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A

RBEIT

&

G

ESUNDHEIT

9

Nr. 85, Mai 2016

E

in Familienmitglied daheim zu

pflegen, bedeutet ein hohes Maß an

Einsatz. Damit pflegende Angehörige

gesund bleiben, ist es wichtig, sich selbst

zu schonen, entsprechende Angebote in

Anspruch zu nehmen und Informationen

einzuholen. Unterstützung bietet der

Infoabend am

Donnerstag, 9. Juni, ab

19 Uhr

mit wertvollen Tipps von Experten

der AK und des Sozial- und Gesundheits-

sprengels Telfs und Umgebung. Erfahren

Sie im Gebäude des

SGS Telfs u. U.,

Kirchstraße 12

, Details zu Pflegehilfsmit-

teln, Leistungen der mobilen Dienste,

finanzieller Unterstützung, 24-Stunden-

Personenbetreuung etc.

M

it der Möglichkeit der Altersteilzeit

können ältere Arbeitnehmer ihre

Arbeitszeit reduzieren. Details dazu

erfahren Sie beim kostenlosen Infoabend

„Alles zur Altersteilzeit“

am

Di. 10. Mai

um 19 Uhr in der AK Lienz, Beda-Weber-

Gasse 22

. Dieses Modell ermöglicht einen

fließenden Übergang vomArbeitsleben

in die Pension.Wenn der Arbeitgeber

einverstanden ist, wird die Arbeitszeit um

40 bis 60 % verringert, das Entgelt beträgt

zwischen 70 und 80 % des bisherigen

Einkommens. Der AK Experte informiert

Sie u. a. auch über die neue Teilpension.

Anmeldung unter 0800/22 55 22 – 3550

oder

lienz@ak-tirol.com

Alles zurAltersteilzeit

Daheim pflegen – gesund bleiben!

Grenzgänger

E

inen kostenlosen Infoabend für

Grenzgänger zwischen Tirol und

Bayern und solche, die diesen Schritt

wagen möchten, veranstaltet die

AK

Reutte

. Am

Dienstag, 10. Mai

, erhalten

Interessierte

ab 19 Uhr

einen Überblick

über die Sonderregelungen, die derzeit

gelten. Sie erfahren das Wichtigste aus

arbeits-, sozial- und steuerrechtlicher

Sicht dies- und jenseits der Grenze sowie

über die Möglichkeit, Familienleis­

tungen in zwei Staaten in Anspruch zu

nehmen. Im Anschluss stehen Experten

für Einzelgespräche zur Verfügung. An-

meldung unter 0800/22 55 22 – 3650

oder

reutte@ak-tirol.com

VORTRAG IN DER AK LIENZ

AK REUTTE

INFOABEND IN DER AK TELFS

W

er meint, dass er online Artikel stets zum

selben Preis kaufen kann, der irrt. „Flexible

Preise im Internet sind schon lange Realität.

Das erschwert den Verbrauchern den Vergleich“,

betonen die AK Konsumentenschützer. Eine

Woche lang fragten sie täglich 36 Preise in 12

Webshops ab – von Amazon über Heine bis zu

Saturn oder AUA. Dafür nutzten sie 28 verschie-

dene Geräte. Und sie stießen beimTest auf

mitunter enorme Schwankungen. So kostete ein

Strickkleid beim deutschen Ottoversand Diens-

tag 50,99, Mittwoch 53,99 und Sonntag 56,99

Euro. Bei AUA und Lufthansa wurde ein Hin- und

Rückflug nach Berlin für zwei Erwachsene ab

Samstag um 80 Euro teurer.

AK Tipp:

Bei der Warensuche unterschiedliche

Endgeräte verwenden und Cookies und Surf-

Historie des Browsers zurücksetzen.

Den AK Test finden Sie auf ak-tirol.com

Im Internet gibts

wechselnde Preise

Foto: sdecoret/Fotolia.com

Foto: Gina Sanders/Fotolia.com

Foto: Robert Kneschke/Fotolia.com

AK TEST

E

rschöpft sich unser Wirt-

schaftssystem?

war vor

Kurzem auf der Titelseite

einer lokalen Zeitung zu le-

sen. Seit einigen Jahrzehnten ist der

globalisierte Kapitalismus das füh-

rende Wirtschaftssystem weltweit.

Schneller, höher, stärker – die-

ses ursprünglich olympische Motto

taugt auch als Leitmotiv für unser

Wirtschaftsleben. Die Fixierung

auf immer mehr Wachstum und

Gewinn, höhere Produktivität und

ständigen Fortschritt führt wo-

möglich zu einer wirtschaftlichen

Erschöpfung. Ohne Zweifel aber

erschöpft sie die Menschen. Inzwi-

schen machen auch ursprünglich

Gesunde und Erfolgreiche unter die-

sem Druck schlapp. Nicht plötzlich

– von heute auf morgen – sondern

langsam: Eher unauffällig, schlei-

chend, aber kontinuierlich fordert

die hohe Belastung ihren Tribut.

Enormes Risiko.

Die WHO er-

klärte beruflichen Stress zu einem

der größten Gesundheitsrisiken des

21. Jahrhunderts. Die Zahlen geben

ihr recht: Die europäische Agentur

für Sicherheit und Gesundheits-

schutz schätzt die volkswirtschaft-

lichen Folgekosten des Burnouts

in der EU auf rund 20 Milliarden

Euro jährlich. Krankenstände auf-

grund psychischer Belastung haben

in den letzten 15 Jahren in Österrei-

ch um 70 % zugenommen (Stati-

stik Austria, 2014). Die AK Tirol

präsentierte im Jahr 2014 eine

Studie über Pflegekräfte, die

zeigt, dass bereits 41 % der Be-

fragten an einem beginnenden

Burnout leiden.

In dieser Dynamik spielen

mehrere Faktoren zugleich eine

Rolle: In Zeiten, in denen

Arbeitnehmer um ihren Ar-

beitsplatz fürchten, zeigen

sie einen sogenannten „Prä-

sentismus“, das heißt sie gehen

auch zur Arbeit, obwohl es ih-

nen gesundheitlich nicht mehr

gut geht. Rund ein Drittel der

Arbeitnehmer geht einer Befra-

gung des Wissenschaftlichen

Instituts AOK zufolge

auch gegen den

ausdrücklichen Rat des Arztes zur

Arbeit. Aber genau das ist bei Burn-

out so fatal: Reagiert der Betroffene

erst spät auf seine Erschöpfung,

ist die Regenerationszeit umso

länger. Viele von ihnen sind selbst

nach einer gelungenen Genesung

nie mehr wieder so leistungsfä-

hig, wie sie es waren, und kön-

nen sich im schlimmsten Fall

nicht mehr in den Arbeitspro-

zess integrieren. Dieser Um-

stand erzeugt nicht nur großes

Leid, sondern ist auch volks-

wirtschaftlich sehr teuer. Eine

Studie des Johannes-Kepler-

Instituts aus dem Jahr 2014 be-

legt, dass die volkswirtschaft-

lichen Kosten bei einer späten

Erkennung von Burnout fünf-

zig Mal so hoch sind, wie bei

einer Früherkennung.

Hilfe.

Aus diesem Grund fordert

die Arbeiterkammer Tirol eine Be-

ratungsstelle für Burnout-Betrof-

fene. Denn viele wissen nicht, wo-

hin sie sich wenden sollen, wenn

sie sich erschöpft fühlen und wo-

möglich dabei sind, ein Burnout zu

entwickeln. Hier helfen rechtzeitig

getroffene Maßnahmen, die eine

krankmachende Entwicklung idea-

lerweise noch vor dem Kranken-

stand abwenden können. Gemein-

sam mit der beratenden Fachkraft

soll sich der Betroffene konkrete

Schritte überlegen, die sein Leben

auf gesunderhaltende Weise verän-

dern. Dies ist insofern wichtig, da

Menschen mit Burnout einen „Tun-

nelblick“ entwickeln – sie sehen

keine Alternativen mehr. Hier ist

die wohlwollende Sicht von außen

entscheidend, denn durch sie eröff-

nen sich neue Handlungsmöglich-

keiten.

Etwa 95 % der Maßnahmen ge-

gen zu viel Stress kosten kein bzw.

kaum Geld. Viele davon greifen

innerhalb von kurzer Zeit und

wirken bei regelmäßiger An-

wendung nachhaltig. Grund

genug, um Hilfe anzunehmen:

Denn wenn das System erst

einmal erschöpft ist, ist der

Neustart meist schwierig.

Gesundheitsbelastung.

Beruflicher Stress zählt zu einem der größten Gesundheitsrisiken des Jahrhunderts.

Die Folge: Burnout. Um dem entgegenzuwirken, fordert die AK Tirol eine Beratungsstelle für Betroffene.

Burnout: Das Jahrhundert-Risiko

Foto: wernerimages/Fotolia.com