Table of Contents Table of Contents
Previous Page  9 / 12 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 9 / 12 Next Page
Page Background

THEMA: ONLINE-FALLEN

9

Nr. 78, Oktober 2015

LOCKANGEBOTE

MINUS

Finanz-Sanierer

machen Ärger

Das Geschäft mit der Liebe

Online-Dating.

Eine Affäre kann leicht außer Kontrolle geraten – auch durch jene

Unternehmen im Internet, die mit der Sehnsucht nach Liebe viel Geld verdienen!

Sicher mit den 3

goldenen Regeln

TIPPS

Anhängliche Viren

Achtung, Spione!

Sensible Daten sind wertvoll. Deshalb Vorsicht

bei dubiosen eMails: In ihnen können sich leicht Viren verbergen.

S

ie stellen eine permanente

Gefahr für Inhaber von

eMail-Accounts dar: Ge-

fälschte Zahlungsaufforde-

rungen oder Mahnungen, die im

Anhang eine detaillierte Rechnung

oder nähere Informationen zur

Mahnung mit sich führen. In Wirk-

lichkeit verstecken sich in den ange-

hängten Dateien jedoch gefährliche

Computerviren, die immensen –

auch finanziellen – Schaden an-

richten können.

Meist ist es Ziel der Täter, auf

dem Gerät des Opfers einen Vi-

rus zu installieren, der imHinter-

grund – völlig unbemerkt – die

vom Nutzer eingege-

benen geheimen

Electronic-Ban-

king-Daten

ausspioniert.

Diese wer-

den später

für Phishing-

Attacken ver-

wendet, um so

etwa das Girokonto

zu plündern.

Die wichtigsten AK Tipps

• Wenn Sie eine Zahlungsaufforde-

rung oder Mahnung per eMail er-

halten, überlegen Sie, ob Sie das

absendende Unternehmen über-

haupt kennen und die Forderung

grundsätzlich zuordnen können.

• Wenn die eMail auf einen Anhang

verweist, in dem sich angeblich

nähere Informationen

befinden, öffnen

Sie ihn nicht,

wenn Sie nicht

absolut sicher

sind, dass das

eMail

von

einem vertrauenswürdigenAbsen-

der stammt.

• Insbesondere in Dateien mit der

Endung „.zip“ oder „.exe“ ver-

stecken sich oft hochgefährliche

Computerviren. Diese können

aber auch in anderen Dateifor-

maten, z. B. PDFs, mitverpackt

sein und großen Schaden an Ihrem

Computer anrichten bzw. hoch-

sensible Daten („Electronic Ban-

king“) ausspionieren.

• Installieren und updaten Sie re-

gelmäßig ein gutes Virenschutz-

programm auf Ihrem PC, dies gilt

auch für das Handy!

Schock.

Mit gefälschten eMails werden auch versteckte Computerviren versandt, die sensible Daten ausspionieren können!

K

ontakte knüpfen im Netz

ist unkompliziert und vor

allem unverbindlich – so-

lange man nicht in eine der

zahlreichen Fallen gerät, die auf lie-

beshungrige Konsumenten warten.

Denn das Geschäft mit der Liebe

boomt, vor allem im Internet. Das

Angebot sowohl an „Accessoires“,

als auch an Dienstleistungen, ist

kaum zu überblicken. Da werben

eMails für Partnervermittlungs-

dienste und später flattern dafür

hohe Rechnungen ins Haus. Da

wird über Facebook-Freund-

schaftsanfragen nur scheinbar

das Herz, aber sicher das Bankkon-

to erobert. Oder man gerät an dubi-

ose Online- (oder Casual-)Dating-

Plattformen, die ordentlich ins Geld

gehen können.

Immer wieder werden Konsu-

menten im Nachhinein von hohen

Kostenforderungen und Inkasso-

oder Rechtsanwaltsbriefen über-

rascht. Darum Vorsicht mit der An-

gabe persönlicher Daten und seien

Sie bei der Suche im Netz vor allem

eines – nicht allzu offenherzig.

Tipps.

Auch wenn die Kontaktauf-

nahme im Internet unkompliziert ist

und schnell erfolgen kann, verges-

sen Sie nicht: Einen idealen Partner

zu finden, ist genauso leicht oder

schwer wie außerhalb des Netzes!

Angebote

für 1 Euro oder

Gratis-Versprechen

sind, sofern überhaupt

ernst gemeint, üblicher-

weise nur auf einen kurzen

Zeitraum beschränkt oder be-

ziehen sich auf einfache Informa-

tionen. Sobald tatsächlich Kontakt

aufgenommen werden kann, be-

ginnen auch die Zahlungsverpflich-

tungen. Die Kosten können von we-

nigen hundert bis mehrere tausend

Euro reichen. Teilweise wird ver-

sucht, mit längerfristigen Verträgen

oder unzulässigen „automatischen“

Verlängerungen abzuzocken. Wenn

Sie sich ernsthaft für Online-Dating

oder Partnervermittlung im Inter-

net interes-

sieren, dann

informieren Sie

sich im Vorhinein

über seriöse Unter-

nehmen. Lesen Sie Tests

und Berichte von Verbrau-

cherschutzorganisationen und

guten Testportalen. Recherchieren

Sie Erfahrungen von ehemaligen

Kunden in Foren und auf Bewer-

tungsportalen. Googeln Sie den

Namen des Anbieters z. B. mit dem

Stichwort „Erfahrungen“. Profitie-

ren Sie so von den Berichten ande-

rer. Meiden Sie auch Anbieter, bei

denen es schon öfters Probleme ge-

geben hat.

Kennzeichen von unseriösen

Dating-Plattformen können sein:

Keine klaren Preisstrukturen und

keine klaren Informationen, welche

Möglichkeiten und Funktionen zur

Kontaktaufnahme und zum Ken-

nenlernen innerhalb des Portals

zur Verfügung stehen. Ebenso

fehlen Hinweise, ob Extra-

kosten anfallen, und wenn ja,

wann und in welcher Höhe.

Schon vor Registrierung mit Ih-

ren persönlichen Daten sollten

Sie wissen, was Sie erwartet. Und

nicht vergessen: Nur die wahre Lie-

be bekommt man „geschenkt“ – im

Gegensatz zur „Ware“ Liebe aus

den (Un)Tiefen des Internet!

M

enschen, die dringend Geld benö-

tigen, werden im Internet oft von

Unternehmen geködert, die versprechen,

ihre Finanzprobleme lösen zu können

– schnell und ohne Bonitätsprüfung.

Geld wird jedoch keines überwiesen, im

Gegenteil. Mit Slogans wie „Ihrer Finanz-

sanierung steht nichts mehr imWege“

kommt gleichzeitig die Aufforderung,

Geld zu überweisen, um die Vertragsun-

terlagen zu erhalten! Die sogenannten

„Finanzsanierer“, oft mit Firmensitz in der

Schweiz, Deutschland oder Österreich,

machen sich dabei die finanzielle Not der

Kunden zunutze: Anstatt Geld wird nur

eine kostenpflichtige „Finanzsa-

nierung“ angeboten, eine

Art zweifelhafte Vermitt-

lung zwischen dem

Schuldner und seinen

Gläubigern zur Rück-

zahlung der bestehen-

den Schulden.Was

folgen sind Drohungen

und Einschüchterungsver-

suche. Bei schnellen Geld-Versprechen ist

in jedem Fall Vorsicht geboten!

Deshalb:

Lassen Sie sich Kredit-Angebote immer

schriftlich und ohne (Kosten-)Verpflich-

tung geben.

Zahlen Sie keinesfalls irgendwelche

Geldbeträge imVorhinein.

Wenden Sie sich bei Finanzproblemen

an anerkannte Beratungsstellen!

Fragen Sie Experten, z. B. in Ihrer

Hausbank, nach Rat.Wenden Sie sich im

Zweifel auch an die AK Konsumenten-

schützer unter 0800/22 55 22 – 1818.

AK

iNFO

Bei Fragen und Problemen zumThema

„Online-Fallen“ helfen die Konsumen-

tenschützer der AK unter der kosten-

losen Hotline 0800/22 55 22 – 1818.

Foto: Denys Kurbatov/Fotolia.com

Foto: pixelkinder.at

Erpressung mit

intimen Bildern

NETZATTACKEN

NEWS

F

ilme oder Fotos von intimen Situa-

tionen oder sexuellen Handlungen

sind Grundlage für Kriminelle, um ihre

gutgläubigen Opfer zu verfolgen und

zu erpressen. Der Fachausdruck hierfür

lautet

Sextortion

.

Oftmals suchen sich die Täter ihre Op-

fer via Facebook und ähnliche Netzwerke.

Später fordern sie auf, den „Kanal“ zu

wechseln, z. B. auf WhatsApp oder Skype.

Dort wird die Kommunikation schnell auf

sexuelle Themen gelenkt. Auf gefakten

Videos zieht sich der Gesprächspartner

etwa nackt aus und fordert vor der Web-

cam auf, dasselbe zu tun oder Nacktbilder

von sich selbst zu senden. Hat der Täter

erst intime Videos oder Fotos, wird mit

der Veröffentlichung gedroht. Deshalb

Achtung: Blindes Vertrauen ist im Netz

fehl am Platz! Wer Opfer einer derartigen

Erpressung wird, sollte sich umgehend

an die Polizei wenden.

Foto: drubig-photo/Fotolia.com

Intim-Selfies können zur Gefahr werden!

Niemand schenkt Ihnen was!

Also

bitte Vorsicht bei „Gratis“-Verspre-

chen, „Gewinn“-Mitteilungen, Krediten,

die „sich von selbst zurückzahlen“, und

anderen Lockangeboten.

Wenn jemand Ihre Daten will,

dann hat er einen Grund!

Geiz

ist geil, wenn es umDaten im Internet

geht. Das Web bietet viele Informatio-

nen, die grundsätzlich jeder anonym

abrufen kann.Wenn dann plötzlich Ihr

Name, Geburtsdatum,Wohnadresse,

Telefonnummer u. ä. ohne erkennbaren

und nachvollziehbaren Grund verlangt

werden, geben Sie sie nicht ein!

100 % geschützt sind nur jene

Daten, die Sie nicht bekannt

geben!

Das Internet vergisst nicht: Selbst

wenn Sie über Sie imWeb gespeicherte

Informationen „löschen“, können auf

Servern irgendwo auf der Welt noch alle

Daten gespeichert bleiben, und zwar über

Jahrzehnte! Denken Sie daran!

CLEVER SURFEN

Liebe in Zeiten des Internet.

Das Angebot ist kaum zu überblicken

und kann rasch zur Abzocke werden.

Foto: Jane/Fotolia.com