Qualitative Analyse
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11.
Karin und Klaus
Mutter
Vater (Interview-Partner)
KBG-Variante:
15+3
KBG-Bezug Vater:
Ja
Erwerbstätig vor Geburt – Ausmaß:
Nein
Erwerbstätig vor Geburt – Ausmaß:
Ja – 38 Std./W
Höchster Bildungsabschluss:
Hochschul- /FH-
Abschluss
Höchster Bildungsabschluss:
Hochschul- /FH-
Abschluss
Einkommensstufe:
–
Einkommensstufe:
über € 2.051
Karenz:
Nein
Karenz:
6 M
Zuverdienstgrenze:
nicht bindend
Zuverdienstgrenze:
nicht bindend
Erwerbstätig neben KBG-Bezug:
Nein
Erwerbstätig nach KBG-Bezug:
38 Std./W
Die 32-jährige Karin und ihr 36-jähriger Mann Klaus haben im Dezember 2011 ihr erstes Kind
bekommen. Das Paar hat sich für die Pauschalvariante 15+3 entschieden, da diese am besten in ihre
Familienplanung passt. Die einkommensabhängige Variante schied aus, da Karin unmittelbar vor der
Geburt des Kindes arbeitslos war.
Karin wird die ersten zwölf Monate das Kinderbetreuungsgeld beziehen und dabei keiner
Erwerbstätigkeit nachgehen. Allerdings plant Karin, nach diesen 12 Monaten wieder Vollzeit
erwerbstätig zu sein, wie sie dies auch während beziehungsweise nach ihrem Studium und vor ihrer
Arbeitslosigkeit war.
Im Anschluss an den Bezug des Kinderbetreuungsgeldes durch Karin wird Klaus für sechs
Monate in Karenz gehen und auch Kinderbetreuungsgeld beziehen. Auch wenn Klaus der Ansicht ist,
dass Karriere ohne Kinder leichter möglich ist, sieht er dies in Bezug auf seinen Wiedereinstieg
gelassen.
„Also, ob ich dieselbe Tätigkeit bekleiden kann, weiß ich nicht, aber ich denke eher schon.
Sicher ist es nicht. [...] Also da habe ich diesbezüglich keine schweren Bedenken, dass da, vielleicht
nicht mehr dieselbe Position, aber sicher auch eine interessante, vielleicht auch dieselbe. Keine
Ahnung. [...] Es kann sein, dass ich eine andere Tätigkeit in einem anderen Bereich bekomme“
, meint
Klaus. Er sieht Familie ergänzend zum Berufsleben und empfindet einen allfälligen Karriereknick
durch eine familiär bedingte berufliche Auszeit nicht negativ:
„Karriereschädlich, also man kann
sicher mehr Möglichkeiten, man hat sicher mehr Möglichkeiten ohne Kind, man ist flexibler, man
kann oder überhaupt ohne Familie, man kann im Ausland was machen, man kann – ja sicher hat man
Vorteile ohne Familie, aber dafür hat man die Familie, wenn man die Familie hat, das ist schon auch
was wert“
, so Klaus.
Ein Zuverdienst spielt für Klaus keine Rolle, da er zurzeit nicht beabsichtigt, neben dem Bezug
des Kinderbetreuungsgeldes einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, obwohl er auch diesbezüglich
offen ist:
„Ich denke mir, wenn ich in Karenz gehe, dann bin ich primär für das Kind da [...] wenn ich
jetzt wirklich sozusagen vom Job freigestellt bin für das Kind, dann ist das Kind wichtig, wenn es sich
herausstellt, dass das Kind so lang schläft, dass mir fad wird (lacht), oder dass ich viel Zeit habe,
dann möchte ich eine Ausbildung machen, oder vielleicht sogar etwas arbeiten.“
Klaus und Karin haben ein partnerschaftliches Bild von Familie ohne klare Rollenverteilung.
„Ich
würde alle Anforderungen beiden zuordnen und die Aufteilung, wenn jetzt niemand wirklich einen