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OFFEN GESAGT

3

Nr. 75, Juni 2015

Arbeitnehmer sind die Gewinner:

Eigentummuss geschützt werden

Licht und Schatten.

Die Senkung der Lohnsteuer kommt bereits in einem halben Jahr und bringt allen

Arbeitnehmern eine spürbare Entlastung. Unzufriedenheit herrscht wegen der Grunderwerbsteuer.

C

harmant, virtuos, leidenschaftlich:

Mit zahlreichen neuen Songs im

Gepäck kehrt der vielseitige Ausnahme-

künstler auf die großen Bühnen zurück.

Wie immer voller Spielfreude geht

Roger Cicero mit seiner 13köpfigen Big

Band auf große Tournee durch Deutsch-

land, Österreich, Luxemburg und die

Schweiz. Am Samstag,

20. Juni,

macht

der gebürtige Berliner Halt in Telfs und

tritt ab

20 Uhr in der Kuppelarena

des Sportzentrums

auf. Fans können

mit der Arbeiterzeitung Karten für das

Super-Event gewinnen: Einfach an ak@

tirol.com mailen (Fax an 0512/5340 –

1290) oder per Post an AK Tirol, Maximi-

lianstraße 7, 6020 Innsbruck,

Stichwort:

„Cicero“

. Name, Anschrift und Telefon-

nummer nicht vergessen!

S

ie zählen zu den Klassikern der Popkultur und

Hits wie „Rosanna“, „Africa“ oder „Hold the line“

sind nach wie vor wahre Perlen im Einheitsbrei der

Musikszene: Am

7. Juli

können sich Fans und solche,

die es werden wollen,

ab 20.30 Uhr auf der Festung

Kufstein

davon überzeugen, dass die Alt-Rocker nichts

von ihrem Können eingebüßt haben. Wer Karten für

das Event gewinnen will, mailt an

ak@tirol.com

(Fax an

0512/5340 – 1290) oder schreibt an AK Tirol, Maximi-

lianstraße 7, 6020 Innsbruck,

Stichwort: „Toto“

. Name

und Anschrift bzw. Telefonnummer nicht vergessen!

W

o die Funk-Soul-Brass-Brothers vom Chiemsee

auftauchen, setzen sich die Massen in Bewegung.

Niemand ist gefeit vor dem bayerisch geerdeten, aber

international funktionierenden Blech-Massaker, das

am

10. Juli ab 20 Uhr auf der Festung Kufstein

über die Bühne gehen wird. Einen Abend, der ein

langfristiges Grinsen in die Gesichter zaubert, können

Musikliebhaber gewinnen: mailen an

ak@tirol.com

(Fax an 0512/5340 – 1290) oder schriftlich an AK

Tirol, Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck,

Stichwort:

„LaBrassBanda“

. Kontaktdaten nicht vergessen!

EinAbend mit Toto

LaBrassBanda

GEWINNEN

ROCK CLASSICS

CROSSOVER

TIROLSWINGT

Roger Cicero

& Big Band

Foto:Gulliver

Theis

Foto:WME

Foto:MathiasBothor

AK Präsident Zangerl.

Steuerreform für Arbeitnehmer gefordert und erreicht.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,keine Barablöse möglich.

+

Deutliche Entlastung

„Wir haben es geschafft!“, freut sich AK

Präsident Erwin Zangerl über die von der

Regierung beschlossene Senkung der

Lohnsteuer ab 2016. Und weiter: „Das ist

ein Erfolg von AK und ÖGB und darauf

können wir zu Recht stolz sein.“ Zur

Erinnerung: Exakt

882.184 Menschen

haben die Kampagne für eine Senkung

der Lohnsteuer unterschrieben.

+ _

Gerechtere Verteilung

Mit diesen Maßnahmen, vor allemmit

der

Änderung des Steuertarifs

, ist ein

Stück mehr Verteilungsgerechtigkeit

geschaffen worden. Nicht verschwiegen

werden soll, dass dies nur ein erster

Schritt sein kann. Die Ungleichverteilung

von Reichtum ist nach wie vor extrem

groß. Der jetzige Erfolg sollte dazu

ermutigen, weitere Schritte zu mehr

Verteilungsgerechtigkeit zu gehen.

_

Grunderwerbsteuer

Wenig durchdacht ist hingegen die ge-

plante Erhöhung der Grunderwerbsteuer

für Private. Gerade für Tirols Familien,

die sich ein kleines Häuschen oder eine

Wohnung oft mühsam und ein Arbeits-

leben lang vomMund abgespart haben,

muss eine flexiblere Lösung gefunden

werden. Wenn nach der

Höhe des Ver-

kehrswerts gestaffelt

besteuert werden

soll, sind hier automatisch die Bewohner

Westösterreichs (weil sie ja die weitaus

höheren Grund- und Wohnungspreise

haben) gleich zweifach die Dummen: erst

beim Erwerb und dann beim Vererben.

Die AK Tirol wird diese Regelung rechtlich

prüfen lassen und sie notfalls gerichtlich

bekämpfen. Es kann nicht sein, dass Bau-

ern, Gewerbetreibende und Private nach

drei unterschiedlichen Berechnungsarten

besteuert werden.

_

Sonderausgaben, Progression

Ein wichtiger steuerlicher Aspekt wurde

leider neuerlich ausgeklammert: Die

automatische steuerliche Inflations-

abgeltung, um die kalte Progression

zu verhindern. Deshalb braucht es

endlich, nach Vorbild anderer OECD-

Staaten, eine jährliche Anpassung des

Steuertarifs an die Inflationsrate. Auch

die geplanten Verschlechterungen bei

Topf-Sonderausgaben treffen zahlreiche

Tiroler Arbeitnehmer vor allem im Bereich

Wohnfinanzierung, Kranken-, Unfall- und

Lebensversicherung. Für laufende und

noch heuer abgeschlossene Verträge wir-

ken sie sich zumindest erst ab 2021 aus.

+

Arbeitnehmer profitieren

In den Genuss der Lohnsteuer-Senkung

werden alle Beschäftigten kommen.

Hier ein paar Beispiele: Die Hotelfach-

frau Carina, der Busfahrer Franz und

der Bankangestellte Robert – sie alle

profitieren ab dem kommenden Jahr

von der Steuerreform. Carina kommt

durch die Lohnsteuersenkung auf eine

jährliche Entlastung von

464 Euro

. Bei

Franz sind es

1.278 Euro

im Jahr und

bei Robert

1.504 Euro

. Ilona und Patrick

machen eine Lehre im Handel. Ilona

verdient im ersten Lehrjahr

518 Euro

monatlich. Patrick bekommt im zweiten

Lehrjahr

661

monatlich. Beide dürfen

sich über eine Gutschrift des Finanzamts

für Wenigverdiener freuen. Sie bekom-

men als Negativsteuer

290 Euro

mehr

im Jahr. „Das spare ich für einen Urlaub“,

sagt Ilona, und Patrick will sich mit dem

zusätzlichen Geld einen Laptop finan-

zieren. Zangerl: „An diesen Ergebnissen

sieht man, dass von einer deutlichen

Entlastung und nicht von einer Bagatell-

summe die Rede ist.

+

Fünf Milliarden Volumen

Konkret werden bei der Steuerreform

fünf Milliarden Euro bewegt, die den Ar-

beitnehmern zugutekommen. Sie sind

die Gewinner dieser Reform. Denn mehr

als

90 Prozent

der Entlastung entfallen

auf kleinere und mittlere Einkommen.

Große Zugeständnisse an die Wirtschaft

wurden abgewendet. „Damit wird

Arbeit endlich entlastet, den Menschen

bleibt mehr Geld im Börsel“, sagt der

AK Präsident. So geht eine langjährige

Forderung der AK in Erfüllung.

+

Nicht selbst bezahlt

„Ein weiterer großer Erfolg dieser Reform

ist, dass wir uns die Entlastung nicht

selbst zahlen“, betont der AK Präsi-

dent. Denn

90 Prozent

werden durch

Unternehmen, durch Einnahmen aus der

Bekämpfung des Steuerbetrugs, durch

sinnvolles Sparen beim Staat und durch

die Stärkung der Kaufkraft finanziert.

+

Geld für Niedrigverdiener

In den Genuss einer Entlastung kommen

auch jene Arbeitnehmer, die so wenig

verdienen, dass sie gar keine Lohn- oder

Einkommensteuer zahlen – also mit

Jahreseinkommen bis

11.000 Euro

. Sie

erhalten künftig eine höhere Steuergut-

schrift, konkret wird die Negativsteuer

von derzeit

maximal 110 auf maximal

400 Euro

erhöht. Das ist mehr als eine

Verdreifachung der bisherigen Maximal-

summe. Zangerl: „Besonders erfreulich

ist, dass die Negativsteuer nun schon im

kommenden Jahr ausbezahlt wird.“

+

Konjunktur-Belebung

Ein guter Teil der Steuerentlastung wird in

den privaten Konsum fließen, so wird die

Wirtschaft angekurbelt. In Zeiten schwa-

cher Konjunktur ist das dringend nötig.

So werden auch zusätzliche Arbeitsplätze

geschaffen. In Summe beträgt die Selbst-

finanzierung

850 Millionen Euro

.

+

Kampf dem Steuerbetrug

Wichtigste Maßnahmen im Kampf gegen

den Steuerbetrug sind die

Einführung

der Registrierkassenpflicht

und die

Abschaffung des Bankgeheimnisses

für Unternehmen. „Denn Steuerbetrug

ist kein Kavaliersdelikt und muss hart

bekämpft werden“, sagt Zangerl. „Die Ar-

beitnehmer haben keine Reichtümer, die

sie auf der Bank verstecken“, so der AK

Präsident. Auch die Anhebung der KESt

auf Dividenden und die Erhöhung der

Immobilienspekulationssteuer führen zu

mehr Steuergerechtigkeit.

1.000

1.500

1.800

2.000

2.200

2.400

2.600

2.800

3.000

3.400

3.800

4.000

5.000

6.000

7.000

8.000

9.000

10.000

12.000

290

482

800

882

911

941

992

1.153

1.315

1.484

1.532

1.556

1.525

1.697

1.937

2.177

2.268

2.268

2.268

42,7 %

37,0 %

30,3 %

25,0 %

21,5 %

19,3 %

19,2 %

19,1 %

17,2 %

14,8 %

14,0 %

9,6 %

8,0 %

7,1 %

6,5 %

5,7 %

5,0 %

3,9 %

BRUTTO

MONATLICH

S0 PROFITIEREN SIE ALS ARBEITNEHMER

VON DER STEUERREFORMAB 2016

MEHR NETTO

JÄHRLICH

ERSPARNIS

LOHNSTEUER

TAZ: Können sich die Bürger

über die Steuerreform freuen?

Erwin Zangerl:

Die Steuerbelas­

tung wird sich für die arbeitenden

Menschen in unserem Land schon

ab 2016 spürbar verringern. Ein

paar hundert Euro mehr in der Ta­

sche werden das Leben vieler Men­

schen eine Spur einfacher machen.

Ist das etwa kein Grund zur Freude?

TAZ: Was sagen Sie zu den Kri-

tikern?

Zangerl:

Die selbsternannten Wirt­

schaftsexperten schimpfen gerade

so, als wäre diese Reform gründ­

lich daneben gegangen. Dabei fin­

det der Großteil der Menschen das

Ergebnis gut. Nur manche Kritiker

sind eben lauter. Unter dem Man­

tel von Reformen betreiben sie

Sozialabbau und haben eine milli­

onenschwere Industrie- und Wirt­

schafts-Lobby hinter sich. Aber

allen Kritikern sei ins Stammbuch

geschrieben: AK und ÖGB haben

nie etwas anderes als eine Lohn­

steuer-Reform gefordert und sie

haben sie auch erreicht.