Tiroler Arbeiterzeitung - page 12

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Drei Monate Intensivausbildung
sind nun auch für Betriebsräte aus Westösterreich in
ihrer Nähe möglich. Im September eröffneten die Arbeiterkammern ihr Kolleg in Innsbruck.
Kolleg für
Betriebsräte
S
ie sind nicht nur eine wichtige
Anlaufstelle für Beschäftigte.
Die Mitglieder des Betriebsrats,
kurz „Betriebsräte“ genannt, erfah-
ren oft auch früh von Entwicklungen,
die sich nachteilig auf die Mitarbeiter
auswirken können: Vom langjährigen
Kollegen, der wegen wiederholten
Krankenstands gekündigt werden soll,
über die Videoüberwachung, die der
Chef installieren lassen möchte, bis hin
zu Worst-Case-Szenarien, wie der ge-
planten Verlegung der gesamten Firma
in ein anderes Land.
Speziallehrgang.
Rund 13.000
aktive und passive Betriebsräte sowie
Personalvertreter engagieren sich der-
zeit in den drei westlichsten Bundes-
ländern für ihre Kollegen, rund 1.500
als Vorsitzende. Mussten sie bislang
für Speziallehrgänge auf Restplätze in
Ostösterreich­ hoffen und weite Anrei-
sen auf sich nehmen, so wird ihnen ab
sofort durch eine Zusammenarbeit der
Arbeiterkammern von Salzburg, Vorar-
lberg und Tirol mit dem AK Betriebs-
räte-Kolleg ein hochkarätiges Angebot
in ihrer Nähe ermöglicht.
„Seit 15. September haben sie dazu
die Möglichkeit“, freuten sich die drei
AK Präsidenten Hubert Hämmerle (AK
Vorarlberg), Siegfried Pichler (AK Salz-
burg) und Erwin Zangerl (AKTirol) bei
der offiziellen Eröffnung, bei der natür-
lich eine Schultüte nicht fehlen durfte.
18 Teilnehmer zum Auftakt.
Die Präsidenten freuten sich sehr, die
18 Teilnehmer des ersten Lehrgangs
persönlich zu begrüßen – sieben aus
Tirol, sechs aus Salzburg und fünf aus
Vorarlberg, die in verschiedenen Be-
reichen arbeiten: In multinationalen
Konzernen ebenso, wie in Sozialein-
richtungen oder bei NGOs.
Beim AK Betriebsräte-Kolleg han-
delt es sich um einen Vollzeitlehrgang
über 12 Wochen. Im Mittelpunkt der
Ausbildung stehen unter anderem Ar-
beits- und Sozialrecht, Betriebs- und
Volkswirtschaftslehre, Kommunika-
tions- und Rhetoriktraining, Strategien
zur Konfliktlösung und Verhandlungs-
training. Experten von Uni Innsbruck,
Fachhochschule Salzburg, AK und BFI
sowie Wissenschaftler und Gastrefe-
renten vermitteln die Inhalte. Neben
der hochkarätigen Ausbildung erlan-
gen die Teilnehmer mit dem Abschluss
die Studienberechtigung für das Wahl-
fach Recht an Universitäten.
„Losgelöst vom betrieblichen Alltag
ist das Kolleg auch eine gute Gelegen-
heit, sich zu vernetzen und Selbstbe-
wusstsein für die Aufgaben zu tanken“,
betonten die AK Präsidenten. „Ein Ziel
ist, dass gut ausgebildete Betriebsräte
als gewählte Funktionäre die Interes-
sen ihrer Kollegen in AK und Gewerk-
schaften vertreten!“
<<
THEMA:
BUNT GEMISCHT
Schultüte.
Statt Süßigkeiten gabs Unterlagen für die 18 Betriebsräte, die am ersten Lehrgang in Innsbruck teilneh-
men. Sie wurden von den AK Präsidenten Zangerl, Pichler und Hämmerle (v. re.) begrüßt.
In knapp 70 Jahren
zur Turbo-Kuh
Milchleistung.
Kaum zu glauben, aber wahr: Eine Tiroler Kuh gibt heutzutage mit 6.400 Litern
fast so viel Milch, wie zu Ende des Zweiten Weltkriegs vier ihrer Artgenossen zusammen!
Nr. 67, Oktober 2014
R
undum gelungen war der Tag der
offenen Tür in der AK Schwaz.
Hunderte Besucher aus dem Bezirk
nutzten die Gelegenheit, um ihre Be-
zirkskammer zu besichtigen und sich
über das Angebot zu informieren. In
den Zelten am Freigelände erwar-
teten sie Schmankerl vomGrill und ge-
kühlte Getränke. Dazu „servierten“ die
Grubertaler mitreißende Live-Musik,
und Schlagersängerin Hannah heizte
bei ihrem Show-Act ordentlich ein.
Anlass für den Tag der offenen Tür
ist die erfolgreiche Regionalisierung
der AK: Sie ermöglicht Beschäftigten
kompetente Beratung gleich direkt
vor Ort in ihrem Bezirk. AK Präsident
Erwin Zangerl, Bezirkskammer-Leiter
Mag. Andreas Herzog und sein enga-
giertes Team freuten sich sehr über
die vielen Gäste - allen voran LH Gün-
ther Platter, BH Karl Mark und BM
Hans Lintner – die super Stimmung
und die interessanten Gespräche.
AK Tiroler Arbeiterzeitung – AK Aktuell
Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol.
Medieninhaber und Herausgeber:
Kammer
für Arbeiter und Angestellte für Tirol, 6020
Innsbruck, Maximilianstraße 7 |
Redaktion:
Dr. Elmar Schiffkorn, Mag. Christine Mandl,
Gertraud Walch |
Fotos:
AK,
,
|
Druck:
Intergraphik
GmbH, 6020 Innsbruck, Ing. Etzelstraße 30
Offenlegung gemäß Mediengesetz, § 25
(2): Kammer für Arbeiter und Angestellte für
Tirol, 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7;
Präsident: Erwin Zangerl; Aufgabenstellung:
Interessenvertretung der Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer; Die Blattlinie entspricht
jenen Grundsätzen, die im Arbeiterkam-
mergesetz 19
92 BGBl. Nr. 626/1991 idgF
festgehalten sind.
Die von der AK Tirol angebotenen Leistungen kommen
ausschließlich ihren Mitgliedern zugute. Soweit
personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form
angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen und Männer
in gleicher Weise.
Turbo-Kuh „erobert“ Tirol.
Seit 1946 hat sich die durchschnittliche Milchleistung pro Tier fast vervierfacht.
B
einahe vervierfacht hat sich seit
Ende des Zweiten Weltkriegs
die statistisch erhobene durch-
schnittliche Milchleistung von Tiroler
Kühen: Stieg sie doch in den letzten
knapp sieben Jahrzehnten von rund
1.700 auf fast 6.400 Liter pro Jahr (siehe
Grafik links). Mit anderen Worten: Heu-
te liefert eine Kuh einem Tiroler Bauern
pro Jahr fast so viel Milch, wie vor knapp
70 Jahren vier Kühe zusammen.
In der Tat eine enorme Steigerung.
Deren Bewertung wird je nach Blick-
winkel wohl unterschiedlich ausfallen.
Während die Bauern und nach Effizienz
und Ertragssteigerung strebende Agrar-
ökonomen darüber erfreut sein dürften,
werden eher ökologisch orientierte, der
Naturproduktivität verbundene Zeitge-
nossen diese Entwicklung hin zur Turbo-
Kuh mit einiger Skepsis betrachten und
grübeln, ob diese Leistungssteigerung nur
der „Kuhnatur“ zu verdanken sei.
I M P R E S S U M
TAG DER OFFENEN TÜR
Stimmung
. Live-Musik und Show-Acts begeisterten zahlreiche Gäste.
Träger des AK Betriebsräte-
Kollegs
ist der Verein biwest.
Mitglieder dieses Vereins sind die
Arbeiterkammern Salzburg, Vorar-
lberg und Tirol, die auch die Kosten
tragen. Mehr auf
!
Sicher erben
und vererben
B
eim Thema Erben bzw. Schenken
gibt es viele Fragen. Welche Vor-
und Nachteile haben vorgezogene
Vermögensübertragungen? Welche
Kosten fallen an? Wie sieht es mit
der Grunderwerbsteuer aus? Damit
böse Überraschungen ausbleiben,
klärt Sie Notar Dr. Matthäus Pletzer
beim kostenlosen Infoabend „Erben
und Schenken, teurer oder billiger? –
Grunderwerbsteuer Neu“ am
5. No-
vember
um 19 Uhr in der
AK Kitzbü-
hel
auf. Anm. unter 0800/22 55 22
– 3252 oder
ZITIERT
Drei Präsidenten
zum Lehrgang
F
ür unseren Arbeitsklima-Index
haben wir die Zufriedenheit
abgefragt“, berichtete Salzburgs
AK Präsident Siegfried Pichler
(li.). „Dabei gab es in Betrieben
mit Betriebsrat die besten Werte:
Beschäftigte verdienten im Schnitt
um 300 Euro netto mehr und er-
hielten bessere Sozialleistungen!“
Vorarlbergs AK Präsident Hu-
bert Hämmerle (re.) erläuterte:
„Die Betriebsräte haben ihr Ohr
nahe an den Bedürfnissen der
Menschen und sind gleichzeitig
die wichtigsten Multiplikatoren für
Infos an die Arbeitnehmer!“
Umso wichtiger ist es für Tirols
AK Präsident Erwin Zangerl (Mit-
te), dass Betriebsräten und Per-
sonalvertretern aus dem Westen
mit dem neuen AK Betriebsräte-
Kolleg erstmals in Innsbruck eine
fundierte Ausbildung ermöglicht
wird. „Sie ist eine gute Basis, um
in den Unternehmen bestehen zu
können!“
Schwazer stürmten ihre AK
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