Tiroler Arbeiterzeitung

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FACTS
GUT ZU WISSEN
Inflation trifft
auch die Diäten
D ienstreisen werden als Teil der
Arbeitszeit normal entlohnt. Für
zusätzlichen Aufwand für Verpflegung
und eventuell Unterkunft erhalten
Beschäftigte außerdem „Diäten“: Dazu
zählen Leistungen des Arbeitgebers wie
Fahrtkostenvergütungen, Kilometergeld
sowie Tag- und Nächtigungsgelder, die
keine Einkünfte aus nichtselbständiger
Arbeit darstellen und damit nicht zu
versteuern sind.
Nur: Der Tagsatz wurde bereits vor der
Einführung des Euro mit 360 Schilling
abgegolten, 2002 auf 26,40 Euro umge-
rechnet und seither nicht mehr erhöht,
obwohl die Jahresdurchschnittsinflation
bis 2016 bei 29,4 % lag. Somit hätte das
Inlandstaggeld auf mindestens 34,16
Euro angehoben werden müssen, um die
Kaufkraft zu erhalten.Wird eine Mahlzeit
(Mittag- oder Abendessen) zur Verfügung
gestellt, gibts derzeit 13,20 Euro.
Die AK Vollversammlung fordert daher
das Finanzministerium auf, die Tag- und
Nächtigungsgelder entsprechend anzu-
passen und deren Höhe künftig an den
Verbraucherpreisindex zu knüpfen.
M it Juli 2017 startete die automa-
tische Arbeitnehmerveranlagung,
auf die das Finanzministerium derzeit
auch mit Inseraten hinweist. Zunächst
werden jene angeschrieben, bei denen
die Steuerbemessung unabhängig von
einer Steuererklärung ermittelt werden
kann und bei denen es zu einer Gutschrift
kommt (insbesondere auch Negativsteu-
er). Bei Zustimmung durch den Steuer-
zahler gibts automatisch den Bescheid
und eine Gutschrift aufs Konto.
Achtung: Eventuell werden Alleinver-
diener- bzw. Alleinerzieherabsetzbetrag
sowie Kinderfreibeträge – trotz Kenntnis
des Finanzamtes – nicht automatisch be-
rücksichtigt. Dann muss die Veranlagung
selber gemacht werden.
Und was, wenn man den Bescheid
erhalten hat und nachträglich persönliche
Steuerfreibeträge oder -absetzbeträge
geltend machen möchte? Das ist inner-
halb der Fünfjahresfrist jederzeit möglich.
Die antragslose Arbeitnehmerveran-
lagung wird erstmals für 2016 durch-
geführt, für frühere Jahre muss man
jedenfalls selbst initiativ werden.
H aben Sie Ihren Steueraus-
gleich für das Jahr 2012
schon gemacht? Falls
nicht, dann verlieren Sie
keine Zeit, denn am 1. Jänner 2018
ist es dafür zu spät! „Die AK Ti-
rol motiviert ihre Mitglieder, sich
ihr Steuerguthaben zurückzuholen.
Denn noch immer verschenken die
Österreichs Arbeitnehmer mehr als
100 Millionen Euro pro Jahr, über
die sich letztlich der Fiskus freut“,
betont AK Präsident Erwin Zan-
gerl.
Keine Angst: Das Ausfüllen der
Formulare bzw. der Online-Varian-
te gelingt mit den nötigen Unterla-
gen und den Tipps der AK Exper-
ten im Handumdrehen, und es ist
viel weniger Aufwand, als viele
meinen.
Anträge können für bis zu fünf
Jahre rückwirkend abgegeben wer-
den. Also am besten den nächsten
nass-kalten Herbstabend nutzen,
Belege sortieren und Formulare
bzw. Online-Variante ausfüllen!
Dafür gibts dann bald schon eine
Steuergutschrift auf Ihrem Konto.
Und die kommt für viele gerade
jetzt vor Weihnachten zur richtigen
Zeit.
Neue Steuer-Broschüre. Alle
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sofort in der neuen handlichen AK
Broschüre „Steuer sparen leicht ge-
macht“. Sie enthält auf 14 Seiten
eine übersichtliche Anleitung mit
den wichtigsten Abschreibungs-
möglichkeiten sowieAntworten auf
viele Fragen, wie z. B. in welchen
Fällen eine Arbeitnehmerveranla-
gung sinnvoll ist, welche Aufwen-
dungen für Kinder berücksichtigt
werden können und was es mit
Alleinverdiener- und Alleinerzie-
herabsetzbetrag auf sich hat. Lesen
Sie, welche Sonderausgaben, Wer-
bungskosten und außergewöhn-
lichen Belastungen Sie absetzen
können. Und informieren Sie sich
zu selbständigen Einkünften und zu
den Steuertarifen, die 2016 – dank
der Initiative von AK und ÖGB mit
der Unterstützung von mehr als
882.000 Unterzeichnern – gesenkt
wurden.
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Foto: Gina Sanders
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Nr. 101, November 2017 STEUER & RECHT
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Foto: Antonioguillem