Tiroler Arbeiterzeitung - page 1

Arbeiterzeitung
Tiroler
Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K | AK TIROL 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7
Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der kammer für arbeiter und angestellte für tirol
6. Jg. , juni 2014 | Nr. 64
W
ie der Traum vomHaus dieWelt
bedrohte“ – so lautet der Titel
eines Buches, in dem die Co-Autoren
Mag. Stefan Jenewein und Dr. Stefan
D. Haigner die Zusammenhänge von
Finanz- und Schuldenkrise beleuchten.
BeimDiskussionsabend mit den beiden
Co-Autoren unter dem Titel „Finanzkri-
se: Freche Banker, ausgenützte Kun-
den?“ wird am
Mittwoch, 2. Juli, um
18.30 Uhr
in der AK Tirol in Innsbruck
auch das Buch vorgestellt. Anmeldung:
Tel. 0800/22 55 22 - 1480.
Banker, Schulden
und die Krise
AK VERANSTALTUNG
Lohnsteuer senken – JETZT!
Mit
Ihrer Unterschrift machen Sie Druck
Protest.
Die Unterschriften-Aktion von AK Tirol und AK Vorarlberg ist voll angelaufen. Sie können Listen in der AK
anfordern oder unter
herunterladen. Gemeinsam zeigen wir der Regierung damit die rote Karte.
S
eit einigen Wochen arbeiten
wieder Erntehelfer und land-
wirtschaftliche Hilfsarbeiter aus
dem EU-Raum in Tirol. Im Vorjahr
wurde erstmals publik, mit welchen
Dumpinglöhnen die Beschäftigten
in manchen Betrieben abgespeist
werden, und unter welchen Bedin-
gungen sie leben. Nicht nur, dass
diese Arbeitnehmer übelst übervor-
teilt wurden, derartige Fälle scha-
den auch dem Ansehen unseres
Bundeslandes in der Öffentlichkeit.
Die AK Tirol fordert das Land auf, die
notwendigen Ressourcen zur Verfü-
gung zu stellen, damit Betriebe, die
Erntehelfer und landwirtschaftliche
Hilfsarbeiter beschäftigen, regelmä-
ßig kontrolliert werden.
GEGEN LOHNDUMPING
Mehr Schutz für
Erntehelfer
Mehr Kontrollen
gefordert.
V
on Beschäftigungsverboten
über Entlassungsschutz bis
hin zu Mutterschaftsaustritt und
Wochengeld: Wenn ein Baby
unterwegs ist, müssen die künf-
tigen Eltern auch schon vorab
viele rechtliche Details beachten
und Fristen einhalten. Deshalb
veranstaltet die
AK Kufstein
als
Orientierungshilfe am
Dienstag,
dem 24. Juni, um 19 Uhr
den
kostenlosen Infoabend
„Ein Baby
kommt“
. Experten von AK und
Gebietskrankenkasse
Kufstein
klären dabei auch zu Elternteilzeit,
Familienbeihilfe etc. auf.
Eine Anmeldung ist erforderlich
unter 0800/22 55 22 - 3350
oder
AK KUFSTEIN
Infoabend für
werdende Eltern
Foto: JackF/Fotolia.com
Sorgen.
Immer mehr Familien geraten in finanzielle Probleme. Die AK verlangt eine sofortige Lohnsteuer-Senkung und die
Abschaffung der kalten Progression.
Experten
helfen weiter.
E
rwin Zangerl und Hubert Häm-
merle, die AK Präsidenten von
Tirol und Vorarlberg, haben
landesweite Unterschriften-Aktionen
gestartet: Sie wollen vom Westen Ös-
terreichs aus eine breite Bürger-Protest-
welle anschieben gegen die exorbitanten
Steuern, unter denen die Arbeitneh-
merinnen und Arbeitnehmer leiden.
„Wir wurden jetzt sechs Jahre lang ver-
tröstet, es reicht“, sagt Präsident Zangerl
und legt gleich noch in Richtung Wien
nach: „Ich behaupte, dass es der Regie-
rung weniger ums Können, als vielmehr
ums Wollen geht. Die arbeitenden
Menschen sollen für die Finanzmisere
der letzten Jahre zahlen, während die
Reichen immer noch reicher werden.
Das ist eine schreiende Ungerechtigkeit,
die wir uns nicht länger gefallen lassen
dürfen.“
Wer vertritt uns?
Zangerl:
„Besonders enttäuscht sind die Tiroler
Arbeitnehmer von ihren VP-Volksver-
tretern im Parlament. Wir hätten uns
mehr Rückgrat von unseren Tiroler
Abgeordneten Hermann Gahr, Hannes
Rauch, Josef Lettenbichler, Elisabeth
Pfurtscheller und Karlheinz Töchterle
erwartet. Ihre Interessen sollten nicht im
Schutz von Millionären liegen, sondern
in der Entlastung der Arbeitnehmer-
Familien. Denn wenn die Beschäftigten
wieder mehr Geld zur Verfügung haben,
nützt das der Wirtschaft. Das stärkt die
Konjunktur und schafft neue Arbeits-
plätze.“
„Wir haben ein Lohnsteuer-Sen-
kungs-Programm erstellt, damit den
Arbeitnehmer-Familien wieder mehr
Netto vom Brutto bleibt. Außerdem
verlangen wir die Abschaffung der kal-
ten Progression, die Jahr für Jahr min-
destens ein Viertel der Lohnerhöhungen
auffrisst. Auch eine stärkere Besteuerung
von Urlaubs- und Weihnachtsgeld wird
auf unseren erbitterten Widerstand sto-
ßen“, so Zangerl und Hämmerle uni-
sono. „Das ist bei vielen Familien oft
die einzige Möglichkeit, finanziell noch
über die Runden zu kommen. Wir wer-
den nicht zulassen, dass sich die Arbeit-
nehmer eine Lohnsteuer-Senkung selbst
bezahlen müssen. Es ist genug Steuer-
geld vorhanden, es ist nur ungerecht
verteilt und dient oftmals nur einigen
Besitzstandbewahrern.“
Konjunkturlokomotive.
Zan-
gerl: „Der Finanzminister behauptet,
dass wir uns diese Milliarden-Entlastung
nicht leisten könnten. Wir sagen ihm,
dass niedrigere Lohnsteuern einen un-
geheuren Wirtschaftsimpuls auslösen.
Denn die Arbeitnehmer-Familien geben
ihr Geld in Österreich aus. Das nützt vor
allem unseren Klein- und Mittelbetrie-
ben und lässt neue Arbeitsplätze entste-
hen. Sogar der Finanzminister profitiert
davon, weil wieder mehr Mittel über die
Mehrwertsteuer zurückfließen.“
„Gleichzeitig muss die Regierung
endlich für mehr Gerechtigkeit sorgen“,
mahnen die beiden AK Präsidenten.
„Die Arbeitnehmer werden finanziell
ausgeblutet, während der Finanzmini-
ster die Millionenvermögen der Rei-
chen unangetastet lassen will. Dabei
sagen 69 % der Österreicher, dass sie
die Einführung von Vermögenssteuern
befürworten. Noch klarer hat dies die
EU-Kommission soeben festgestellt, die
sogar davon spricht, dass in Österrei-
ch ein extrem großes Ungleichgewicht
zwischen höchsten Steuern auf Löhne
und niedrigsten auf Vermögen herrscht.
Die EU Kommission empfiehlt, diese
Schieflage zu beseitigen.“
Siehe dazu auch die Seiten 2 und 3
Foto: LevDolgatsjov/Fotolia.com
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