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6. Praktische Erhebung
6.1
Ausgangssituation
Für den Praxistest wurden zwei unterschiedliche Testszenarien ausgearbeitet. Dabei
unterschieden sich die Szenarien wie folgt.
Szenario 1: Erbschaft
Eine 40-50 jährige Person, die eine Erbschaft/Abfertigung in Höhe von € 30.000,-
erhalten hat, ist auf der Suche nach einer geeigneten Veranlagung. Sie hat keine
bestehenden Verbindlichkeiten (Kredit, Leasing) bei Banken oder anderen Instituten
und bereits einen Notgroschen aufgebaut. Ihre Risikoneigung ist eher risikoavers,
d.h. sie möchte kein größeres Risiko eingehen, Kapitalverlust ist zu vermeiden,
realer Kaufkrafterhalt ist das wichtigste Kriterium. Der Anlagehorizont sind ca. 10 bis
20 Jahre. Die Veranlagung soll als Pensionsvorsorge dienen. Die Person hat keine
nennenswerten Erfahrungen mit Wertpapieren, ist aber bereit in welche zu
investieren, die sie versteht.
Szenario 2: Berufseinsteiger
Es handelt sich um eine 25-30 jährige Person, welche erst seit einiger Zeit einen
Vollzeitjob ausübt (Berufseinsteiger). Das Monatsnettoeinkommen liegt bei rund €
1700,-, das frei verfügbare Einkommen bei 300 bis 500 Euro. Dieses sollte allerdings
nicht zur Gänze veranlagt werden. Ein Notgroschen wurde aufgrund der kurzen
Berufsausübung noch nicht aufgebaut. Diese Tatsache sollte vom Berater
aufgegriffen werden und ein passendes Produkt (Sparbuch) angeboten werden. Die
Person ist risikoneutral, d.h. sie kann sich vorstellen ein höheres Risiko für mehr
Ertrag einzugehen, scheut allerdings die Möglichkeit eines totalen Kapitalverlustes.
Sie hat keine Erfahrungen mit Wertpapieren, hat allerdings schon über Fonds in
Zeitungen gelesen. Der Anlagehorizont beträgt 10 – 30 Jahre. Auch die Vorsorge für
die Pension wird bei der Veranlagung angedacht.