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THEMA: WAS TIROL BEWEGT
Nr. 96, Mai 2017
Transit top, Flüchtlin
Hohe Akzeptanz
bei Mitgliedschaft
Leuchtturm
mit Weitblick
UMFRAGE
A
uch wenn von neoliberaler
Seite ständig die Abschaffung
der Pflichtmitgliedschaft von
Kammern gefordert wird, zeigt
sich, dass die Arbeitnehmer
genau wissen, was sie an der AK
haben. So ist die Akzeptanz in
Tirol sehr hoch, vor allem in der
Gruppe der 16- bis 29-Jährigen
(68 %). Deutlich mehr als
die Hälfte der Befragten un-
terstützt und akzeptiert die
Pflichtmitgliedschaft, nicht
weniger als 82 % wissen
auch um die automatische
Mitgliedschaft bei der AK
Bescheid (li.), nur 17 % war
dieser Umstand unbekannt.
A
uch wenn die Arbeiterkam-
mer in den letzten Monaten
vermehrt Angriffen und
Unterstellungen ausgesetzt
war, wissen die Tiroler Arbeitneh-
mer, was sie an ihr haben. So zeigt
die aktuelle AK Umfrage (siehe
dazu auch
„So wurde die Meinung
erhoben
, re. Seite Mitte) deutlich,
dass nach Meinung der Tiroler Be-
schäftigten die AK nicht nur bei
der Frage nach den besten Ideen
für die Zukunft an der Spitze liegt,
sondern zudem zu den Organisati-
onen zählt, auf die man nicht ver-
zichten möchte (s. Graph. 2).
Auch das Wissen um die Mit-
gliedschaft ist groß – 82 % ist be-
kannt, dass Arbeitnehmer automa-
tisch Mitglied sind. Groß ist auch
die Akzeptanz dieser Mitglied-
schaft. Sie ist sowohl bei den 16- bis
29-Jährigen mit 68 Prozent als auch
bei den 30- bis 49-Jährigen mit 58
Prozent enorm hoch. Dies bestätigt
einmal mehr, dass in einem immer
schwieriger werdenden Arbeits-
und Lebensumfeld die Leistungen
einer Interessenvertretung für Ar-
beitnehmer überaus gefragt sind.
Fehlende Dynamik
Trotz der Sorge um Arbeitsplät-
ze, hohen Lebenshaltungs- und
Wohnkosten zeigen sich die Tiroler
überwiegend zufrieden mit ihrer
Situation (s. Graph. 3). Weniger
zufrieden sind sie hingegen mit der
Reformdynamik im Land. Nur 3 %
der Befragten geben an, sehr große
Dynamik zu erkennen, wenn es um
das Umsetzen von Reformen geht,
71 % sehen hingegen eine eher ge-
ringe bis absolut keine Dynamik.
Auch die Zahl jener, die finden, in
Tirol würden sich die Dinge über-
wiegend in die richtige Richtung
bewegen, ist gesunken: Waren es
im Jahr 2016 noch 23 %, ist dieser
Wert 2017 um drei Prozent gefallen.
Von 54 % wird der Weg, Der Weg,
den Tirol geht, wird nur mehr teil-
weise als richtig empfunden.
Umfrage zeigt: Arbeiterkammer b
eins, wenn es umdie Zukunft der
77 %
35 %
68 %
30 %
64 %
29 %
54 %
35 %
20 %
Arbeiterkammer
Tiroler Landesregierung
ÖVP Tirol
FPÖ Tirol
Wirtschaftskammer
Landwirtschaftskammer
Arbeitsmarktservice
Die Grünen Tirol
SPÖ Tirol
Liste Fritz
Industriellenvereinigung
Kirche
NEOS
4
45 %
43 %
35 %
Wenig Unzufriedene
. Nicht weniger als
90 % der Tirolerinnen und Tiroler sind mit
der Lebenssituation im Land sehr zufrie-
den bzw. zufrieden. Die Lebenszufrieden-
heit ist damit gegenüber der Umfrage
vomVorjahr sogar um 1 % gestiegen und
bleibt konstant hoch. Lediglich 9 % der
Befragten geben an, weniger zufrieden
zu sein. In der Differenzialdiagnose zeigt
sich, dass 39 % der Frauen und 48 %
der Höher-Gebildeten sehr zufrieden
sind. Regionsmäßig lassen sich keine
eklatanten Unterschiede erkennen: Der
„absolute“ Zufriedenheitsfaktor liegt in
Innsbruck bei 38 %, imOberland bei
37 %, imUnterland bei 33 % und in
Lienz/Osttirol bei 28 %.
Tiroler mit Situation zufrieden
weniger zufrieden (9 %)
zufrieden (55 %)
sehr zufrieden (35 %)
weiß nicht, k. A. (1 %)
gar nicht zufrieden (0 %)
Ergebnisse nach Verkäufern
TEILNEHMER
VERKAUFT
Andreas
35
Christina
55
Daniel
9
Gerda
0
Sophia
1
Andreas
Christina
Daniel
Gerda
Sophia
!1
55%
35%
9%
1%
Graph. 3: Zufriedenheit mit der Lebenssituation
Arbeiterkammer im Spitzenfeld
Graph. 2: Unverzichtbare Organisationen
Graph. 4: Wichtige T
Wei-
ter auf hohemNiveau
. Die Tiroler Arbeiter-
kammer liegt unangefochten an der Spitze, wenn
es
um Zukunftsvisionen und Ideen für eine positive
Entwicklung Tirols geht. Dies sagen 32 % der Be-
fragten und bestätigen damit das Ergebnis der Umfra-
ge vomVorjahr. Die Arbeit der Tiroler Landesregierung
(26 %) und der ÖVP (26 %) wurde annähernd gleich
gesehen wie 2016, als der Ideenreichtum der Landesre-
gierung mit 28 %, jener der ÖVP mit 24 % bewertet wurde.
Amwenigsten vertrauen die Tiroler auf die Zukunftskonzepte
von Industriellenvereinigung, Kirche und den NEOS, deren
ständiger Ruf nach einer Beschneidung der Kammern und
Aushöhlung der Arbeitnehmerrechte abgestraft wird.
Ganz vorne
. Egal ob
berufstätig oder nicht –
mehr als die Hälfte der Tiro-
ler schätzt die AK als unverzicht-
bar ein, ein extrem hoher Wert, der
nur noch von der Krankenkasse (77
% ) und den Blaulichtorganisationen
(Rotes Kreuz, Samariterbund 68 % bzw.
Freiwillige Feuerwehr 64 %) übertrof-
fen wird. Ein großes Lob für die AK und
Auftrag, sich weiterhin für die Belange
der Tiroler Arbeitnehmer einzusetzen!
Entlastung vom Transitverkehr
Schaffung/Sicherung von Arbeitsplätzen
Senkung der Lebenshaltungskosten
Schaffung von Wohnraum
Regelung von Ein- und Zuwanderung
Pensionsreform, Sicherung von Pensionen
Umwelt und Naturschutz
Anheben der Löhne
Bildungspolitik
Gesundheitsreform
Förderung der Landwirtschaft
Abbau von Schuldenbergen
Abschaffung kalte Progression
1)
Lösung der Flüchtlingsproblematik
Krankenkasse/GKK
Rotes Kreuz, Samariterbund
Freiwillige Feuerwehr
Arbeiterkammer
Vereine
(z. B. Sport, Musik, Freizeit, Natur)
Verkehrsclubs
(z. B. ÖAMTC, ARBÖ)
Jugendorganisationen
Kirche, Pfarrgemeinschaft
Seniorenorganisationen
Gewerkschaft/ÖGB
Wirtschaftskammer
Partei, pol. Org.
26 %
19 %
17 %
16 %
15 %
14 %
10 %
9 %
10 %
7 %
7 %
Graph. 1: Wer hat die besten Ideen für die Zukunft Tirols?
32 %
Nachgefragt.
Nicht nur bei den Konzepten für die Zukunft liegt die
AK vorne, auch bei den unverzichtbaren Organisationen ist sie im
Spitzenfeld. Das zeigt, wie wichtig sie für die Menschen im Land ist.
JA 82 %
NEIN 17 %
52 %
44 %
37 %
26 %
1) für alle Lohnsteuergruppen