlose Online-Angebot.
G
laubt man dem Hundertjähri-
gen Kalender, dann hat dieser
Sommer noch einige graue Re-
gentage in Reserve. Doch für Leseratten
sind derart trübe Aussichten nur halb so
schlimm. Und auch zum Urlaub unter
Palmen gehört für viele ein spannendes
Buch, um die Seele so richtig baumeln
zu lassen.
Dass die Tiroler gern und viel lesen,
beweist ein Blick in die Bücherei der
AK Tirol in Innsbruck, die Interessier-
te kostenlos nutzen können. Jährlich
werden hier rund 340.000 Titel ausge-
liehen. Und immer mehr Fans von Ro-
manen und Krimis, Fachliteratur und
Klassikern satteln auf Bücher der neuen
Generation um: Auf eBooks.
Deshalb legte die AK Bücherei An-
fang 2011 zusätzlich zur Innsbrucker
Bibliothek „zum Angreifen“ eine eBi-
bliothek an. Waren es in den erst drei
Monaten nur 440 Leser, die sich dafür
angemeldet haben, so zählt die virtuelle
Büchersammlung heute, gut zwei Jahre
später, mehr als 3.400 Nutzer. Und es
werden stetig mehr.
Besonders vor der Urlaubszeit sowie
zwischen Weihnachten und Neujahr
erlebt die digitale Bücherei einen regel-
rechten Ansturm mit bis zu 300 Neu-
anmeldungen in nur einer Woche.
Top-Auswahl
. Gelesen werden
eBooks auf allen erdenklichen Geräten:
Auf Handy, Tablet, eReader oder gleich
direkt am Computer. – Und mit rund
14.200 online verfügbaren Werken
zählt die digitale Bibliothek der AK
Tirol zu den größten digitalen Biblio-
theken Österreichs.
Besonders gern haben die Tiroler üb-
rigens auch bei eBooks leichte Lektüre
für zwischendurch. Von 45.000 Ent-
lehnungen im Vorjahr entfielen 68 %
auf Unterhaltungsliteratur. Aktueller
Toprenner: Der Thriller „Das verlorene
Symbol“ von Erfolgsautor Dan Brown,
der im Juni 219 Mal ausgeliehen wur-
de. Aber auch Ratgeber und Sachbü-
cher sind sehr beliebt. Seit dem Start
der digitalen Bibliothek wurden online
mehr als 99.000 Mal Werke ausgelie-
hen. Allein bis Ende Juni 2013 waren
es 34.000 Entlehnungen.
Keine Altersgrenze.
Dass
eBooks nicht nur bei der jüngeren Ge-
neration gut ankommen, zeigt die Pra-
xis. Die älteste registrierte Leserin ist
bereits 88 Jahre alt und denkt gar nicht
daran, wieder auf gedruckte Bücher
umzusteigen. Weil sich die Schrift auf
den eReadern im Handumdrehen auf
die ideale Größe einstellen lässt, kam
die Pensionisten vor einem Jahr auf den
Geschmack. Der jüngste Leser ist übri-
gens erst 6.
Die AK Bibliothek digital enthält
auch Spezialsammlungen für Betriebs-
räte, nichtärztliches medizinisches Per-
sonal sowie vorwissenschaftliche Ar-
beiten für Schüler. Und ihr Sortiment
wächst weiter. Im Herbst 2013 wird es
um die ersten Hörbücher erweitert.
Achtung!
Wer ins Ausland auf Ur-
laub fährt und sich dafür mit digitaler
Reiselektüre aus der AK Bibliothek
eindecken möchte, sollte sie noch im
Inland herunterladen oder im Aus-
land auf Gratis-WLAN achten. Sonst
könnten Kosten entstehen!
Bei Fragen oder Problemen helfen
die Mitarbeiter der Bücherei gerne un-
ter 0800/22 55 22 – 1540. Infos gibts
auf
<<
Mit ein paar Mausklicks
zur
digitalen Leselust
Reiselektüre.
Leihen Sie sich Ihre Lieblings-eBooks aus der AK Bibliothek noch im Inland kostenlos aus!
Schmökern – handfest oder virtuell
M
it rund 45.000 Medien zählt die Bücherei der AK Tirol in der
Innsbrucker Maximilianstraße 7 nicht nur zu den größten öffent-
lichen Bibliotheken Tirols, ihr Angebot – von Kinderbüchern über Unter-
haltungsliteratur bis hin zu Sprachkursen, Zeitschriften und DVDs – ist
kostenlos nutzbar. Für die Registrierung ist nur die AK Schutzkarte oder
ein Lichtbildausweis nötig, bei Kindern unter 15 Jahren auch die Unter-
schrift eines Elternteils. Schon beim nächsten Besuch wird die persön-
liche Lesekarte ausgehändigt.
Öffnungszeiten der AK Bücherei Innsbruck:
Montag und Mittwoch von
9 bis 18 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 9 bis 16 Uhr und Freitag
von 9 bis 12 Uhr. Die rund 14.200 eBooks der AK Bibliothek digital kön-
nen kostenlis rund um die Uhr entlehnt werden (siehe rechts).
gratis ebooks
Leihen & Lesen:
So einfach gehts!
M
it einer
Online-Registrierung
wird jedem, der noch nicht
Leser der AK Bücherei ist, ein zeit-
lich befristeter Zugang für 14 Tage
ermöglicht. Einfach einsteigen auf
und auf den But-
ton „AK Bibliothek digital“ klicken.
Dann nach unten scrollen bis zu
„Service/Login-Seite Digitale Bibli-
othek“. Hier Name, Wohnort, Ver-
sicherungsnummer etc. eingeben.
Dann erhält man binnen weniger
Minuten per eMail Lesernummer
und Passwort. Damit loggen Sie
sich ein und wählen als zuständige
Bibliothek die der AK Tirol aus.
Wer die digitale Bibliothek auf
Dauer nützen will, muss innerhalb
dieser zwei Wochen eine Kopie
des Meldezettels an die AK Tirol
schicken (per Fax, Post oder eMail).
Einzige Voraussetzung für die ko-
stenlose Nutzung: Der Leser muss
seinen Wohnort in Tirol haben.
Alle, die bereits
Nutzer der AK
Bücherei
sind, haben sofort Zugang
zum digitalen Angebot. Zur Regis-
trierung einfach die Lesernummer
eingeben, die auf der Rückseite der
Lesekarte steht. Das Passwort ist
wie in der AK Bücherei Ihr Geburts-
datum in der Form TTMMJJJJ. Die
Sozialversicherungsnummer ist nir-
gends erforderlich.
Fürs
Ausleihen
genügt ein Klick
auf „eBook herunterladen“. Es folgt
die Aufforderung, sich mit den Be-
nutzerdaten anzumelden. Meist
kann man wählen, ob man das Buch
online am Bildschirm lesen oder auf
seinen Computer herunterladen
möchte.
Auch eBooks müssen „zurückge-
geben“ werden: Nach zwei Wochen
werden ihre Dateien unleserlich.
Wer das Buch noch nicht zu Ende
gelesen hat, leiht es sich neu aus.
Gelesene Bücher in den virtuellen
Papierkorb werfen!
Foto:Rido/Fotolia.de
N
och immer erreichen bei uns
zu wenige junge Leute höhere
Abschlüsse als ihre Eltern“,
sagt AK Präsident Erwin Zangerl und
verweist auf Zahlen der Statistik Austria,
wonach die Bildungschancen stark vom
Elternhaus abhängen.
„Es ist nach wie vor ausschlagge-
bend, aus welcher Familie die Schüler
kommen.“ So erreichten etwa 53 %
der Kinder aus Akademikerhaushalten
einen Hochschulabschluss, aber nur
5 % jener Kinder, deren Eltern als
höchste Ausbildung lediglich einen
Pflichtschulabschluss aufweisen.
Auch umgekehrt besteht dieser
Zusammenhang: 32 % der Kinder
aus einem Elternhaus mit höchstens
Pflichtschulabschluss erreichen selbst
einen Pflichtschulabschluss, aber nur
rund 5 % der Akademikerkinder blei-
ben auf der untersten Ausbildungsstu-
fe. Dennoch ist zu berücksichtigen,
dass das gesamte Bildungsniveau in
den letzten Jahren gestiegen ist. So be-
trägt der Akademikeranteil der Eltern
in der Altersgruppe der 45- bis 59Jäh-
rigen nur 4 %, bei den 25- bis 44Jäh-
rigen aber schon 11 %. Nur über einen
Pflichtschulabschluss verfügten bei den
Eltern der 45- bis 59Jährigen noch
48 %, eine Generation später waren es
nur noch 27 %.
Um weniger junge Talente zu verlie-
ren als bisher, fordert Zangerl, „dass die
Blockaden bei den Bildungsreformen
gelöst werden müssen“. Konkret sollen
unter anderem das zweite verpflichten-
de Kindergartenjahr, eine neue neunte
Schulstufe und mehr Ganztagsschulen
in guter Qualität umgesetzt werden.
Ziel müsse sein, dass alle Kinder ein-
heitliche, gemeinsame Bildungsziele
erreichen. Für Zangerl ist das zweite
Kindergartenjahr, wie es die Sozialpart-
ner vorgeschlagen haben, ein Baustein.
Zudem sollen sämtliche Abschlüsse
bis zur Matura kostenlos nachgeholt
werden können. Das gibt es bereits für
Basisbildung und den Hauptschulab-
schluss. Die Arbeiterkammer fordert,
dass auch das Nachholen eines Lehr-
abschlusses und die Berufsreifeprüfung
kostenlos werden.
<<
Unsere
Kinder besser fördern
Wichtig.
Die Chancen auf den Schulaufstieg müssen für alle Kinder verbessert werden.
Es ist nach wie vor zu stark ausschlaggebend, aus welchem Elternhaus die Schüler kommen.
Vererbt.
Höhere Bildungsabschlüsse der Kinder hängen stark vom Elternhaus ab.
AK SOMMERSCHULE
Lernen auf
den Nachzipf
A
uch heuer hilft die AK beim
Vorbereiten auf die Nach-
prüfung – mit ihrer günstigen
Sommerschule.
Kurse
für
Deutsch, Englisch, Französisch,
Latein, Italienisch, Mathematik
und Rechnungswesen finden von
5. bis 30. August im BFI in Inns-
bruck, Reutte, Landeck, Imst,
Schwaz, Kufstein, Kitzbühel und
Lienz statt (Mo - Fr, 9 - 11 und/
oder 11 - 13 Uhr).
Kinder von AK Mitgliedern zah-
len 195 bzw. 295 Euro für ein
bzw. zwei Fächer (andere 275
bzw. 395 Euro). Anmeldeschluss:
17. Juli 2013. Mindestteilneh-
merzahl erforderlich!
Infos:
BFI
Innsbruck, Tel. 0512/59 6 60
oder
Foto:Photosani/Fotolia.com