Table of Contents Table of Contents
Previous Page  1 / 12 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 1 / 12 Next Page
Page Background

ZEITUNG FÜR ARBEIT UND KONSUMENTENSCHUTZ DER KAMMER FÜR ARBEITER UND ANGESTELLTE FÜR TIROL

10. JG. , NOVEMBER 2017 | NR. 101

Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K

TIROLER

ARBEITERZEITUNG

A

lle Errungenschaften, auf die die Ar-

beitnehmer und ihre Familien heute

bauen, mussten demokratisch erkämpft

werden. Die Arbeiterkammer und die

Gewerkschaften haben Österreichs

Arbeits- und Sozialgesetzgebung grund-

legend verbessert und den Menschen

Wohlstand und Sicherheit gebracht:

Etwa wichtige Kollektivverträge, Sozial-

und Pensionsversicherungsgesetze,

Urlaubsanspruch und Urlaubsgeld. Dazu

Weihnachtsgeld, Krankengeld, Über-

stunden- und Mehrarbeitszuschläge,

jährliche Gehaltserhöhungen, Arbeit-

nehmerschutz und Arbeitsinspektorate,

Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping,

Mutterschutz, Karenz, Pflegefreistellung,

Bildungskarenz, Altersteilzeit, Arbeits-

zeiten, die nicht krankmachen, Betriebs-

räte, betriebliche Mitbestimmung und

Kontrollrechte. All das wird derzeit von

der Politik in Frage gestellt. Man will

das Rad der Zeit zurückdrehen und den

Arbeitnehmern den Schutz nehmen,

unter dem Motto: Ein freier Markt

braucht keine Regeln. Als schwächstes

Glied bleiben die Arbeitnehmer auf

der Strecke. Das größte Hindernis all

dieser angeblichen Modernisierer sind

noch die Arbeiterkammern und die

Gewerkschaften. Sie zu schwächen oder

gar mundtot zu machen, steht ganz

oben auf der politischen Agenda dieser

Parteien. Vorwärts in die Vergangenheit,

dagegen werden wir uns im Interesse

der Beschäftigten zu wehren wissen.

AK Präsident

Erwin Zangerl

Vorwärts in die

Vergangenheit?

KOMMENTIERT

BERUFSSTART

D

ie AK Tirol sucht für folgende Lehr-

berufe Arbeitnehmerbeisitzer für

Lehrabschlussprüfungen:

Kosmetik & Fußpflege | Florist/in | Maler/in

Die Prüfer müssen über eine fachliche

Qualifikation verfügen, die zumindest

dem Niveau einer Lehrabschlussprüfung

aus dem Berufsbereich der Ausbildung

entspricht, und müssen den Beruf aktiv

ausüben. Bei Interesse setzen Sie sich

bitte direkt mit der Jugendabteilung der

AK Tirol unter 0800/22 55 22 – 1566 bzw.

jugend@ak-tirol.com

in Verbindung.

Leistung, die Wert hat !

Echte Nettozahler.

Tirols Arbeitnehmerschaft kann auf eine eindrucksvolle Bilanz verweisen.

325.600 Beschäftigte haben 511 Mio. Arbeitsstunden und 22 Mio. Überstunden geleistet!

N

eben der enormen Leistung, die

die Beschäftigten Tag für Tag

am Arbeitsplatz erbringen, ist auch

die ehrenamtliche Tätigkeit für viele

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

eine Selbstverständlichkeit. Geschätzte

3,3 Millionen Österreicherinnen und

Österreicher leisten wöchentlich rund

15 Millionen Stunden unbezahlt zum

Wohl unserer Gesellschaft. Ob im

Rahmen von Nachbarschaftshilfe, bei

Rettungsdiensten, Hilfsorganisationen,

Feuerwehren, Sportvereinen und kirch-

lichen Einrichtungen – den Großteil

dieser ehrenamtlichen Tätigkeiten

erbringen dabei die Arbeitnehmer. Ins-

gesamt beläuft sich die wöchentliche

Stundenzahl auf rund 8 Millionen, bei

der Nachbarschaftshilfe kommen pro

Woche rund 7,5 Millionen Stunden

zusammen. Das hat eine Ifes-Studie

ergeben.

Jeder Zweite hilft

ehrenamtlich

Abschlussprüfer

dringend gesucht

W

irtschaftsleistung ist ein

oft gebrauchter, aber sel-

ten hinterfragter Begriff.

Wer erbringt eigentlich

diese Leistung? Es sind die Arbeit-

nehmerinnen und Arbeitnehmer, die

mit ihrer Arbeit, mit ihren Steuern

und Sozialabgaben das ganze Werk

namens Österreich am Laufen hal-

ten. Die Arbeitnehmer sind die Net-

tozahler in Österreich.

Nachgerechnet.

Tatsache ist: Die

Arbeitnehmer-Familien sind die

Leistungsträger unseres Staates. Von

den Löhnen und Gehältern, die sich

die Beschäftigten durch ihre Arbeit

tagtäglich hart verdienen müssen,

und von ihren Beiträgen und Steu-

ern profitieren in unserem Land alle.

Dazu kommt, dass die Arbeitnehmer

ihr hart Erarbeitetes fast zur Gänze

wieder in die heimische Wirtschaft

investieren. Bei den Steuereinnah-

men des Staates sind die beiden größ-

ten Brocken die Lohn- und die Mehr-

wertsteuer. Die Lohnsteuer wird zur

Gänze von den Arbeitnehmerinnen

und Arbeitnehmern aufgebracht, die

Mehrwertsteuer zum Großteil. Die

Einnahmen des Staates aus diesen

beiden Steuern sind in den letzten

Jahren kontinuierlich gestiegen. Die

Einnahmen aus den Gewinnsteuern

sind dagegen gesunken. Und es gibt

Leistungen, die zur Gänze oder zum

Großteil von den Arbeitnehmern

finanziert, aber von allen Bevölke-

rungsgruppen in Anspruch genom-

men werden.

Ob Pension, Krankengeld, Wohn-

bauförderung, Familienbeihilfe oder

Kinderbetreuungsgeld – die Arbeit-

nehmer bekommen nichts geschenkt,

sie haben sich alles hart erarbeiten

müssen. AK Präsident Erwin Zangerl

findet klare Worte: „Die Arbeitneh-

mer halten die Wirtschaft am Lau-

fen. Sie sind Österreichs Nettozahler.

Umso befremdlicher ist es, wenn die

Politik die Beschäftigten als Beihil-

fenempfänger und die Wirtschaft sie

zum Kostenfaktor abstempelt.“

Enormer Einsatz.

Betrachtet man

die Leistungsbilanz, die allein Ti­

rols Arbeitnehmerinnen und Arbeit-

nehmer im letzten Jahr vorweisen

können, ergeben sich unglaubliche

Summen: 325.600 Beschäftigte er-

brachten 510,6 Millionen Arbeits-

stunden. Darin inkludiert sind 22,2

Millionen Überstunden von 57.800

Beschäftigten, davon blieben 4,9

Millionen Stunden unbezahlt! Die

durchschnittliche wöchentliche Ar-

beitszeit betrug bei Vollzeit 41,7

Stunden, bei Teilzeit 20,4 Stunden.

Mit diesem Einsatz erwirtschaf-

teten Tirols Beschäftigte insgesamt

10,8 Milliarden Euro brutto. 1,62

Milliarden Euro lieferten sie an

Lohnsteuer ab und weitere 1,72 Mil-

liarden Euro an Sozialversicherungs-

beiträgen.

„Die Arbeitnehmer

halten mit ihren

Steuern den Staat

am Laufen.“

Erwin Zangerl, AK Präsident

ARBEIT FÜR GEMEINSCHAFT