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Zangerl: Soziale Stabilität

und Wohlstand jetzt sichern

Im Gespräch.

„Es braucht EU-weite Spielregeln gegen die Steuerflucht der Konzerne,

mehr Einsatz gegen Lohn- und Sozialdumping und eine schärfere Entsenderichtlinie.“

Erwin Zangerl:

„Sozialleistungen basieren auf Beitragsleistungen, dieser Kreis-

lauf muss erhalten bleiben.“

+PLUS –MINUS

AKUT

OFFEN GESAGT

3

Nr. 85, Mai 2016

Mitmachen & gewinnen.

Wenn Sie Karten für eine

der Veranstaltungen gewinnen

wollen, mailen Sie an

ak@tirol

.

com, schicken Sie ein Fax an

0512/5340 – 1290 oder

schreiben Sie an AK Tirol, Maxi-

milianstraße 7, 6020 Innsbruck,

Stichwort:

„Nik P.“,

ŠIŠKA

DELUXE“, „Walnut Tree“

bzw

.

„Handball“

. Name, Adresse

und Telefonnummer bitte nicht

vergessen.

Einsendeschluss: 14. Mai 2016

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,

keine Barablöse möglich.

Mehr unter

www.iffi.at

bzw.

www.lindnermusic.at

Z

um 25jährigen Jubiläum zeigt das

Internationale Film Festival Inns­

bruck (IFFI) eine Fülle an cineastischen

Leckerbissen. Leser der Tiroler Arbeiterzei­

tung haben die Möglichkeit, Karten für

zwei Vorstellungen zu gewinnen (siehe

links). Darunter „ŠIŠKA DELUXE“ von Jan

Cvitkovič, die Geschichte dreier schräger

Vögel und vom Versuch, ihrem Leben

eine positive Wendung zu geben

(27.

Mai, 22.15 Uhr, Leokino),

und „Walnut

Tree“ – ein Film über ein frisch vermähltes

Paar immalerischen Süden Kasachstans:

Um der altüberlieferten Tradition gerecht

zu werden muss die zukünftige Braut

zuerst einmal geraubt werden

(29. Mai,

11 Uhr, Leokino).

V

om „Stern, der deinen Namen trägt“

über „Geboren, um dich zu lieben“

bis hin zu „Löwenherz“ – Nik P. gehört zu

den absoluten Größen im Schlagerge­

schäft. Fans des Sängers (und natürlich

Leser der Tiroler Arbeiterzeitung!) kön­

nen sich freuen, gastiert der Schlagerbar­

de doch am

28. Mai ab 20 Uhr auf der

Festung Kufstein

.

Als Stargast wird eine

waschechte und bodenständige Tirolerin

auftreten, die ebenfalls auf eine große

Fangemeinde zählen kann: Hannah,

die mit Hits wie „Weiber, es isch Zeit“,

„Hoamat“ oder „I halts nit aus“ die Fes­

tungsarena zum Kochen bringen wird.

Wer Karten gewinnen will, schreibt an die

Tiroler Arbeiterzeitung (siehe links)!

Internationale

Filmperlen

Damen spielen

gegen Spanien

Der Stern und die

starke Tirolerin

FILMFESTIVAL IFFI

NIK P. &HANNAH

ŠIŠKA DELUXE

am 27. Mai im Leokino.

Foto: TatianaBack

Foto:Perfo

Z

u Spitzenzeiten

zehn Stunden

lang arbeiten und

zu weniger guten

Zeiten entsprechend

weniger: Hinter der

Forderung der Wirtschaftskammer Tirol

nach flexibler Arbeitszeit steht inWirk­

lichkeit der Wunsch nach Arbeit auf Abruf.

Solche Regelungen erhöhen den Druck

auf die Beschäftigten weiter und zerstören

die Familien- und Freizeit-Strukturen in

unserem Land. Die heimischen Beschäf­

tigten arbeiten bereits jetzt im Schnitt

41,5 Stunden proWoche und liegen

damit im EU-Spitzenfeld. Jeder dritte

Arbeitnehmer ist in der Freizeit oder im

Urlaub für die Firma erreichbar. Die AK

meint: Statt Arbeit auf Abruf und noch

mehr Druck auf den Einzelnen sollte die

Arbeitszeit auf mehr Beschäftigte verteilt

werden.

W

ährend die

Wirtschaft

noch flexiblere

Arbeitszeiten

wünscht (siehe

unten), hat sich in

Tirol die Allianz für den freien Sonntag

neu gegründet. „Hände weg von der

Sonntagsruhe“, lautet die klare Botschaft.

Die katholische und evangelische Kirche

sind ebenso dabei wie AK und ÖGB.

Das Ziel: Der arbeitsfreie Sonntag muss

gesetzlich geschützt bleiben. Elf Organisa­

tionen rund um Kirche und Arbeitnehmer-

Vertretungen haben das Grundsatzpapier

der Sonntags-Allianz unterzeichnet.

Die Entwicklungen in Tirol machen die

Neugründung dringend notwendig.

Schon jetzt können viele Geschäfte in

Tirol aufgrund von Ausnahmeregelungen

aufsperren. Eine weitere Aufweichung

würde gravierende Einschnitte für das

gesellschaftliche Leben bedeuten. Die

Sonntagsruhe ist auch für Tirols kleinstruk­

turierteWirtschaft wichtig. Denn von einer

Aufweichung profitieren nur die Großen.

Nein zuArbeit

auf Abruf

Allianz für den

freien Sonntag

Icons: yadviga/Fotolia.com

EINFACH GEWINNEN MIT DER AZ

TAZ: Herr Präsident Zangerl,

unser Sozialstaat wird derzeit

vor allem von Seiten neoliberaler

Kreise in Frage gestellt. Wie se-

hen Sie diese Angriffe?

Zangerl:

Wir werden weltweit

um unser System der sozialen Si-

cherheit beneidet. Unsere sozi-

ale Marktwirtschaft hat sich trotz

zahlreicher Finanz- und Speku-

lationskrisen über Jahrzehnte als

stabil erwiesen. Was uns jetzt zu

schaffen macht, sind vor allem drei

Faktoren: die ungebremste Steuer-

flucht von Konzernen, die Perso-

nenfreizügigkeit in der EU und die

Flüchtlingskrise. Der jüngste Steu-

erskandal um die Panama-Papiere

zeigt einmal mehr: Die Großen

können es sich richten, wenn es da-

rum geht, Steuern zu hinterziehen.

Übrig bleiben die Beschäftigten

und die kleinen Betriebe. Sie kön-

nen sich nicht vor der Steuer drü-

cken. Allein die Steuerflucht der

Konzerne kostet die EU jedes Jahr

70 Milliarden Euro. Man stelle sich

vor, wieviel Geld hier Jahr für Jahr

für soziale Sicherung, für Investi-

tionen, Innovation, Forschung und

Bildung verloren geht.

Es braucht endlich internationale

Regeln und wirksame Kontrollen,

um Steuerbetrug zu verhindern.

Zum Zweiten führte die Perso-

nenfreizügigkeit in Österreich zu

einem massiven Anstieg von arbei-

tenden sowie arbeitslosen EU-Bür-

gern – vor allem aus dem Osten.

Wir weisen fast doppelt so viele

Beschäftigte aus diesen Ländern

auf, wie im EU-Schnitt üblich.

Als Arbeiterkammer haben wir

uns immer gegen die schranken-

lose Öffnung des Arbeitsmarktes

gestellt. Solange nicht – vor allem

in den neuen EU-Mitgliedstaaten

– vergleichbare arbeitsrechtliche,

einkommensbezogene und soziale

Rahmenbedingungen herrschen,

werden die heimischen Arbeitneh-

mer und unser Sozialsystem weiter

unter Druck geraten.

TAZ: Lässt sich das in Zahlen fest-

machen?

Zangerl:

Zwischen 2008 und 2015

stieg das Arbeitskräfteangebot in

Österreich um rund 300.000 Per-

sonen. Davon stammen zwei Drit-

tel aus Zuwanderung und etwa ein

Drittel aus einer höheren Erwerbs-

tätigkeit vor allem von Älteren und

Frauen. Mit dieser Entwicklung

konnte die Arbeitskräfte-Nachfrage

bei weitem nicht mithalten.

TAZ: Wo müssten jetzt die Hebel

angesetzt werden?

Zangerl:

Sozialleistungen basieren

auf Beitragsleistungen. Wir können

nicht auf Dauer diese Leistungen

für alle öffnen, denn dann droht das

System zu kippen. Statt über Harz

IV zu debattieren oder die Min-

destsicherung zu kürzen, brauchen

wir mehr Beschäftigung mit or-

dentlichen Löhnen, das schafft eine

stabile Basis. Wenn ausländische

Firmen billiger anbieten, weil sie

sich Sozialabgaben sparen, muss

das Sozialdumping lückenlos be-

kämpft und die Entsenderichtlinie

verschärft werden. Hilfe für Asyl-

werber ist wichtig, aber sie muss

aus anderen Finanztöpfen gespeist

werden. Gerade hier braucht es

eine EU-weite Regelung und Fi-

nanzierung.

„Die Großen richten

es sich, wenn es da-

rum geht, Steuern zu

hinterziehen. Geld,

das woanders fehlt.“

Erwin Zangerl, AK Präsident

Nik P. und Hannah

am 28. Mai in Kufstein.

HANDBALL

E

in Highlight der besonderen Art

erwartet Tiroler Sportinteressierte am

Mittwoch, dem

1. Juni, ab 20.15 Uhr in

der Innsbrucker Olympiahalle

, wenn Ös­

terreichs Damenhandball-Nationalteam

in der EM-Qualifikation auf Spanien trifft.

Auch wenn der Vize-Europameister als

Favorit gilt, wird das österreichische Team

alles daran setzen, die Chance für eine

Teilnahme an der Europameisterschaft

im Dezember in Schweden zu wahren.

Zur Unterstützung verlost die AK Tirol

20

Karten

für das Schlagerspiel (Teilnah­

mebedingungen siehe links). Seien Sie

dabei und verhelfen Sie der jungen ös­

terreichischen Mannschaft von Teamchef

Herbert Müller zu einer Sternstunde!