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ZEITUNG FÜR ARBEIT UND KONSUMENTENSCHUTZ DER KAMMER FÜR ARBEITER UND ANGESTELLTE FÜR TIROL

7. JG. , JUNI 2015 | NR. 75

Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K

TIROLER

ARBEITERZEITUNG

L

ohnsteuer runter, Lohnsteuer senken:

Die Forderungen von AK und ÖGB

sind seit einem Jahr ein politischer

Dauerbrenner. Man vergisst so schnell:

Noch Anfang Mai 2014 ließ der damalige

Finanzminister Michael Spindelegger die

Menschen wissen, dass es mit ihm in den

nächsten Jahren sicher keine Lohn-

steuerreform geben werde. Der heftige

Widerstand formierte sich imWesten. Die

beiden Arbeiterkammern von Tirol und

Vorarlberg bildeten eine starke Achse.

Denn die Arbeitnehmer tragen mit der

Lohnsteuer und der Umsatzsteuer bereits

zwei Drittel der gesamten Steuerlast in

Österreich. „Jetzt ist Schluss, Steuern run-

ter“, tönte es aus Feldkirch und Innsbruck.

Und heute: Der damalige Finanzmini-

ster ist längst – nicht zuletzt wegen seiner

sturen Haltung – zurückgetreten, und

eine österreichweite Unterschriftenaktion

von AK und ÖGB mit mehr als 880.000

Unterstützern hat die Regierung endlich

zum Umdenken gebracht.

Jetzt können wir berichten: „Für Sie

erreicht!“ Ab 2016 wird die Lohnsteuer

gesenkt, und zwar spürbar. Geschafft

haben es alle Arbeitnehmer gemeinsam,

geholfen hat die AK. Als nächstes geht es

darum, Arbeitsplätze zu sichern und neue

zu schaffen. Ähnlich wie bei der Lohn-

steuerreform wird die AK massiv Druck

machen und auf ein Konjunkturpaket

drängen.

AK Präsident

Erwin Zangerl

R

ekordarbeitslosigkeit, sin-

kende Löhne, teures Leben

und Wohnen in Tirol. „Das

nehmen wir nicht länger

hin! Politik und Wirtschaft müssen

ihrer Verantwortung nachkommen

und in den Standort Tirol wieder

intelligent und nachhaltig investie-

ren“, findet AK Präsident Erwin

Zangerl klare Worte. „Die Arbeit-

nehmer-Familien können weder

ihre Arbeitsleistung auslagern,

noch ihre Löhne in Steueroasen

verstecken. Wir stehen zu unserem

Land und zeigen täglich durch un-

seren Einsatz und unsere Leistung,

was in Tirol möglich ist. Jetzt müs-

sen auch Wirtschaft und Industrie

diesen Wahrheitsbeweis antreten.

Vom Jammern und Demonstrieren

kommt allerdings kein Wirtschafts-

aufschwung zustande. Da muss

endlich wieder investiert werden, in

den Betrieben und den öffentlichen

Einrichtungen. Auch das Land ist

gefordert, hier zu handeln“, so der

AK Präsident.

Denn am meisten sorgen sich die

Tirolerinnen und Tiroler um ihre

berufliche Zukunft und das Fort-

kommen ihrer Kinder. Zangerl:

„Der Standort Tirol muss für uns

Bürger, die wir hier leben, arbeiten

und unsere Steuern erbringen, at-

traktiver werden, nicht nur für die

Gäste.“

Die AK Tirol hat deshalb dem

Land ein umfangreiches Konjunk-

turprogramm vorgelegt, „denn Tirol

benötigt dringend gute Arbeitsplät-

ze, in genügender Zahl, ganzjährig

und Vollzeit, in allen Regionen.“

Angesichts von fast 26.000 Ar-

beitslosen und einem extrem hohen

Preisniveau für Leben und Wohnen,

besteht dringender Aufholbedarf im

Land. Eine besonders negative Ent-

wicklung nahm die Arbeitslosigkeit

der Älteren. Die Zahl der Arbeits-

losen im Alter 50+ nahm innerhalb

der letzten vier Jahre um 61,6 % zu!

Zangerl: „Wir haben wichtige

Vorschläge für eine gute Zukunft

vorgelegt – jetzt müssen Politik und

Wirtschaft alles daran setzen, neue

Arbeitsplätze zu schaffen, um den

Aufschwung sicherzustellen.“

Mehr auf den Seiten 6 und 7

An die Arbeit.

Das AK Konjunkturprogramm für Beschäftigung undWohlstand in Tirol.

Jetzt geht es

um jeden

Arbeitsplatz

Land am Zug.

Die AK Tirol pocht auf

mehr Beschäftigung: Möglich gemacht

durch ein innovatives Konjunkturprogramm.

Mehr Geld

für Sie

N

och immer verwenden einige Arbeit-

geber gezielt gesetzeswidrige Klau-

seln in ihren Verträgen. Dem gilt es einen

Riegel vorzuschieben. Deshalb forderte

die AK Tirol in ihrer Vollversammlung den

zuständigen Bundesminister auf, einen

Gesetzesvorschlag einzubringen, wonach

gegen rechtswidrige Arbeitsvertragsfor-

mulare vorgegangen werden kann. Und

zwar in gleicher Weise wie im Konsumen-

tenschutzrecht – mit einem Verbandskla-

geverfahren. Dadurch müsste etwa kein

einzelner Arbeitnehmer gegen seinen

Arbeitgeber während des laufenden

Arbeitsverhältnisses vorgehen und die

Entscheidung würde alle Arbeitnehmer

des Unternehmens – auch zukünftig – vor

nachteiligen Klauseln schützen.

M

it einer Schwangerschaft beginnt

immer ein neuer Lebensabschnitt.

Auch im Alltag ändert sich vieles. Und

wenn ein Baby unterwegs ist, tauchen

viele Fragen auf: Wie schaut es aus mit

Mutterschutz, Wochengeld, Karenz,

Elternteilzeit, Kinderbetreuungsgeld

und Familienbeihilfe? Was muss wem

und wann gemeldet werden? Es gibt

eine Reihe an Vorschriften, die werdende

Eltern kennen sollten. Antworten auf die

wichtigsten Fragen erhalten angehende

Mütter und Väter beim kostenlosen Info-

abend in der

AK Schwaz am Donnerstag,

11. Juni, um 19 Uhr

.

Achtung:

Möglichst rasch anmelden

unter 0800/22 55 22 – 3752 oder

schwaz@ak-tirol.com

Kampf gegen widrige Klauseln

Infos &Tipps für werdende Eltern

ARBEITSVERTRÄGE

AK SCHWAZ

KOMMENTIERT

ZAHLENSPIELE

…rund 89.000

Arbeitnehmerinnen

in Tirol sind in Teilzeit beschäftigt. Damit

arbeitet jede zweite berufstätige Frau

hierzulande in Teilzeit und das, obwohl

Teilzeitarbeit massive Auswirkungen auf

Karriere- und Berufschancen hat und nicht

das Einkommensniveau einer Vollzeitar-

beit bietet. So lag das Durchschnittsein-

kommen einer teilzeitbeschäftigten Frau

2013 in Tirol bei 964 Euro netto monatlich

imGegensatz zu 1.682 Euro netto bei

Vollzeitarbeit. Halber Lohn bedeutet auch

halbe Pension. Das gilt nicht nur für die

Arbeitnehmerinnen in Tirol, sondern für

die mehr als 1,1 Millionen Teilzeitbeschäf-

tigten, die es derzeit in Österreich gibt.

Mehr dazu auf Seite 9

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