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„Eine Woche 2044“.

Ein Zeitzeuge beleuchtet die Zeit von 2025 bis 2040 und spricht über 15

Jahre Systemregierung und wie ein Impfskandal das Ende des autoritären Regimes einläutete.

Der Anfang vom Ende

F

ür die Politikwissenschaft

gelten die 15 Jahre der

„Grauen Systemregierung“

von 2025 bis 2040 eindeu-

tig als „neoautoritär“. „In vielen

Ländern Europas herrschten Re-

gierungen, die alles dem Sicher-

heitsaspekt unterworfen haben,

richtig manisch. Vor allem die

Sozial- und Gesundheitspolitik.

Dass auch deren Qualität wesent-

lich zur Sicherheit gehört, war für

sie völlig fremd. Und sie taten sich

anfangs ja leicht: Es gab ja wirk-

lich schwere Versäumnisse ihrer

Vorgänger – etwa bei Maßnahmen

gegen den rasanten Klimawan-

del oder die existenzbedrohenden

Spekulationsmilliarden. Und es

gab zweifellos viele Elemente, die

sich mit autoritären und faschisti-

schen Regimen des 20. Jahrhun-

derts vergleichen lassen. Aber so

weit ist es doch nicht gekommen

– einige Umstände haben das ver-

hindert. Aber es war nicht unge-

fährlich“, so ein Experte.

2036: Der Impfskandal.

Ge-

fragt nach den geänderten Um-

ständen melden sich Vertreter der

EU und einige der christlichen

Kirchen zu Wort. Bei beiden spielt

der große „Impfskandal“ Mitte der

Dreißigerjahre eine bedeutende

Rolle. 2036 wollte der von der Re-

gierung eingesetzte Bürgermeister

einer Landeshauptstadt Kindern

notwendige Impfungen verwei-

gern. Und zwar jenen Kindern, de-

ren Familien die „Gesundheitskos-

tenquote“ überschritten hatten. Es

betraf Tausende, und diese sollten

dann in sogenannten „Quarantäne-

klassen“ unterrichtet werden. Es

ging ein Aufschrei durch die per-

sonalisierten Medien, der schließ-

lich auch das noch vorhandene

Rechtssystem der EU auf den Plan

rief. „Die Kommission hat nach

langen Diskussionen wirklich Mut

aufgebracht. Und neben der Aus-

grenzung der Kinder auch gleich

die Versuche der vollständigen

Netzzensur rechtlich unterbunden.

Damit hat auch die EU wieder

politisch zu leben begonnen. Der

Impfskandal war eigentlich das

Ende dieser Art von Regieren“,

erklärt ein Zeitzeuge die drama-

tischen Ereignisse von damals.

Keine Wahlempfehlungen.

„Vielleich waren wir politisch zu

naiv. Aber wir hätten nie geglaubt,

dass die sinkende Wahlbeteiligung

und die Reduktion der Wahlen sol-

che Folgen haben könnten“, sagt

ein hochrangiger Kirchenvertreter

heute. „Was uns als Kirchen ge-

nerell gestört hat: Es war ein eis-

kaltes Regierungssystem, das nur

auf Zahlen gesetzt hat. Da gab es

keine menschlichen Regungen

mehr. Alles eine Frage der Quoten.

Selbstverständlich, ohnehin jetzt

bekannt: Auch die Kirchen wur-

den vor der zweiten Wahl erpresst.

Mit der Forderung, eine Wahlemp-

fehlung abzugeben. ‚Wahlempfeh-

lung oder nicht mehr öffentlich‘ –

so die Alternative. Sie wissen alle,

in welche Konflikte wir als Kir-

chen gekommen sind. Aber unsere

Ablehnung war richtig.“

SERIE

EINE WOCHE 2044, V

von Dr. Lothar Müller

S

eit Mitte Mai läuft eine von der AK

unterstützte europäische Kampa-

gne gegen das sogenannte

Investor-

Staat-Schiedsverfahren

oder

„ISDS“

im

Rahmen von TTIP. Es geht dabei um ein

Sonderklagerecht für Konzerne. Diese

können Staaten verklagen, wenn eine

bestimmte Regulierung als geschäfts-

schädigend eingestuft wird. Sie können

jetzt die EU-Abgeordneten auffordern,

sich dagegen auszusprechen. Gleich

mitmachen unter

www.no2isds.eu

IMPRESSUM

AK TIROLER ARBEITERZEITUNG – AK AKTUELL

Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol

Medieninhaber und Herausgeber:

Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol,

6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7

Redaktion:

Dr. Elmar Schiffkorn,

Mag. Christine Mandl, Gertraud Walch,

Mag. Henrik Eder, Armin Muigg

Fotos:

AK,

www.fotolia.com

Druck:

Intergraphik GmbH, 6020 Innsbruck,

Ing. Etzelstraße 30

Offenlegung gemäß Mediengesetz, § 25 (2):

Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol, 6020

Innsbruck, Maximilianstraße 7; Präsident: Erwin

Zangerl; Aufgabenstellung: Interessenvertretung

der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer; Die

Blattlinie entspricht jenen Grundsätzen, die im

Arbeiterkammergesetz 1992 BGBl. Nr. 626/1991

idgF festgehalten sind.

Die von der AK Tirol angebotenen Leistungen

kommen ausschließlich ihren Mitgliedern zugute.

Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in

männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich

auf Frauen und Männer in gleicher Weise.

H

ANDELN

&

G

ESTALTEN

12

Nr. 75, Juni 2015

Jetzt auf ins Ausland!

THEMA

Zweckwidmung

schafft Wohnraum

Nein zu Konzern-

Sonderrechten

O

bwohl das teure Wohnen in Tirol

Dauerthema ist, bleibt die Politik

Lösungen schuldig. „Eine unserer

zentralen Forderungen lautet, dass die

Wohnbauförderungsmittel endlich

wieder zweckzuwidmen sind“, erklärt

AK Präsident Erwin Zangerl. „Jetzt sind

Prioritäten zu setzen, wir brauchen

leistbaren Wohnraum! Deshalb muss der

Finanzminister bei den Finanzausgleichs-

verhandlungen mit den Ländern auf die

Wiedereinführung der Zweckwidmung

bestehen. Die WBF-Gelder sollen dann

ausschließlich zum Schaffen von Wohn-

raum verwendet werden.“

Die Zweckwidmung betrifft den WBF-

Beitrag, den Arbeitnehmer und Betriebe

in Höhe von (gemeinsam) 1 % des Brutto-

lohnes leisten müssen. Diesen zweckzu-

widmen, wird auch vom „Josefi-Treffen“,

einer Vereinigung von mehr als 50 Tiroler

Sozialeinrichtungen, nachdrücklich

verlangt sowie im Rahmen der Resoluti-

on zum Josefstag am 19. März 2015 von

Diözese Innsbruck, KAB Tirol, AK Tirol und

ÖGB Tirol (die TAZ berichtete).

Außerdem ist für die AK zu hinter-

fragen, warum Vollerwerbs-Landwirte

und Selbstständige keine WBF-Beiträge

leisten, in Tirol aber dennoch WBF bezie-

hen können, sowie die Finanzierung der

einkommensunabhängigen Sanierungs-

offensive aus WBF-Mitteln.

AK FORDERUNG

E

in Umzug allein kostet schon eine Stange

Geld. Und Maklerprovisionen haben einen

beachtlichen Anteil daran. „Diese Kosten zählen

mit zu den Preistreibern beimWohnen“, betont

AK Präsident Zangerl. Deshalb fordert die AK

Tirol, dass das sogenannte Auftragsprinzip

eingeführt und die Provisionshöchstsätze um-

gehend gesenkt werden. Künftig sollte – wie in

Deutschland – derjenige den Makler bezahlen,

der diesen beauftragt hat, und das ist meist der

Vermieter. Außerdem sollten Provisionen bei

befristeten Mietverhältnissen generell höchs-

tens eine Bruttomonatsmiete betragen und die

Anschlussprovision entfallen. Beim Immobilien-

kauf sollte die Vermittlungsprovision aus Sicht

der AK Tirol auf 2 % gesenkt und ebenfalls vom

Auftraggeber – meist dem Verkäufer – bezahlt

werden. Deshalb wird die Bundesregierung

aufgefordert, einen Änderungsvorschlag für die

Immobilienmaklerverordnung einzubringen.

Reformbedarf bei

Maklergebühren

Foto: Eisenhans/Fotolia.com

Foto: Elnur/Fotolia.com

NEWS

Europa und

die Solidarität

E

urokrise, soziale, politische Auseinan-

dersetzungen und Vertrauensverlust:

Eine Diskussion über die Probleme und

Aspekte der Entwicklung der Europä-

ischen Union birgt brisanten Gesprächs-

stoff. Vor diesem Hintergrund äußern sich

unter demMotto

„Solidarisches Europa“

Christine Bauhart, Frank Deppe, Silke

Ötsch und Neva Löw am

Dienstag, dem

23. Juni, um 18.30 Uhr in der AK Tirol in

Innsbruck, Maximilianstraße 7

.

Die Veranstaltung – moderiert von

Alexandra Weiss – findet im Rahmen

der Vortragsreihe

„Ein anderes Europa:

Konkrete Utopien und gesellschaftliche

Praxen“

statt und ist eine Kooperation

von Büro für Gleichstellung und Gender

Studies der Uni Innsbruck, AK Tirol, ÖGB

Tirol und AMS Tirol. Anmeldung erforder-

lich unter 0800/22 55 22 – 1930 oder per

eMail an

johann.ofner@ak-tirol.com

VORTRAGSREIHE

I

m Rahmen vonAK

Rückenwind gibt

es in den nächs-

ten Monaten neue

spannende Projektplätze

für junge Tirolerinnen und

Tiroler ab 17 Jahren in Europa!

Back to nature.

Vom

22.

Juni bis 21. August

können

junge Tiroler in

Kokkola in

Finnland

zwei Monate lang Teil

eines internationalen Teams sein

und an der Renovierung alter

Gebäude und bei Gartenar-

beiten mitwirken.

Film ab!

Unter dem Motto „Star

Gazy Culture“ können Jugendliche

mit dem Filmemacher James Stier

vom

7. Juli bis 6. August

in

Caw-

sand in Großbritannien

gemeinsam

Kenntnisse über die Kunst des Fil-

mens sammeln und das Er-

lernte in einem eigenen Film

umsetzen.

Mit Spaß dabei.

Mit

Kindern in Polen ar-

beiten heißt

die Devise

ab

1. Sep-

tember

. Da star-

tet ein interessantes Projekt

in

Kielce in Polen

, bei dem

junge Tirolerinnen und Tiroler

für insgesamt neun Monate in

einem Kindergarten und einem

Haus für Kinder mit Behinde-

rung wertvolle Berufs- aber

vor allem Lebenserfahrung

sammeln können.

Galopp & Abenteuer.

Ab

Juli

bietet die AK zwei

Jugendlichen Plätze in einem

Pferdegestüt in

Nykarleby in Finn-

land

an. Eine besondere Chance für

Pferdefreaks oder solche, die es noch

werden wollen, mit Pferdepflege,

Stallarbeiten bis hin zu Reitunterricht

mit Gruppen!

Tipps & Infos.

Anreise, Unter-

kunft, Verpflegung, Taschengeld

und Sprachkurs werden von der AK

Tirol und dem EU Programm ERAS-

MUS+ „Jugend in Aktion“ übernom-

men. Es warten noch zahlreiche wei-

tere Angebote!

Junge Tiroler.

Mit AK Rückenwind zum Pferdeprojekt nach Finnland,

mit Kindern in Polen arbeiten oder Filmemachen in Cornwall.

Anmeldung

Einfach anmelden bei AK Tirol,

Rückenwind, Maximilianstraße 7, 6020

Innsbruck, Tel. 0800/ 22 55 22 – 1212

bzw.

rueckenwind@ak-tirol.com

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