Soziale Frage
. Die überwältigende Mehr-
heit (82 %) der Tirolerinnen und Tiroler
beurteilt die Mindestsicherung als wichtig
(siehe Grafik links). Das heißt, Personen,
die über keine angemessenen Mittel zum
Lebensunterhalt verfügen, sollen vom
Staat mittels Sozialleistungszahlungen
unterstützt werden. Dieses Thema findet
gerade bei jungen Menschen (16 bis 29
Jahre) die höchste Zustimmung (47 %). Bei
der Frage, wer Anrecht auf Mindestsiche-
rung haben sollte, meinen 46 % „all jene,
die österreichische Staatsbürger sind“,
31 % „nur Personen, die auch in Österreich
geboren sind und hier leben“ und 15 %
„alle in Österreich lebenden Personen,
egal welche Staatsbürgerschaft sie haben“.
Probleme angehen
. Die Tirolerinnen
und Tiroler haben ihre Vorstellungen
in zehnWünsche gereiht, um die sich
die Tiroler Landespolitik in nächster Zeit
besonders kümmern sollte und welche
die wichtigsten Themen für die Zukunft
unseres Landes sind: 1. Lösung der
Flüchtlingsproblematik; 2. Schaffung und
Sicherung von Arbeitsplätzen; 3. Entlas-
tung vomTransitverkehr; 4. Regelung
von Ein- und Zuwanderung; 5. Senkung
der Lebenshaltungskosten; 6. Schaffung
vonWohnungen bzw. vonWohnraum; 7.
Sicherung der Pensionen; 8. mehr für die
Bildung tun; 9. Umwelt und Naturschutz;
10. Anheben der Löhne (genaue prozen-
tuelle Aufstellung siehe Grafik links).
Weiterbestand besonders wichtig Flüchtlingsproblematik, teures Leben, Transit
MINDESTSICHERUNG WICHTIGE ZUKUNFTSFRAGEN
6
Nr. 86, Juni 2016
Nachgefragt.
Privat sind die Tiroler mit ihrer Lebenssituation
sehr zufrieden. Die allgemeine Entwicklung im Land wird jedoch
kritisch beurteilt, vor allem fehlt die politische Zukunftsdynamik.
THEMA: WAS TIROL BEWEGT
ARBEITSLOSIGKEIT
TEUR
WOHNUN
Foto: Kalim/Fotolia.com
So wurde die
Meinung erhoben
UMFRAGE
D
ie Umfrage wurde im Auftrag
der Arbeiterkammer Tirol im
Zeitraum vom 28. April bis 17. Mai
2016 unter 400 Tirolerinnen und
Tirolern ab 16 Jahren vom market
Institut durchgeführt. Die statistische
Schwankungsbreite beträgt plus/
minus fünf Prozent. Ziel war die
fortlaufende Abfrage grundlegender
Stimmungsparameter in Tirol.
Darüberhinaus wurde ein Schwer-
punkt mit aktuellen Themen in Tirol
hinterfragt. Die wichtigsten Ergeb-
nisse finden Sie auf den beiden
Seiten.
Ergebnisse nach Verkäufern
TEILNEHMER
VERKAUFT
Andreas
44
Christina
38
Daniel
11
Gerda
3
Sophia
4
Andreas
Christina
D niel
Gerda
Sophia
Ergebnisse nach Verkäufern
TEILNEHMER
VERKAUFT
Andreas
23
Christina
40
Daniel
26
Gerda
8
Sophia
3
Andreas
Christina
Daniel
Gerda
Sophia
Ergebnisse nach Verkäufern
TEILNEHMER
VERKAUFT
Andreas
41
Christina
48
Daniel
10
Gerda
1
Sophia
0
Andreas
Christina
Daniel
Gerda
Sophia
Ergebnisse nach Verkäufern
TEILNEHMER
VERKAUFT
Andreas
3
Christina
20
Daniel
57
Gerda
14
Sophia
6
Andreas
Christina
Daniel
Gerda
Sophia
D
ie Tirolerinnen und Ti-
roler sind mit ihrer per-
sönlichen Lebenssitua-
tion sehr zufrieden. Das
ergibt die jüngste AK Umfrage in
der Bevölkerung. 41 % sind mit
ihrem Lebensumfeld sehr zufrie-
den und weitere 48 % immer noch
zufrieden. Nur 11 % sind weniger
bis gar nicht zufrieden. Vor diesem
positiven Hintergrund sind zwei
Antworten umso kritischer zu wer-
ten: Lediglich 23 % der Befragten
finden, dass sich die Dinge in Tirol
überwiegend und 40 % noch teil-
weise in die richtige Richtung be-
wegen.
Noch kritischer ist die Einschät-
zung bei der Frage nach der poli-
tischen Zukunftsdynamik in Tirol.
Hier stellen gleich 57 % eine eher
geringe Dynamik und 14 % absolut
keine Dynamik fest. 3 % attestieren
der Tiroler Politik noch eine sehr
große und 20 % eine große Dyna-
mik (siehe Grafiken oben).
Familien unter Druck
Bei der Frage, welche Bevölke-
rungsgruppen in Tirol derzeit be-
sonders unter Druck stehen, finden
43 % der befragten Tirolerinnen
und Tiroler unsere Familien als
momentan besonders gefordert,
gefolgt von den Arbeitern (41 %),
den Landwirten (40 %), den Flücht-
lingen (37 %) sowie den Frauen
(36 %). Auffallend ist auch, dass
Kellner und Personen im Gastge-
werbe mit 27 % sowie Senioren mit
26 % von der Tiroler Bevölkerung
als besonders unter Druck stehend
beurteilt werden.
Stimmung in Tirol:
Privat zufrieden,
politisch kritisch
Bewegen sich die Dinge
in Tirol eher in die richtige
Richtung oder nicht?
Wie schätzen Sie die
politische Zukunfts-
dynamik in Tirol ein?
3%
40%
57%
48%
41%
10%
1%
26%
20%
23%
14%
8%
Wie zufrieden sind Sie
mit Ihrer derzeitigen
Lebenssituation?
weniger zufrieden (10 %)
teilw. in die falsche Richtung (26 %)
eher geringe Dynamik (57 %)
zufrieden (48 %)
teilw. in die richtige Richtung (40 %)
große Dynamik (20 %)
sehr zufrieden (41 %)
überw. in die richtige Richtung (23 %)
sehr große Dynamik (3 %)
gar nicht zufrieden (1 %)
überw. in die falsche Richtung (8 %)
absolut keine Dynamik (14 %)
k. A. (3 %)
k. A. (6 %)
Lösung der Flüchtlingsproblematik
Schaffung/ Sicherung von Arbeitsplätzen
Entlastung vom Transitverkehr
Bildungspolitik
Umwelt und Naturschutz
Anheben der Löhne
Pensionsreform, Sicherung von Pensionen
Schaffung von Wohnungen/Wohnraum
Regelung von Ein- und Zuwanderung
75 %
66
%
63 %
61 %
59 %
57 %
53 %
51 %
51 %
49 %
Senkung der Lebenshaltungskosten
weniger wichtig (11 %)
eher doch wichtig (38 %)
auf jeden Fall (44 %)
so gut wie gar nicht wichtig (3 %)
k. A. (4 %)
38%
11%
44%
3%
6%
3%
4%